"Sich etwas auszumalen, birgt Gefahr"

SID
Julian Nagelsmann wurde der jüngste Bundesligatrainer der Geschichte
© getty

Julian Nagelsmann von 1899 Hoffenheim hat ungeachtet seines rasanten Aufstiegs keinen Karriereplan im Kopf. Unter Nagelsmann holte Hoffenheim 14 Punkte aus den letzten acht Partien der Saison 2015/2016 - was den Klassenerhalt bedeutete.

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"Das habe ich noch nie gemacht. 2016 will ich eine Profimannschaft, 2020 Bayern München, 2025 Real Madrid, und dann kaufe ich mir einen Bauernhof: Das ist nicht mein Ding", sagte Nagelsmann dem kicker und meinte: "Mein Leben ist nicht ruiniert, wenn ich mal nicht mehr Bundesliga trainiere. In diesem Business sich etwas auszumalen, birgt ohnehin immer die Gefahr der Enttäuschung."

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Nagelsmann ist sich bewusst darüber, dass seine Laufbahn anders verlaufen wäre, wenn er den Klassenerhalt mit den lange abstiegsgefährdeten Kraichgauern in der abgelaufenen Saison nicht geschafft hätte. "Dass ich womöglich wieder entlassen worden wäre und es heißen würde: Es war eine Schnapsidee mit dem Nagelsmann", sagte der Familienvater, den seine frühe Inthronisierung als Bundesliga-Cheftrainer selbst überraschte: "Ich hatte mir das mit 32,33 Jahren ausgemalt, nicht schon mit 28."

Nagelsmann ist selbstkritisch

Die Erfolgsrezepte von Nagelsmann sind unter anderem Transparenz und Selbstkritik. Nach jeder Partie gibt es bei den Hoffenheimern eine Runde, in der er als Coach jeden Spieler vor der Mannschaft kritisiert. Am Ende ist aber auch Nagelsmann selbst an der Reihe.

"Dann sage ich auch, was ich gut oder schlecht gemacht habe. Da haben sie anfangs gestaunt und wahrscheinlich gedacht, jetzt dreht er durch und kritisiert sich schon selbst", erläuterte Nagelsmann und meinte: "Mich einzubeziehen, bedeutet für mich eher, Stärke zu zeigen."
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