Ein Trainer, tausend Varianten

Von SPOX
Wie stellt sich Pep Guardiola seine Wunschelf beim FC Bayern vor?
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Variante 3: 3-5-2

Das System mit Dreierkette und Doppelspitze ist Peps "tragische" Formation der vergangenen Spielzeit. In Abwesenheit der Flügelzange Ribery/Robben setzte Pep das System in nur einer Hand voll Spielen ein - unter anderem bei den saisondefinierenden Pleiten im DFB Pokal gegen den BVB (1:3 n.E.) und im Hinspiel in der Königsklasse gegen Barcelona (0:3).

Doch wird der Katalane einen Teufel tun und die Finger vom 3-5-2 lassen, zumal die Niederlagen gegen Dortmund und Barcelona die einzigen Pleiten mit diesem System waren - und selbige keinesfalls einer mangelhaften Spielanlage geschuldet waren.

Im Sturm gab und gibt es dabei keine großartigen Überraschungen. Lewandowski und Müller sind in der Optimal-Formation gesetzt. Maximal möglich, dass Robben einen Überraschungsauftritt bekommen könnte.

Interessant: Trotz Doppelspitze erzielten die Münchner in Spielen im 3-5-2 relativ wenig Tore. Nimmt man das 7:1 Schützenfest gegen die Roma aus der Rechnung, gab's in den weiteren sechs Partien im Schnitt 1,33 Tore - insgesamt kamen die Münchner in der abgelaufenen Saison auf einen Schnitt von über zwei Treffern pro Spiel.

Im Mittelfeld hat Pep zwei Möglichkeiten, was die grundsätzliche Ausrichtung angeht. Die gedrungene Variante mit einer Art Doppelsechs, einem zentralen Ballverteiler und zwei Außenspielern - resultierend in einer Überlagerung der Zentrale für die totale Spielkontrolle. Oder die Variante mit einem einzelnen absichernden Sechser, zwei Achtern - im Prinzip das Mittelfeld aus dem klassischen 4-3-3 - und zwei Flügelspielern.

Vor allem mit Neuzugang Vidal, der sich auf der rechten Halbposition am wohlsten fühlen dürfte, könnte es unter dem Strich öfter in Richtung Variante zwei gehen.

Da mit der Ausnahme von einem Spiel im 3-5-2, in dem Schweinsteiger die alleinige Absicherung gab, Alonso immer auf der Sechs aufgeboten wurde, könnte er hinter Vidal und Thiago - der gesetzt sein wird, wenn er fit ist - den Ballverteiler geben. Mit Götze, Lahm, Alaba, Bernat, Höjbjerg, Rode, Kimmich und Gaudino ist die Liste der Rotationsmasse so lang wie hochkarätig.

Bei den Außenpositionen im Mittelfeld hat Guardiola Spielraum - den er in der abgelaufenen Saison auch ausgenutzt hat. Gegen die Mauermeister aus Köln besetzte der Katalane die Flügel mit Götze und Robben für mehr Durchschlagskraft im letzten Drittel. In den anderen Spielen durfte Bernat die linke Seite bespielen, sein Pendant auf rechts waren situationsabhängig neben Robben die eher defensiven Lahm oder Rafinha sowie Thiago.

Zum Problem könnte allerdings ein Ausfall von Alonso werden. Vidal, Rode oder Lahm sind keine Spieler für die alleinige Sechs vor der Abwehr, sie spielen bei Guardiola eher auf den Halbpositionen. Für Alonso gibt es somit in Person von Kimmich und Höjbjerg respektive Martinez nur recht unerfahrenen bzw. dort nicht eingeplanten Ersatz gibt.

Denn seinen Landsmann Martinez sieht Guardiola als zentralen Mann in der Dreierkette. Daneben gibt es an Boateng als optimale Besetzung nichts zu rütteln. Bei seinem Faible für Mittelfeldspieler dürfte Alaba als linker Verteidiger in Frage kommen und den sonst dort auflaufenden Benatia ersetzen - falls der Österreicher im Mittelfeld keinen Platz findet.

Variante 1: 4-3-3

Variante 2: 3-4-3

Variante 3: 3-5-2

Variante 4: 4-4-2