Bayer wieder ohne Sieg

Von SPOX
Stefan Kießling bereitete den Leverkusener Ausgleich in Salzburg vor
© getty

Bei der Rückkehr von Roger Schmidt nach Salzburg kam Leverkusen nur zu einem Remis. Wolfsburg hatte mit dem FC Zürich überhaupt keine Probleme. Eintracht Frankfurts Sieg wird von der Verletzung Luc Castaignos' und von Randalen überschattet.

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Red Bull Salzburg - Bayer Leverkusen 1:1 (1:0)

Tore: 1:0 Atanga (19.), 1:1 Mehmedi (64.)

Aufstellung Leverkusen: Leno - Hilbert (69. Donati), Tah (84. Boeder), Toprak, Wendell (75. Stafylidis) - Bender (46. Yurchenko), Calhanoglu (46. Ramalho) - Son (69. Ryu), Brandt (46. Kießling), Bellarabi (68. Henrichs) - Mehmedi (84. Frey)

Das Warten auf den ersten Sieg geht weiter. Auch im vierten Testspiel der Vorbereitung gelang Bayer kein Erfolg. Beim österreichischen Meister ging es dabei ordentlich zur Sache. "Das ist ein guter Test für unsere Mannschaft, uns wird nichts geschenkt", stellte Sportdirektor Rudi Völler zur Halbzeit fest. Da hatte er schon einige harte Fouls auf beiden Seiten gesehen. Außerdem gingen drei Spieler der Salzburger mit Turban in die Kabine.

Auch das Tempo der Partie konnte sich sehen lassen. Beide Teams schalteten schnell um und hielten sich nicht mit Mittelfeldgeplänkel auf. Eine Folge unglücklicher Aktionen nutzte Salzburg schließlich für die Führung. David Atanga schweißte per Dropkick aus 16 Metern ein (19.). Bayer hatte durch Admir Mehmedi und Wendell per Freistoß die besten Chancen zum Ausgleich.

Der gelang dann erst in der zweiten Halbzeit. Einen langen Ball verlängerte der eingewechselte Stefan Kießling per Kopf in den Lauf von Mehmedi, der die Kugel aus zehn Metern von links an Torhüter Alex Walke vorbei murmelte (64.). Zwei Minuten zuvor hätte Mehmedi schon einen Elfmeter bekommen müssen, als er im Strafraum gefoult wurde. Kurz vor Ende ließ Salzburg noch drei Großchancen auf den Sieg liegen.

VfL Wolfsburg - FC Zürich 4:2 (3:0)

Tore: 1:0 Perisic (5.), 2:0 Schürrle (13.), 3:0 Schürrle (16.), 4:0 Perisic (57.), 4:1 Gavranovic (67.), 4:2 Koch (75.)

Aufstellung Wolfsburg: Benaglio (46. Grün) - Vieirinha (61. Ziegele), Klose, Knoche (61. Caliqiuri), Rodriguez (46. Schäfer) - Träsch (46. Jung), Guilavogui (46. Seguin) - Perisic (61. Hunt) , Arnold (70. Conde), Schürrle (61. Hernandez) - Kruse (61. Bendtner)

Unter der Leitung von Schiedsrichter Knut Kircher zeigten die Wölfe in Singen von der ersten Minute an, wie der weitere Spielverlauf aussehen würde. Bereits nach fünf Minuten ließ es Ivan Perisic per Foulelfmeter zur Führung der Mannschaft von Trainer Dieter Hecking klingeln.

Keine zehn Minuten danach erhöhte der stark agierende Andre Schürrle nach feiner Vorarbeit von Vieirinha mit einem Schuss aus 17. Metern erst auf 2:0 (13.), nur um 180 Sekunden später nach erneuter Vorlage des Portugiesen zum 3:0 nachzulegen (16.). Trotz drückender Überlegenheit des Bundesligisten blieb es bis zur Pause bei drei Treffern für den DFB-Pokalsieger.

Nach dem Wiederanpfiff war es dann erneut Perisic, dem die Eröffnung der Halbzeit gehörte. Der 26-jährige Kroate fasst sich gegen tiefstehende Züricher ein Herz und verbuchte mit einem sehenswerten Fernschuss seinen zweiten Treffer des Tages (57.).

Im Anschluss wechselte Hecking dann ordentlich durch, was dem Spiel der Wölfe klar anzumerken war. Abgesehen der Ergebniskosmetik durch die FC-Akteure Mario Gavranovic (67.) und Philippe Koch (75.) plätscherte die Partie bei 33 Grad bis zum Schlusspfiff Kirchers vor sich hin, der Sieg des VfL war jedoch nie in Gefahr.

Eintracht Frankfurt - Leeds United 2:1 (0:1)

Tore: 0:1 Morison (27.), 1:1 Flum (59.), 2:1 Kadlec (74.)

Aufstellung Frankfurt: Lindner - Hasebe, Reinartz, Abraham (77. Kinsombi), Oczipka (67. Djakpa) - Aigner (61. Gerezgiher), Flum, Stendera (46. Ignjovski), Inui (82. Bunjaki) - Castaignos (20. Waldschmidt, 67. Medojevic), Seferovic (61. Kadlec)

Der Blick von SGE-Coach Armin Veh in der 20. Minute sagte mehr als tausend Worte. Auch die rund 1500 Fans, die die Frankfurter beim Duell mit Leeds lautstark unterstützten, verstummten schlagartig. Auf dem Platz hielt sich zu diesem Zeitpunkt Neuzugang Luc Castaignos ohne Einwirkung eines Gegenspielers mit schmerzverzerrtem Gesicht den rechten Oberschenkel. Nach einer kurzen Behandlungspause war der Test in Eugendorf für den Stürmer mit dem Verdacht auf einen Muskelfaserriss beendet.

Die recht ordentiche Leistung der Eintracht, die die Partie von Beginn an im Griff hatte, und vor allem durch Takashi Inui (3./22./56.) und Stefan Aigner (7.) immer wieder zu hochwertigen Chancen kam, verblasste angesichts der vermutlich schweren Verletzung Castaignos'. Kurz nach dem Aus des Niederländers, der für 2,5 Millionen Euro von Twente Enschede an den Main gewechselt war, erzielte Steve Morison gegen konsterniert Hessen die überraschende Halbzeitführung für Leeds (27.).

Auch nach der Pause blieb Frankfurt spielbestimmend und hatte durch Haris Seferovic die große Möglichkeit zum Ausgleich. Der Angreifer verpasste das leere Tor jedoch knapp (49.). Zehn Minuten später machte es Johannes Flum besser. Nach einer Standardsituation von Aigner kam Flum am linken Pfosten frei zum verdienten Ausgleich. In der verbleibenden halben Stunde präsentierte sich die Eintracht überlegen und kam durch den eingewechselten Vaclav Kadlec (77.) zum dritten Erfolg der laufenden Vorbereitung.

Nach dem Spiel kam es auf dem Platz zu einer Massenschlägerei zwischen offensichtlich gewaltbereiten Anhängern beider Fanlager. 21 Frankfurter Anhänger wurden nach Angaben der Landespolizeidirektion Salzburg festgenommen. Die Ermittlungen sollen am Mittwoch fortgesetzt werden.

FC Bayern München - Inter Mailand 1:0 (0:0)

Aufstellung Bayern: Neuer (46. Ulreich) - Boateng (59. Rafinha), Benatia (73. Steinhart), Alaba - Alonso (46. Kimmich), Thiago (67. Gaudino), Lahm (38. Höjbjerg), Bernat (46. Benko) - Costa (59. Rode), Lewandowski (73. Green), Müller (46. Götze)

Tor: 1:0 Götze (80.)

Die Bayern legen gegen ein in allen Belangen unterlegenes Inter, das ohne große Torchance bleibt, eine starke erste Hälfte hin, belohnen sich aber nicht. Nach vielen Wechseln im zweiten Abschnitt sorgt Götze spät für den verdienten Sieg.

Peps Joker sticht Inter aus: Die Analyse zum Spiel

Hannover 96 - RCD Mallorca 1:1 (1:1)

Tore: 1:0 Karaman (24.), 1:1 Felipe (42.)

Aufstellung Hannover: Zieler - Sakai (46. Anton), Hoffmann, Schulz (46. Bazee), Prib (60. Dierßen) - Schmiedebach (60. Teichgräber), Sane (60. Gülselam) - Bech (46. Guedes), Karaman (60. Hirsch), Klaus (46. Sulejmani) - Benschop (60. Erdinc).

Trotz einer insgesamt vorzeigbaren Startaufstellung kam Hannover 96 in der Wahre-Dorff Arena im niedersächsischen Ilten nicht über ein Remis gegen den spanischen Zweitligisten RCD Mallorca hinaus. Neuzugang Mevlüt Erdinc gab sein Debüt, blieb jedoch unauffällig.

Nach schwungvollem Beginn und zahlreichen Gelegenheiten gelang es den Niedersachsen zunächst nicht, die optische Überlegenheit in Zählbares umzumünzen. Das änderte sich in der 24. Minute: Der besonders auffällig agierende Felix Klaus setzte sich links am Flügel durch, schlug eine präzise Flanke ins Zentrum und dort musste Kenan Karaman nur noch freistehend einköpfen.

Auch in der Folgezeit hatte 96 mehr vom Spiel, doch das Glück im Abschluss fehlte. Mallorca kam dagegen nur sporadisch nach vorn. Kurz vor dem Pausenpfiff nutzten die Spanier dann allerdings ihre beste Gelegenheit eiskalt aus: Nach einem Freistoß stand Felipe frei und besorgte den Ausgleich (43.).

Die zweite Hälfte brachte wie üblich zahlreiche Wechsel mit sich, was dem Spielrhythmus nicht half. Dennoch kam Hannover zumindest über Standards noch zu ein paar weiteren Torchancen. Die beste vergab Salif Sane per Kopf aus kurzer Distanz (58.). So blieb es letztlich beim Remis.

SV Gröding - Hertha 2:2 (1:0)

Tore: 1:0 Gschweidl (6.), 1:1 Ronny (54.), 2:1 Wallner (64.), 2:2 Kalou (68.)

Aufstellung Hertha BSC: Burchert, Weiser - Langkamp (46. Lustenberger) - van den Bergh - Mittelstädt, Hosogai - Hegeler (46. Kohls), Kauter - Ronny - Schulz - Kalou

Die Zuschauer in Österreich sahen eine ganz schwache erste Hälfte der Hertha. Bereits nach sechs Minuten lagen die Hauptstätter nach einem katastrophalen Fehlpass von Bayern-Neuzugang Mitchell Weiser mit 0:1 hinten. Auch im Anschluss machte die alte Dame keinen guten Eindruck: uninspiriert und risikolos trat sie dem österreichischen Bundesligisten gegenüber. Man hatte zwar mehr Ballbesitz, konnte daraus jedoch keinen Profit schlagen. Die Hertha operierte überwiegend mit Flanken in den gegnerischen Strafraum, die allerdings kaum einen Abnehmer fanden.

Anders dann der zweite Durchgang. Berlin spielte wie ausgewechselt und erzielte folgerichtig den Ausgleich durch einen direkten Freistoßtreffer von Ronny. Die Freude bei den Herthanern war jedoch nicht von langer Dauer. Durch Nachlässigkeiten in der Hintermannschaft konnten die Österreicher abermals in Führung gehen.

Auffällig: Gröding spielte aus einer tiefen Grundordnung heraus und lauerte auf die Fehler von Hertha. Statt eines weiteren Fehlers brillierte allerdings der eingewechselte Kohls und ließ das Stadion dann für einen Moment erstaunen. Mit einem Geniestreich und einem starken Pass in die Spitze legte er für Salomon Kalou auf, der das Remis sicherte.

SK Lilleström - TSG 1899 Hoffenheim 1:1 (1:0)

Tore: 1:0 Knudtzon (22.), 1:1 Schipplock (48.)

Aufstellung Hoffenheim (1. Halbzeit): Baumann, Rudy - Schär - Süle - Kim, Polanski - Schmid - Mees - Zuber, Uth - Szalai

Aufstellung Hoffenheim (2. Halbzeit): Grahl - Schindler, Süle, Bicakcic (75. Kapp), Kim (75. Gimber) - Ochs, Strobl, Schwegler, Elyounoussi - Schipplock, Joelinton

Das Testspiel gegen den norwegischen Erstligisten SK Lilleström war die erste sieglose Partie der TSG in der Vorbereitung. Nach zuvor eindrucksvollen Siegen kam die Mannschaft von Trainer Markus Gisdol nicht über ein Remis hinaus. Lilleström hatte in der Anfangszeit Glück, dass der Kopfball von Szalai an die Latte ging. Die Norweger spielten munter mit und konnten sich dem Pressing der Hoffenheimer häufig entziehen. Mit einer Einzelaktion brachte Knudtzon die Heimmannschaft nach 22 Minuten in Führung. Hoffenheim konnte sich kaum klare Torchancen herausspielen.

Gisdol wechselte zur Pause neun Spieler aus. Das machte sich früh bezahlt und resultierte in einem Blitzstart der TSG. Sven Schipplock erzielte in der 48. Minute den Ausgleich. Anschließend kontrollierte der Bundesligist das Spiel zwar über weite Strecken, schaffte es jedoch nicht, sich weitere Chancen zu erspielen.

FC Luzern - Borussia Dortmund 1:4 (0:2)

Tore: 0:1 Reus (10.), 0:2 Kampl (22.), 0:3 Hummels (51.) 0:4 Leitner (69.), 1:4 Cirjak (70.)

Aufstellung BVB (1. Halbzeit): Weidenfeller - Piszczek, Subotic, Ginter, Durm - Weigl - Castro, Kampl, Kagawa, Reus - Hofmann.

Aufstellung BVB (2. Halbzeit): Weidenfeller - Stenzel, Subotic (72. Großkreutz), Hummels, Schmelzer - Castro (60. Kirch), Gündogan - Leitner, Mkhitaryan, Dudziak - Aubameyang

Verdienter Erfolg des BVB, der eine gute erste Halbzeit spielte, dabei aber mehr Tore hätte schießen müssen. Nach der Pause Dortmund weniger dominant und mit zwei, drei defensiven Schwächen.

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