Matthäus rät Schweini zu Wechsel

Von Adrian Franke
Matthäus ist für seine direkten Aussagen bekannt und handelt sich dafür häufig Kritik ein
© getty

Lothar Matthäus empfiehlt Bastian Schweinsteiger, sich Angebote aus dem Ausland genau anzuschauen. Vor allem eine mögliche Offerte von Ex-Bayern-Coach Louis van Gaal wäre für den Routinier interessant, da Bayerns Trainer Pep Guardiola Schweinsteiger laut Matthäus nicht mehr entsprechend dessen Stärken einsetzen wird.

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"Schweinsteiger braucht in der Endphase seiner Karriere einen Trainer, der auf ihn setzt und das Spielsystem auf ihn abstimmt. Sollte Schweinsteiger ein Angebot von einem europäischen Topklub vorliegen haben, würde ich ihm zum Wechsel im Sommer raten", schreibt Matthäus in seiner Sport-Bild-Kolumne.

Stimmen etwa die Gerüchte, "dass sein Ex-Trainer Louis van Gaal ihn gerne zu Manchester United locken will, sollte sich Schweinsteiger das gut überlegen. Wenn van Gaal ihn will, wird er ihn auch nach seinen Stärken einsetzen." Zuletzt sei das bei Bayern nicht der Fall gewesen. Guardiola setzte in den wichtigen Spielen Xabi Alonso auf der Sechser-Position ein, während Schweinsteiger in anderen Rollen ran musste.

"Bastian war nie der Schnellste und wird mit seinen bald 31 Jahren mit Sicherheit nicht mehr schneller werden. Seine Einsätze rund um die Sechser-Position waren für mich daher nichts anderes als ein fauler Kompromiss", so Matthäus weiter.

Schweinsteiger sei weiter "intelligent genug und hat auch das nötige Auge, um weiterhin die Taktgeber-Rolle auf der Sechs zu geben. Dann aber muss die Mannschaft um ihn herum gebaut werden."

Im DFB-Team hält der "WM-Endspiel-Bonus"

Dass sich der Routinier daher Gedanken macht, kann Matthäus gut nachvollziehen - wenngleich der Mittelfeldmann seinen Vertrag bis 2016 laut des Blatts angeblich erfüllen will.

"Bastian hat angekündigt, dass er noch bis 2018 auf höchstem Niveau Fußball spielen will. So, wie er zuletzt beim FC Bayern eingesetzt wurde, halte ich das für ausgeschlossen", stellte Matthäus daher weiter klar.

In der Nationalmannschaft sehe die Lage dagegen anders aus: "Unter Jogi Löw hat er den WM-Endspiel-Bonus, seit er im Finale in Rio seine Gesundheit riskierte und sich für Deutschland aufopferte. Löw würde nie auf den Gedanken kommen, seinen neuen Kapitän anders als in der Rolle des alleinigen Sechsers oder in der Doppel-Sechs auflaufen zu lassen."

Schweinsteigers Teilnahme an der EM 2016 hält Matthäus daher für realistisch, "falls er sich nicht wieder einmal verletzen sollte. Selbst wenn er seinen Vertrag bei Bayern noch ein weiteres Jahr erfüllen will. Auch wenn ihn Guardiola nicht in den entscheidenden Spielen bringen sollte, wird er dem verdienten Bayern-Profi noch genug Spielpraxis zukommen lassen. Allein ein vorzeitiger Wechsel in die USA könnte Schweinsteigers EM-Teilnahme aus meiner Sicht gefährden."

Bastian Schweinsteiger im Steckbrief

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