Auf Durchreise

Ilkay Gündogan (M.) wechselte 2011 vom 1. FC Nürnberg nach Dortmund
© bvb

Der Poker um Ilkay Gündogan endet mit einer Vertragsverlängerung in Dortmund um ein Jahr. Das ist kein Zeichen, dass der Nationalspieler seine Zukunft wirklich bei der Borussia sieht. Vielmehr ist jetzt klarer denn je, dass ein Abschied unvermeidlich ist. Ein Kommentar von SPOX-Redakteur Andreas Lehner.

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Einen zweiten Fall Lewandowski wollte Borussia Dortmund um jeden Preis vermeiden. Mit der Vertragsverlängerung bis 30. Juni 2017 ist klar, dass Ilkay Gündogan Borussia Dortmund nach Ablauf der anstehenden Saison nicht ablösefrei verlassen kann.

Klar ist aber auch, dass nach dem ersten Fall Gündogan ein zweiter Fall Gündogan folgen wird. Die Verlängerung um ein Jahr schiebt das Problem nur auf. Die Unterschrift unter den neuen Vertrag ist kein Vertrauensbeweis und auch keine Verpflichtungserklärung, den neuen Weg des BVB unter Thomas Tuchel mitgehen oder sogar prägen zu wollen.

Wenn Gündogan tatsächlich vom Projekt und den Ideen des neuen Trainers so begeistert wäre, hätte er seinen Vertrag mindestens um zwei Jahre verlängern müssen. Auch Tuchels Kontrakt läuft vorerst bis 2018.

Nein, Gündogan will in der nächsten Transferperiode erneut seinen Marktwert testen und schauen, ob sich nicht doch noch ein Plätzchen findet beim FC Barcelona, beim FC Bayern, bei Real Madrid oder einem anderen Klub, der seinen Wunschvorstellungen mehr entspricht als der BVB.

Gündogan ist in Dortmund nur auf Durchreise. Um den BVB als Sprungbrett zu benutzen, muss er in der kommenden Saison aber wieder an die Leistungen vor seiner langen Verletzungspause anknüpfen. Immerhin würde der BVB dann sportlich und bei einem wahrscheinlichen Abschied auch finanziell von einer hohen Ablöse profitieren.

Ilkay Gündogan im Steckbrief