"Kontrollierter Schaum vor dem Mund"

Im Abstiegskampf der Bundesliga geht es eng zu
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15. Platz: VfB Stuttgart, 46:60 Tore, 33 Punkte

Restprogramm: Dortmund (H), Bremen (A), Mainz (H), Wolfsburg (A)

Was spricht für den Klassenerhalt? Der VfB verfügt von allen abstiegsgefährdeten Teams über den besten Kader. Besonders in der Offensive ist mit Filip Kostic, Daniel Didavi und Timo Werner für den Abstiegskampf reichlich individuelle Qualität vorhanden. Genau diese Spieler kennen die prekäre Situation aus der vergangenen Saison, als beispielsweise Didavi im Endspurt aufdrehte und sein Team nahezu im Alleingang rettete. Der direkte Abstiegsplatz ist außerdem mit sechs Punkten Vorsprung noch ein gutes Stück entfernt.

Was spricht dagegen? Der VfB zehrte wochenlang von seiner Siegesserie zwischen dem 17. Und 21. Spieltag, doch dieses Polster ist nahezu verbraucht. Während die Konkurrenz zumindest hier und da mal Punkte einheimste, brennt bei den Schwaben nach nur einem Dreier aus den letzten neun Partien der Baum. Auch das Restprogramm verspricht wenig Besserung, denn gegen den BVB wäre ein Punktgewinn eine dicke Überraschung und auch gegen die international ambitionierten Mainzer und Wölfe geht Stuttgart als Außenseiter in die Partie. Bleibt noch das direkte Duell um den Relegationsplatz mit Werder Bremen, bei dem die Elf von Jürgen Kramny zum Siegen verdammt ist. Erschwerend kommt hinzu, dass mit Serey Die, Daniel Ginczek und Kevin Großkreutz gleich mehrere Stützen des Teams seit Wochen ausfallen.

Prognose: Es wird ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Werder Bremen. Da der VfB aber derzeit nicht in Tritt kommt, müssen die Stuttgarter zum Nachsitzen.

16. Platz: Werder Bremen, 42:61 Tore, 31 Punkte

Restprogramm: Hamburg (A), Stuttgart (H), Köln (A), Frankfurt (H)

Was spricht für den Klassenerhalt? Werder hat alles in der eigenen Hand und ein lösbares Restprogramm, denn die vier verbleibenden Kontrahenten sind aus der unteren Tabellenhälfte und somit schlagbare Gegner. Gegen den HSV können die Bremer eine Extraportion Motivation daraus ziehen, dass sie den Dauerrivalen endgültig in die Tiefen der Liga reißen können. "Es gilt kontrollierter Schaum vorm Mund", gab Thomas Eichin die Route für das wegweisende Spiel nicht nur für Fighter Sambou Yatabare vor. Große Hoffnungen darf Werder in Claudio Pizarro stecken: Der Oldie traf in seinen letzten fünf Einsätzen sieben Mal und avancierte damit zum erfolgreichsten Torjäger in der grün-weißen Historie.

Was spricht dagegen? Zwar haben sich die Jungs von der Weser in der Allianz Arena teuer verkauft, allerdings hat der Fight viel Kraft und Nerven gekostet. Da die Bremer englische Wochen weitgehend nur aus dem Fernsehen kennen, ist es fraglich, ob noch genug Kraft für das Nordderby vorhanden ist. Zudem konnte Werder nur eins der letzten fünf Ligaspiele gewinnen und kann nicht mehr zu Null spielen: In den letzten 23 Pflichtspielen setzte es mindestens ein Gegentor.

Prognose: Dank des einfacheren Restprogramms wird Werder am Ende die Nase im Zweikampf mit dem VfB vorne haben.

17. Platz: Eintracht Frankfurt, 29:49 Tore, 27 Punkte

Restprogramm: Mainz (H), Darmstadt (A), Dortmund (H), Bremen (A)

Was spricht für den Klassenerhalt? Wenig, aber immerhin hat die Eintracht noch vier Partien Zeit, um ebenso viele Punkte auf Werder Bremen wett zu machen. Und am letzten Spieltag reisen die Frankfurter an die Weser und könnten die Lücke im direkten Aufeinandertreffen schließen. Sprich, in den kommenden drei Spielen muss das Team von Niko Kovac nur einen Punkt aufholen, ohne beim Torverhältnis zu stark abzufallen. Auf dem Papier eine lösbare Aufgabe.

Was spricht dagegen? Seit dem verletzungsbedingtem Ausfall von Kapitän und Goalgetter Alexander Meier konnten die Hessen nur magere vier Punkte aus sieben Partien sammeln. Die letzten drei Spiele gingen ohne eigenen Torerfolg in die Hose. Zudem schob Meier Hoffnungen seines Trainers auf ein baldiges Comeback des 33-Jährigen einen Riegel vor. "Das hängt vom Verlauf der Reha ab, ob mein Knie wieder dick wird. Wenn es reichen würde, wäre es schön", so Meier. "Aber keiner kann die Natur überlisten. Das Knie braucht so lange, wie es braucht." Schwer vorstellbar, dass die Eintracht ohne ihn gegen den Europa-League-Aspiranten aus Mainz und die formstarken Darmstädter das Ruder herumreißt.

Prognose: Nach den beiden Nachbarschaftsduellen gegen Mainz und Darmstadt ist es zappenduster bei der Eintracht, spätestens nach dem Match gegen den BVB gehen die Lichter aus.

18. Platz: Hannover 96, 26:54 Tore, 21 Punkte

Restprogramm: Ingolstadt (A), Schalke (H), Hoffenheim (H), Bayern (A)

Was spricht für den Klassenerhalt? Nichts.

Was spricht dagegen? Die Tabellensituation ist schlicht aussichtslos. Bei zehn Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz und einem Restprogramm mit Schalke 04 und einem Gastspiel beim FC Bayern dürfte sich wohl auch der größte Hannover-Fan und Optimist mit Auswärtsfahrten nach Sandhausen und Heidenheim in der nächsten Saison abgefunden haben.

Prognose: Nach dem 31. Spieltag ist 96 auch rechnerisch abgestiegen.

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