Die Verkündung der Botschaft

Pep Guardiola präsentierte sich ausgesprochen gut gelaunt am Freitag
© getty

Die Frage über die Zukunft von Trainer Pep Guardiola wird wie angekündigt nach dem letzten Saisonspiel bei Hannover 96 (15.30 Uhr im LIVETICKER) beantwortet. Nebenbei haben die Münchner weitreichende Personalentscheidungen getroffen und mit vier Leistungsträgern verlängert.

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Mehr als eine halbe Stunde war verstrichen, als ein herzhaftes "Servus" mit spanischem Einschlag den Beginn der Pressekonferenz einläutete. Es war an der Zeit über die Vertragsverlängerung zu sprechen. Ein Thema, das den FC Bayern in den letzten Wochen begleitet hatte, schließlich läuft der Vertrag des Spaniers am Ende der Saison aus.

Aber seit ein paar Minuten war alles klar: Xabi Alonso hatte seinen Kontrakt um ein weiteres Jahr bis zum 30. Juni 2017 verlängert. Er wird das Spiel der Münchner also weiterhin aus dem Mittelfeld lenken und gestalten. Neben dem spanischen Routinier verlängerten auch Thomas Müller, Jerome Boateng und Javi Martinez ihre Verträge bis ins Jahr 2021.

Der FC Bayern hat damit einen deutlichen Akzent gesetzt und international seine umworbenen Größen mehr oder minder vom Markt genommen. Manchester United wird sich wohl einen weiteren Anlauf bei Müller sparen können. Mit dem Viererschlag der Vertragsverlängerungen haben die Bayern wegweisende Entscheidungen in der Zukunftsplanungen für sie zufriedenstellend abgewickelt - und das unabhängig von der noch immer offenen Trainerfrage.

"Rummenigge weiß absolut alles"

Denn aus diesem Grund war der Presseraum an der Säbener Straße noch etwas voller als gewöhnlich. Seit Mittwoch hat die Debatte über die Entscheidung von Trainer Pep Guardiola nochmal eine neue Dynamik entwickelt. Die Marca berichtete vom Abschied und präsentierte einen Tag darauf den Nachfolger: Carlo Ancelotti.

Der FC Bayern hatte in Person von Karl-Heinz Rummenigge vor mehreren Wochen erklärt, man werde sich nach dem letzten Hinrundenspiel gegen Hannover 96 zusammensetzen und eine Entscheidung finden. Mittlerweile ist sicher, dass die Entscheidung gefallen ist und es am Samstag oder Sonntag nur darum geht, das Ja oder Nein des Trainers zu verkünden.

"Rummenigge weiß absolut alles", sagte Guardiola, der eine Viertelstunde nach Alonso auf dem Podium saß. Er stehe in ständigem Austausch mit dem Vorstand. Von den Meldungen aus der Heimat wollte er sich nicht treiben lassen. Wenn es danach ginge, "habe ich in den letzten zwei Monaten schon vier Mannschaften trainiert".

Aufgeräumt, entspannt, gelassen

Überhaupt präsentierte sich Guardiola enorm aufgeräumt an diesem Tag. Er wirkte entspannt, ganz anders noch als im Sommer, als ihm das damals schon heiß diskutierte Thema offensichtlich ziemlich auf die Nerven ging.

Seine gute Laune ging sogar soweit, dass er selbst das vom kicker aufgeworfene Ärzte-Thema auf die Agenda hob. "Normalerweise beantworte ich keine Falschmeldungen", sagte Guardiola, aber dieses Mal war alles etwas anders.

Er war auch in dieser Angelegenheit locker und auskunftsfreudig. "I want to be a polite guy", fing er an, ein höflicher Kerl also, und als solcher habe er nie in seinem Leben jemanden aus seinem Büro geschmissen. Auch Franck Ribery sei nicht so schwer verletzt, wie vom kicker berichtet. Alle Spieler werden zum Trainingsauftakt im Januar fit sein.

Fokus auf Hannover-Analyse

Es war ein sehr souveräner und gelungener Auftritt Guardiolas in einer Phase, in der sich alle um ihn herum gerade seinen Kopf zerbrechen. Der Katalane hat sich dagegen viel mehr mit Hannover beschäftigt und sich der Analyse der 96-Spiele gegen Schalke, Gladbach und Dortmund gewidmet.

Denn ein Sieg fehlt noch, um absolut zufrieden in die Winterpause zu gehen. Am Sonntag wird Guardiola nach Barcelona reisen, um mit seiner Familie Weihnachten zu feiern, ehe er weiter in sein Urlaubdomizil fliegen wird. Am 4. Januar wird er seine Arbeit in München wieder aufnehmen. Als Trainer des FC Bayern. Für wie lange, wird sich am Wochenende klären.

Der Spielplan des FC Bayern