"HSV macht mich wütend und traurig"

Von SPOX
Rafael Van der Vaart ist äußerte sich zur Krise des HSV
© getty

Rafael van der Vaart hat es mittlerweile nach Dänemark verschlagen. Beim FC Midtjylland fühlt sich der Holländer wieder wohl. Sorgen macht er sich aber um den Hamburger SV, wie er im kicker-Interview erzählt.

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Vergleichbar mit seinen bisherigen Stationen ist Rafael van der Vaarts neuer Klub sicher nicht. Statt in Amsterdam, London, Hamburg oder Madrid spielt er jetzt im dänischen Ikast, das gerade einmal 15.000 Einwohner zählt. Wohl fühlt er sich aber dennoch, ein Grund dafür könnte auch seine Freundin, ein dänischer Handball-Star sein.

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Und auch beim FC Midtjylland ist man von seinem neuen Star begeistert: "Am Anfang konnte ich kaum fassen, dass er diesen Wechsel wirklich macht. Rafael ist der größte Spieler, der jemals in der dänischen Liga gespielt hat. Aber er tritt nicht so auf, das macht ihn besonders.", sagte FCM-Mediendirektor Martin Dons.

"Habe den Rummel um meine Person nie gebraucht"

Für van der Vaart ist das jedoch eine Selbstverständlichkeit: "Ich habe den Rummel um meine Person nie gebraucht. Mein Leben in Dänemark erinnert mich daran, wie ich einst zu Hause aufgewachsen bin. Hier will kaum jemand ein Handyfoto mit mir, ich fühle mich wieder ein bisschen wie mit 15. Und es fühlt sich gut an. Ich bin total glücklich mit meinem Leben hier.", zeigte sich der 109-fache niederländische Nationalspieler begeistert von seiner neuen Heimat.

Ein Problem, sich für die dänische Liga zu motivieren, hat van der Vaart nicht, für ihn sind "die Liebe zum Spiel und der Spaß das Wichtigste am Fußball". Diesen Spaß hatte van der Vaart während seiner zweiten Phase beim HSV und vor allem bei Betis Sevilla nicht, wie er erklärt: "Nach dem Trainerwechsel war ich plötzlich raus. Nach San Sebastian sind wir mit einem 19-Mann-Kader gefahren, als wir in die Kabine gingen, war mein Trikot nicht da. Das war es für mich, ohne dass mit mir gesprochen wurde. Ich hätte nie gedacht, dass Leute so miteinander umgehen können. Ich habe in meiner Karriere Fehler gemacht, Streit gehabt mit Trainern oder Kollegen, aber ich finde es immer wichtig, dass man trotz allem ehrlich ist."

Van der Vaart lobt Kühne

Sorgen macht er sich um seinen Herzensverein, für Geldgeber Klaus-Michael Kühne findet er aber nur lobende Worte: "Herr Kühne ist der größte HSV-Fan, den ich kenne. Alle müssen dankbar sein, dass er da ist." Ein Fehler war seiner Meinung nach die Entlassung von Bruno Labbadia: "Er hätte vier, fünf Jahre Trainer bleiben sollen. Bruno ist ein super Typ, hat ein HSV-Herz - und er ist einfach ein guter Trainer. Ich werde nie vergessen, wie er in meinen letzten sechs Wochen in Hamburg das Ruder herumgerissen hat. Bruno hat es geschafft, alles zusammenzuschweißen. Und anschließend auch alles zusammenzuhalten. Das ist nicht so einfach in Hamburg."

Den HSV sieht er auch diese Saison in akuter Abstiegsgefahr: "Es wird verdammt schwer. Es gibt nur Ingolstadt, Darmstadt und Werder. Andere Vereine sehe ich für den HSV nicht mehr in Reichweite. Mich macht das richtig wütend und traurig. Für mich ist der HSV der schönste Verein in Deutschland und man hat irgendwie das Gefühl, es geht schon seit langem schief." Rafael van der Vaart wird es aus Dänemark verfolgen.

Rafael Van der Vaart im Steckbrief

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