Wollte Rettig DFL-Boss Seifert kippen?

Von SPOX
Andreas Rettig (r.) hat angeblich unterschiedliche Vorstellungen als Christian Seifert (l.)
© getty

Wenige Wochen nach dem Bekanntwerden des neuen TV-Rekordvertrags der Bundesliga steht die Führungsriege vor einer Zerreißprobe. Andreas Rettig, Geschäftsführer des FC St. Pauli, forderte offenbar einen Stimmrecht-Entzug für DFL-Boss Christian Seifert und seinen Assistenten Ansgar Schwenken.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Einem Bild-Bericht zufolge wendete sich Rettig mit einem offenen Brief an Liga-Chef Reinhard Rauball, in dem er den Stimmrechtsentzug des Duos im Liga-Vorstand forderte. Als Grund dafür nannte der St.-Pauli-Boss mögliche Interessenskonflikte.

Die Livestream-Revolution: Alle Infos zu Performs Multisport-Streamingdienst DAZN

Rauball reagierte darauf mit einem Schreiben, das der Bild vorliegt: "Der von Ihnen konstruierte Grundgedanke, wonach die DFL möglicherweise Interessen verfolgt, die von denen des Ligaverbandes abweichen, ist verfehlt. Vorstand und Aufsichtsrat weisen daher einmütig und sehr deutlich den von Ihnen unternommenen Versuch zurück."

Rettig relativiert seine Aussagen

Rettig selbst bezog zu diesem Brief gegenüber der Bild in der Folge ebenfalls Stellung: "Es ist völlig abstrus, von einem Putsch-Versuch zu sprechen. Das ist eine Räuberpistole. Christian Seifert genießt nicht nur bei uns im Verein höchstes Ansehen, er hat bei der Vergabe der TV-Rechte großartige Arbeit geleistet."

Auch seine angebliche ursprüngliche Absicht relativierte Rettig: "Wir haben nie gefordert, dass Christian Seifert und Ansgar Schwenken ihr Stimmrecht verlieren sollen. Wir haben nur die Frage gestellt, ob es nicht besser sei, wenn sie sich bei der Abstimmung über den Verteilerschlüssel der Stimme enthalten sollten."

Den Grund für diesen Vorschlag lieferte Rettig ebenfalls: "Bei einer knappen Entscheidung der gewählten Vertreter des Liga-Vorstandes könnten die beiden Stimmen der Geschäftsführung das Zünglein an der Waage sein. Eine Mehrheitsentscheidung der gewählten Liga-Vorstände würde so theoretisch nicht zur Umsetzung kommen. Wir haben grundsätzlich jedoch keinen Zweifel an der Integrität der Geschäftsführung. Der Zungenschlag geht hier in die falsche Richtung. Die Antwort von Ligapräsident Reinhard Rauball respektieren wir. Und damit ist das Thema für uns erledigt."

Alles zur Bundesliga

Artikel und Videos zum Thema