Hertha stichelt: Tuchels Klagen "grenzwertig"

SID
Hertha stichelt: Tuchels Klagen "grenzwertig"
© getty

Pal Dardai stichelt bissig, Michael Preetz piekst Borussia Dortmund mit giftigen Bemerkungen. Vor dem Spiel des Zweiten Hertha BSC beim Tabellendritten BVB am Freitag (20.30 Uhr im LIVETICKER) stören sich die Berliner heftig an Thomas Tuchel.

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"Seine Aussage ist grenzwertig", sagte Hertha-Coach Dardai: "Für die Referees ist das schwierig. Wenn wir für unseren ersten Zweikampf Gelb kriegen, dann kann ich mich jetzt beschweren, dass es wegen Herrn Tuchels Aussagen ist." Auf frühe Karten für die ersten Hertha-Fouls habe er "keine Lust".

Tuchel, der nach dem 0:2 bei Bayer Leverkusen vor der Länderspielpause dezidiert Foulstatistiken vorgerechnet hatte, "macht den Referees damit Druck", behauptet Dardai: "Das hätten die Trainer untereinander bereden können." Taten sie aber nicht: Tuchel und Bayer-Coach Roger Schmidt zofften sich auf dem Podium.

Der BVB-Trainer reagierte am Donnerstag kühl. "Dardai ist nicht angesprochen, die Schiedsrichter sind es auch nicht", sagte Tuchel: "Unter keinen Umständen. Ich habe nur einen Statistikzettel vorgelesen. Ich weiß nicht, wie Hertha BSC das tangiert."

Der Berliner Manager Michael Preetz sieht in Tuchels Verhalten hingegen eine bewusste Aktion: "Möglicherweise ging es darum, abzulenken", sagte er, und er ließ die nächste Spitze folgen: "Wenn der Gegner an einem Tag besser ist, muss man das akzeptieren." Also: gratulieren statt jammern.

Dortmund foult am seltensten

Tatsächlich begehen die Dortmunder die wenigsten Fouls der Bundesliga und werden überdurchschnittlich häufig gefoult - sie haben aber oft zu 70 Prozent den Ball und gehen ins Dribbling. Für Tuchel sind dennoch "irgendwann Grenzen überschritten. Da werden Mittel angewendet, die in der Häufigkeit dazu führen müssen, dass man nicht komplett zu Ende spielt." Der Stil werde aber "nicht verändert".

Dass der BVB derzeit viele Verletzte zu beklagen hat, erschwert eine neutrale Sicht auf die Dinge. Drei Leistungsträger kehrten angeschlagen von ihren Länderspielreisen zurück: Innenverteidiger Sokratis (Adduktorenverletzung), Europameister Raphael Guerreiro (Oberschenkelblessur, vermutlich zwei Wochen Pause) und Rechtsverteidiger Lukasz Piszczek (Knieverletzung).

Die schon länger verletzten André Schürrle, Gonzalo Castro, Sven Bender und Erik Durm werden ohnehin fehlen. Marco Reus, seit fünf Monaten verletzt, aber immerhin wieder im Mannschaftstraining, wird in derlei Aufzählungen meist gar nicht erwähnt.

"Wir haben sogar noch mehr Sorgen"

Die Berliner wollen sich nicht blenden lassen. Auch die Verletzungsmisere des Gegners kommentierte Dardai stachelig: "Wir haben sogar noch mehr Sorgen. Aber wir sagen das nicht nach außen. Dortmund ist stark." Das Ziel sei, vor dem BVB zu bleiben, also: "Minimum ein Punkt."

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Der Hertha fehlt Mittelfeld-Motor Vladimir Darida, fraglich ist Salomon Kalou, der bei der Beerdigung seines Vaters in der Elfenbeinküste weilte. Der Stürmer ist noch ohne Saisonspiel. Peter Pekarik und Fabian Lustenberger sind angeschlagen.

Genki Haraguchi hingegen bekommt von Dardai nach einer strapaziösen Reise mit der japanischen Nationalmannschaft ein Aufbauprogramm der besonderen Art. "Ich werde ihn mit Gulasch vollstopfen", sagte der Ungar lachend.

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