Eurosport prüft Kauf von Rechten

SID
Die Übertragungsrechte der Bundesliga werden möglicherweise neu verteilt
© getty

Der Milliarden-Poker um die TV-Rechte der Bundesligen nimmt langsam Fahrt auf. Nach dem Olympia-Coup prüft der US-Medienriese Discovery, der in Deutschland mit dem Sender Eurosport vertreten ist, offenbar den Einkauf weiterer Pakete von der DFL.

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"Warum nicht? Es wäre wunderbar, die Bundesliga in Deutschland zeigen zu können", sagte Eurosport-Chef Peter Hutton der Sport Bild: "Nichts ist ausgeschlossen."

Die DFL erhofft sich für die Rechte ab der Saison 2017/18 deutlich höhere Einnahmen im TV-Bereich - ein finanzkräftiger Bieter mehr würde die Chancen darauf vermeintlich erhöhen. Die 36 deutschen Profiklubs müssen sich in der kommenden Saison noch mit "nur" 835 Millionen Euro zufrieden geben.

"Wer hätte vor einem Jahr gedacht, dass Eurosport die Exklusivrechte für Olympia kauft? Wir werden die Bundesliga-Ausschreibung bekommen und sie aufmerksam durchlesen", sagte Hutton: "Dann entscheiden wir, ob wir mitbieten. Aber es muss finanziell sinnvoll sein." Derzeit besitzt Eurosport bereits die Liga-Rechte für den Bereich Osteuropa und Skandinavien.

''Sprechen mit ARD und ZDF''

In Deutschland ist die Lage übersichtlich: Der Pay-TV-Sender Sky zeigt alle Partien der Bundesliga und der 2. Liga live. Die ARD ist unter anderem mit der Sportschau der Erstverwerter im frei empfangbaren Fernsehen. Derzeit prüft das Bundeskartellamt aber noch, ob eine sogenannte "No Single Buyer Rule" in der Ausschreibung ab 2017/18 verankert werden muss.

Sollte diese Regel (die Rechte dürfen nicht nur an einen Käufer gehen) künftig greifen, kann Sky oder einer anderer Interessent nicht mehr die Exklusivrechte an allen Spielen erwerben. Ob diese verordnete Konkurrenzsituation auf dem TV-Markt auch tatsächlich zu mehr Einnahmen für die Klubs führt, ist umstritten.

Discovery hatte sich im vergangenen Juni überraschend die TV-Rechte für die Olympischen Spiele in 50 europäischen Ländern gesichert. Der von 2018 bis 2024 geltende und 1,3 Milliarden Euro teure Vertrag gilt auch für den deutschen Markt.

Für die Refinanzierung hat Eurosport einen klaren Plan. "Mindestens die Hälfte der Summe wollen wir durch Sublizenzen wieder einnehmen", betonte Hutton, "in Deutschland sprechen wir gerade mit ARD und ZDF."

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