"Da hätte man Thema sein können"

Von SPOX
Sandro Wagner war im Vorjahr nach Thomas Müller bester deutscher Bundesliga-Torschütze
© getty

Sandro Wagner hat in der vergangenen Saison 14 Tore zum Klassenerhalt des SV Darmstadt 98 beigetragen und ist nun zur TSG 1899 Hoffenheim gewechselt. Der Angreifer spricht über seinen Wechsel, Interview-Schulungen und die Sturmproblematik der deutschen Nationalmannschaft.

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"Ich war auch in England und habe mir Vereine angesehen. Ich hätte auch nach China gehen können", erklärt Wagner seinen Wechsel gegenüber der Sport Bild.

"Wenn es nur um Geld gegangen wäre, hätte ich das eigentlich machen müssen. Dort hätte ich viel mehr verdient. Es wäre gelogen, wenn ich jetzt sage, das Geld spielt gar keine Rolle, aber ich wollte sportlich das Beste - das habe ich in Hoffenheim, und Auto und Miete kann ich mir trotzdem leisten", so Wagner weiter.

Dass er nun einen längeren Urlaub genoss, wäre für den 28-Jährigen nicht enorm wichtig gewesen. Wagner hat sich leise Hoffnungen auf eine Teilnahme bei der EM gemacht.

"Du musst in der Bundesliga Eier haben, um zu bestehen. Ich habe vergangene Saison die zweitmeisten Tore aller deutschen Bundesliga-Spieler geschossen. Da hätte man schon Thema sein können", argumentiert der Stürmer. "Ob bei der EM die besten Spieler dabei waren, sollen andere beurteilen. Ich kann nur meine Leistung bringen."

"Viele Interviews klingen gleich"

Zumal für Wagner die Diskussion um fehlende deutsche Mittelstürmer das Ziel verfehlt: "Die Frage ist nicht: Wo sind die gefragten Stürmer, sondern warum waren sie bei der EM nicht dabei? Wir haben große, robuste Stürmer. Man muss sie nur einsetzen. Jede Nationalmannschaft hatte zwei, drei oder sogar vier Mittelstürmer dabei. Wir waren die einzige Nation, die nur einen dabei hatte."

Den Traum, eines Tages noch das Trikot der A-Nationalelf zu tragen, hat Wagner aber noch nicht begraben. "Natürlich wäre es schön, für Deutschland zu spielen. Aber ich stelle keine Ansprüche. Vielleicht gibt es die Chance noch mal, wenn ich weiter treffe.

Kernige Aussagen, die für das große Selbstbewusstsein des Neuzugangs sprechen. Wagner ließ bereits in der letzten Saison einige Sprüche los. Seine Begründung: "Viele Interviews klingen aus meiner Sicht inzwischen gleich. Das muss jeder Spieler für sich selbst entscheiden, aber mein Ding ist es nicht."

Eine Interview-Schulung, die Vereine ihren Spielern anbieten, um im Zusammenspiel mit den Medien souveräner zu agieren, lehnt Wagner strikt ab: "Nein, das werde ich auch nie machen. Ich gebe eher mal eine. (lacht)"

Sandro Wagner im Steckbrief

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