Nagelsmann bekommt Trainerschein

SID
Julian Nagelsmann ist nun offiziell der jüngste Bundesliga-Trainer der Historie
© getty

Seit Mittwoch ist es offiziell: Julian Nagelsmann ist der jüngste Cheftrainer der Bundesliga-Historie. Der 28-Jährige hat endlich seinen Trainerschein überreicht bekommen.

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Als Julian Nagelsmann am Mittwochabend im Palais Frankfurt endlich seinen Trainerschein überreicht bekam, hatte die Praxis die Theorie längst überholt. Schon einen Monat vor dem feierlichen Ende der Ausbildung zum Fußballlehrer war der 28-Jährige bei 1899 Hoffenheim zum jüngsten Bundesliga-Cheftrainer aufgestiegen. Das nötige Rüstzeug dafür hatte er dennoch in seinen zehn Monaten auf der Schulbank in Hennef an die Hand bekommen.

"Ein Element im Fußballlehrer-Lehrgang heißt 'Übernahme eines Bundesliga-Teams'. Das ist eine fiktive Geschichte, in der man einen Sechs-Wochen-Plan erstellt. Dabei werden verschiedenste Szenarien durchgespielt", sagte Nagelsmann, der Huub Stevens am 11. Februar beerbt hatte, auf dfb.de: "Das war sicherlich hilfreich, als es dann relativ schnell ging und ich die Mannschaft früher übernommen habe als geplant."

Einziger Teilnehmer mit Profivertrag

Nagelsmann war der einzige Teilnehmer des 62. Lehrgangs, der schon während des Kurses mit einem Profivertrag für die kommende Saison ausgestattet war.

Und natürlich war der gebürtige Landsberger auch der einzige Trainer-Neuling, der schon während seiner Ausbildung einen Job bei einem Bundesligisten antreten durfte. Mit dem Festakt am Mittwoch und der Verleihung der Urkunde endete diese Doppelbelastung.

"Mir kam entgegen, dass im Verlauf des Lehrgangs drei Modultests geschrieben wurden. Dadurch hat man sich zeitnah mit dem Lehrstoff beschäftigt, hat ihn wiederholt, um sich auf die Tests vorzubereiten", äußerte Nagelsmann:

"Vor den Prüfungen musste ich deswegen nur nochmal alles durchlesen und hatte es dann wieder im Gedächtnis. Von daher war die Doppelbelastung anstrengend, aber nicht unerträglich."

"Es war eine intensive Zeit"

Obwohl sich der Trainer-Novize nun beim Vorletzten aus dem Kraichgau "fokussiert" um "das gemeinsame Ziel Klassenerhalt" kümmern kann, wird er seine "Schulkameraden" vermissen:

"Ich bin schwer begeistert von der Gruppe. Da war kein Stinkstiefel dabei. Die Stimmung war gut, man konnte einen lockeren Spruch anbringen, aber trotzdem waren immer alle fokussiert."

Auch für die Ausbilder um Frank Wormuth hat Nagelsmann nur Lob parat. "Grundsätzlich bekommt man im Fußballlehrer-Lehrgang viele Ideen mit auf den Weg", sagte der Familienvater: "Es war eine intensive Zeit. Die vielfältigen Themen haben die unterschiedlichen Interessen abgedeckt."

"Hatte keine Auswahl mehr"

Dass Nagelsmann trotz seiner Jugend gleich in den ersten Wochen seiner Amtszeit mit souveränen Auftritten glänzte, sieht der Coach selbst gar nicht als allzu große Leistung. "Im Grunde gibt es keine großen Unterschiede zu Trainerjobs in anderen Bereichen", sagte Nagelsmann:

"Mit Ausnahme des medialen Interesses, das ist natürlich in der Bundesliga etwas anderes, aber das wusste ich, von daher ist das nichts Überraschendes."

Alles andere als überraschend war auch, dass Nagelsmann als jüngster Kursteilnehmer die Bälle schleppen und das Wasser tragen musste - auch wenn das mit seiner Jugend gar nichts zu tun hatte: "Man musste sich am ersten Tag in eine Liste eintragen und ich war damit relativ spät dran, sodass ich keine Auswahl mehr hatte."

Julian Nagelsmann im Steckbrief

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