Zorniger wird neuer VfB-Coach

... mit diesen Worten von der PK. Macht's gut, vielleicht sieht man sich zur ersten PK von Alexander Zorniger ja wieder.

Mit einem solchen Rundumschlag von Robin Dutt hätten heute wohl nur die Wenigsten gerettet. Der Vorstand Sport rechnete schonungslos mit der Vergangenheit ab und stellte zahlreiche neue Personalien vor. So rückte sogar die Vorstellung Zornigers in den Hintergrund. Das dürfte in den kommenden Wochen sehr interessant zu beobachten sein.

Dutt verkündet nochmal den Termin des ersten Trainingslager Anfang Juli im Zillertal und dann ist die Veranstaltung vorbei.

"Kevin war ausgeliehen, um in Kaiserslautern den nächsten Schritt zu machen und hat diese Aufgabe mit Bravour bestanden", so Dutt. "Er wird also zurückkommen und unsere erste Mannschaft verstärken."

"Ich war nur bereit mit Personalien zu sprechen, die sich voll dem VfB verpflichtet haben", so Dutt. "Alle Personen, die ich heute neu vorgestellt habe, wären auch bei einer Niederlage in Paderborn gekommen."

"Ich möchte unsere Transferpläne noch nicht nennen", so Hein. Und fügt an: "Ich möchte Robins Verhandlungsposition ja nicht schwächen." Dutt lobt derweil nochmal alle Spieler: "Alle Spieler haben sich bis zuletzt absolut professionell verhalten. Das ist auch den Spieler geschuldet, die nicht gespielt haben. Deshalb werde ich hier auch niemanden, der gehen solll, öffentlich benennen. Das wäre verhandlungstechnisch ja auch unklug."

"Er hat einen Vertrag beim VfB Stuttgart. Wir müssen Summen generieren, aber das muss nicht über ihn sein", so Dutt. "Wir wollen unsere Top-Spieler natürlich halten."

"Es ist ja klar, dass der Stellenwert einiger Spieler in den letzten Wochen doch nochmal gewachsen ist. Aber es soll auch neue Gesicher geben. Die Bedingungen dafür sind allerdings die Kosten und auch die Kadergröße. Für zu viele Spieler von uns gibt es derzeit keinen Markt. Die Spieler, die uns überzeugen, wollen wir natürlich halten"

Der Vorstand Marketing lobt zunächst die Sponsoren des VfB: "Wir sind in diesem Bereich im Ligavergleich sehr gut aufgestellt." Darüber hinaus will Stuttgart näher an die Fans heranrücken: "In Zukunft sollen alle Leistungen aus einer Hand zu bekommen sein. Wir wollen zudem unseren Online-Shop und unser Fancenter aus- und umbauen."

Der Finanzvorstand kommt zu Wort. Erstes Statement: "Grundsätzlich ist jede gute Mannschaft erstmal teuer. Daher sollen sich unsere sportlichen Kosten nicht weiter minimieren. Die haben wir in der Vergangeheit verringert, das soll aber nicht mehr weiter so sein. Das Gegenteil ist der Fall. Wir wollen die finanziellen Mittel besser nutzen und unsere Personalkostenquote in Zukunft wieder zu erhöhen."

"Wir sollten in der nächsten Saison zumindest mal den nächsten Step machen, dass wir immerhin auf einem gesicherten Mittelfeldplatz landen. Unsere Schritte werden noch nicht direkt am Tabellenplatz ablesen zu sein, dennoch wollen wir auch dort einen Schritt nach vorne machen."

Dutt präsentiert gleich den ersten Transfer: Philipp Heise kommt aus Heidenheim. "Er war in der vergangenen Saison sicher einer der besten Linksverteidiger der Liga. Dennoch werden wir ihm alle Zeit der Welt geben, wenn er ein halbes Jahr zur eingewöhnung braucht, okay, ich kann mir aber vorstellen, dass es schneller gehen wird."

Mit Ex-Weltmeister Guido Buchwald wird der VfB einen weiteren neuen Teil im Scouting-Bereich hinzugewinnen. Die VfB-Legende soll auch für Kooperationen im asiatischen Raum zuständig sein.

... die Professionalisierung: "Hier haben wir noch sehr viel aufzuholen. Wir werden in Zukunft auf einen Co-Trainer mit sportpsychologischer Erfahrung setzen. Diese Aufgabe wird Ex-Profi Philipp Laux übernehmen."

Dutt bestätigt: "Alexander Zorniger wird neuer Cheftrainer in der kommenden Saison. Er ist ganz, ganz nah an der Spielkonzeption, die wir uns beim VfB vorstellen."

"Ich habe in der Vergangenheit die Sportkompetenz hier in Stuttgart vermisst. In Zukunft wird die Sportkompetenz hier immer an erster Stelle stehen. Sollte ein regionaler Bezug in Zukunft vorhanden sein, schön, in erster Linie muss die Person aber ein Teamplayer sein."

... eine Spielphilosophie: "Wir brauchen wieder eine einheitliche Konzeption. In den 90er Jahren hat hier ein Fußballspiel seinen Ursprung gefunden, das seinen Weg aus Stuttgart herausgefunden hat, doch wir haben nicht nachgezogen. Da wird es in Zukunft keine Kompromisse mehr geben."

... die aktuelle Situation: "Ich denke, da sind wir auf einem guten Weg, haben aber noch einen weiten Weg vor uns."

... Transfers in der Zukunft: "Wir werden keine One-Man-Show mehr abliefern. Es wird keine Transfers auf Wunsch des Sportvorstands mehr geben. Es wird keine Transfers auf Wunsch des Cheftrainers mehr geben. Nur wenn es einen Konsens - sportlich und wirtschaftlich - gibt, wird dies in Zukunft getan werden."

... den Kader: "Man muss ganz klar sagen, dass wir viel zu viele Spieler haben, für die es keinen Markt mehr gibt. Dieses Problem wird uns noch länger begleiten."

... das Scouting: "Am Fleiß liegt es nicht, allerdings gibt es keine klare Struktur im Scoutingbereich. Viele wissen ihren genauen Aufgabenbereich gar nicht."

... den Jugendbereich: "Hier ist enorm etwas verloren gegangen. Alle Trainer haben ihre Qualität, dennoch wird in allen Klassen ein unterschiedliches System gespielt."

...die Situation: "Wir sind in Paderborn nochmal von der Schippe gesprungen, sind aber dennoch noch nicht von der Intensivstation runter. Es war erneut eine sehr, sehr schlechte Saison."

... die Fehler der Vergangenheit: "Ich möchte diese Punkte deutlich benennen: Ein Punkt, der überhaupt nicht geklappt hat, ist die strukturierte Kaderplanung der Profis. Es wurde immer mehr für Transfers ausgegeben als eingenommen. Auch die Struktur hat nicht gestimmt. Wie viele alte Spieler, wie viele junge Spieler wollen wir haben? Da gab es in der Vergangenheit kein System. Und diese Problematik wird uns auch in den nächsten ein, zwei, hoffentlich nicht drei, Transferperioden begleiten."

Auch der Sportvorstand betont, dass die sportliche Situation sehr schwer war. Dennoch sagt er: "Wir haben auf eine sportliche Kontinuität mit dem Trainerteam gesetzt. Wir haben alles dem Klassenerhalt untergeordnet und sind jetzt natürlich sehr glücklich, dass alle so zusammen gehalten haben. So laut habe ich das Stadion wirklich selten erlebt."

"Wir brauchen eine bestimmte Konzeption im Bereich des Sportlichen", so Wahler. "Ich bin froh, dass wir mit Robin Dutt eine gute Möglichkeit gefunden haben."

das Verhätnis zu den Fans: "Die Fans unterstützen die Mannschaft, aber nicht die Vereinsführung. Wir wollen das ändern."

Personalentscheidungen in der Vergangenheit: "Die Situation ist das Ergebnis von vielen personellen und inhaltlichen Wechseln. Der Plan fehlt. Es wurde zu lange an bestimmten Personen festgehalten."

...den Klassenerhalt: "Wir verstehen den Verbleib in der ersten Liga als Auftrag."

...die Zustände im Verein: "Ich habe einen Verein vorgefunden, der praktisch in seine Einzelteile zerlegt war."

Der Präsident bedankt sich als Erstes bei allen Beteiligten am Klassenerhalt: "Den Fans, dem Trainer und auch der Mannschaft".

Robin Dutt und Bernd Wahler betreten maximal pünktlich zusammen mit Stefan Heim (Vostand Finanzen) und Jochen Röttgermann (Vorstand Marketing und Vertrieb) den Saal. Alexander Zorniger ist noch nicht dabei.

die Fotografen knipsen. Noch ist aber kein Verantwortlicher zu sehen. Allerdings haben wir ja auch noch drei Minuten, bis es planmäßig losgehen soll.

Im Vorfeld der PK ist bereits durchgesickert, dass Antonio Rüdiger die Schwaben wohl verlässt. Der Innenverteidiger soll von einer Ausstiegsklausel Gebrauch machen und rund 10 Mio. Euro einbringen. Darum könnte es in den nächsten Minuten womöglich auch gehen.

zur Pressekonferenz des VfB Stuttgart. Der Abschied von Huub Stevens ist bereits beschlossene Sache, nun wird sein Nachfolger vorgestellt werden. Dass es sich dabei um Alexander Zorniger handelt, gilt bereits als sicher. Hansi Müller sei Dank.