Hosiner wechselt nach Köln

SID
Philipp Hosiner läuft für Köln auf
© getty

Als der 1. FC Köln im Winter Philipp Hosiner verpflichten wollte, wurde beim Österreicher ein Nierentumor entdeckt. Nun wechselt der Stürmer doch zum FC. Ein kleines Fußball-Märchen.

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Peter Stöger nannte die Geschichte von Philipp Hosiner schon im Mai "hollywoodreif", jetzt hat sie auch noch ein Happy End gefunden. Der Österreicher wechselt nun doch zum 1. FC Köln. Zu jenem Verein, dem er schon zuvor auf schicksalhafte Weise verbunden war.

"Die Ärzte in Köln haben mir wahrscheinlich das Leben gerettet", sagte der 26-Jährige, nachdem bei der sportärztlichen Untersuchung im Januar im Rheinland ein zwei Kilo schwerer Nieren-Tumor entdeckt wurde. "Im Endeffekt war es ein Glücksfall, dass es entdeckt wurde und er geheilt ist. Ich weiß nicht, ob er sonst noch unter uns wäre", meinte auch FC-Manager Jörg Schmadtke kürzlich.

"Für mich schließt sich ein emotionaler Kreis, und ich bin sehr glücklich, dass es im zweiten Anlauf klappt", sagte Hosiner am Montag, als der Wechsel perfekt war.

Störger mit emotionalem Moment

Für Stöger, unter dessen Führung Stürmer Hosiner in der Saison 2012/13 starke 32 Bundesliga-Tore für Austria Wien erzielte, war der Moment im Juni "der emotionalste" der vergangenen Saison: "Es hat mich sehr getroffen und war sehr schwierig für mich." Und es sei seltsam: "Obwohl Philipp nie für uns gespielt hat, ist er doch allgegenwärtig hier."

Im zweiten Anlauf wechselt Hosiner nun doch von Stade Rennes ins Rheinland, ein halbes Jahr nur noch der Schock-Diagnose. Von einer Verpflichtung sei man "im Moment wahnsinnig weit weg", sagte Stöger Mitte Mai noch dem SID. Doch mit eisernem Willen arbeitete sich der Österreicher direkt nach der schweren OP, als dessen Folge ihn noch eine "brutal aussehende", 30 Zentimeter lange Narbe zeichnet.

"Es ist unglaublich, dass er so bald zurückkommt", sagte Rennes-Trainer Philippe Montainer, nachdem Hosiner schon Anfang Mai wieder für die 2. Mannschaft auf dem Platz stand. Der Burgenländer selbst erklärte im Interview mit dem Standard: "Ich habe wie ein Verrückter trainiert. Härter denn je. Bis ich dann wieder auf dem Platz gestanden bin. Es gab keine Rückschläge, keine Schwellung, keine Schmerzen".

Bundesliga als Traum

Vor der Operation sei an eine Rückkehr in den Profi-Fußball "überhaupt nicht zu denken. Mein erstes Ziel war es, wieder gesund zu werden. Dann Fußball spielen, dann Leistungssport."

Nun wechselt er doch noch in die deutsche Bundesliga, nach Köln. Und er habe "bewiesen, dass ich wieder fit bin. Vielleicht bin ich körperlich sogar noch stärker als mit dem Tumor im Bauch."

Dass die Krankheit überhaupt entdeckt wurde, sei aber "unfassbares Glück. In meinem Alter ist so ein Tumor extrem selten. Wenn man keine Beschwerden hat, kann man damit nicht rechnen. Hätte ich das Knie eines Verteidigers in den Bauch bekommen oder wäre unglücklich mit einem Tormann zusammengestoßen, hätte ich innere Blutungen haben können."

Es kam zum Glück anders. Und so findet seine "hollywoodreife" Geschichte ihr herrlich kitschiges Happy End.

Philipp Hosiner im Steckbrief

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