Wunder, Teufel und Gladiatoren

Von Adrian Franke
Hannover und Freiburg werden sich einen Kampf liefern: Wer steigt ab?
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1899 Hoffenheim - Hertha BSC (Sa., 15.30 Uhr im LIVE-TICKER)

Das sagen die Beteiligten:

Markus Gisdol (Hoffenheim): "Die Saison ist in Ordnung für uns. Aber eine Enttäuschung schwingt mit. Das ist aber auch gut so. Wir konnten uns nicht so schnell entwickeln wie erhofft. In der Rückrunde hat die Konstanz gefehlt, wir konnten keine zwei Spiele nacheinander gewinnen. Das wollen wir verbessern."

Pal Dardai (Berlin, laut der Bild): "Wir steigen nicht mehr direkt ab, aber ansonsten kann noch alles passieren. Ich rechne immer damit, frage mich, wo lauert der Teufel? So bin ich auf alles vorbereitet."

Personal:

Bei Hoffenheim fehlen: Schipplock (Trainingsrückstand), Rapp (U19), Süle (Aufbautraining nach Kreuzbandriss), Akpoguma (U23), Stolz (nicht berücksichtigt)

Bei Berlin fehlen: Brooks (5. Gelbe Karte), Ben-Hatira (Zehenverletzung), Baumjohann (Aufbautraining), Cigerci (Mittelfußbruch), Schieber (Reha nach Knieoperation)

Darum geht's:

Mit fünf Pleiten in den letzten sieben Partien hat Hoffenheim seine Chance auf ein EL-Endspiel verspielt und wird die Saison erneut im grauen Mittelfeld beenden. Dennoch gilt es, die Konzentration nochmals hochzufahren: Für die Hertha ist der Klassenerhalt nach inzwischen sechs sieglosen Spielen in Folge weiterhin noch nicht perfekt.

Gewinnt Stuttgart und gibt es zwischen Hannover und Freiburg ein Remis, würden die Berliner bei einer Pleite mit mindestens zwei Toren Abstand (holt die Hertha dabei drei geschossene Tore auf Hannover auf, müsste Hoffenheim mit drei Treffern Vorsprung gewinnen) auf den Relegationsplatz abrutschen. Nicht das wahrscheinlichste Szenario, doch die Berliner wollen es wohl kaum drauf ankommen lassen.

Die OPTA-Facts zum Spiel:

  • Hertha BSC kann mit einem Sieg oder einem Remis den Klassenerhalt perfekt machen. Für die TSG dagegen ist der Zug in die Europa League angesichts der Tabellen-Konstellation praktisch abgefahren.
  • 2011/12 hatte Berlin letztmals weniger Punkte nach 33 Partien auf dem Konto (28) als aktuell (35). Damals gelang am 34. Spieltag ein Sieg gegen Hoffenheim. In der anschließenden Relegation unterlag Hertha Düsseldorf (1:2 H, 2:2 A) und stieg ab.
  • Hertha BSC gewann keines der letzten sechs BL-Spiele (drei Remis, drei Niederlagen), das gab es für die Berliner innerhalb einer Saison zuletzt 2013/14 zwischen dem 23. und 31. Spieltag - damals blieb die Alte Dame sogar neun Partien in Folge ohne Sieg.
  • Hoffenheim gewann nur eins der letzten acht BL-Spiele (zwei Remis, fünf Niederlagen) und holte somit in diesem Zeitraum nur fünf von 24 möglichen Punkten, kein BL-Team weniger. zwei BL-Siege in Folge gelangen der TSG in dieser Saison nicht.

Hannover 96 - SC Freiburg (Sa., 15.30 Uhr im LIVE-TICKER)

Das sagen die Beteiligten:

Michael Frontzeck (Hannover): "Wir haben es am Wochenende mit den drei Punkten geschafft, den Bock ein wenig umzustoßen. Aber das Spiel ist natürlich an die Substanz gegangen, so wie die gesamte Rückrunde. Ich denke dass wir uns eine Ausgangslange erarbeitet haben, die es zulässt, dass wir einzig und allein auf uns schauen. Ich halte es für das wichtigste, dass die Mannschaft auf den Platz geht und versucht, das Spiel zu gewinnen."

Christian Streich (Freiburg): "Wir dürfen jetzt nicht fliegen und anfangen zu spinnen. Wir können immer noch absteigen. Man muss wissen, wenn man die jetzigen Spiele sieht, dass Hannover wieder kompakt, gut und mit enormer Aggressivität auf den Platz kommt. Hannover ist schon jetzt wieder so gut, wie man sie zum Saisonstart stückweise erwartet hat. Jetzt sind sie da, das muss man sagen. Aber wir ja auch."

Personal:

Bei Hannover fehlen: Sakai (Gelb-Rote Karte), Miller (Aufbautraining nach Knieverletzung), Hoffmann (U23), Pander (Innenbandzerrung im Knie), Königsmann, Teichgräber, Dierßen, S. Ernst, Schulze (alle nicht berücksichtigt)

Bei Freiburg fehlen: Möller Daehli (Patellasehnenprobleme), Sorg (Schambeinbeschwerden), Stanko, Perger (beide nicht berücksichtigt)

Darum geht's:

Eines der beiden packenden, direkten Abstiegsduelle: Der Sieger ist gerettet, Freiburg würde auch ein Remis definitiv reichen. 96 hätte bei einem Unentschieden zumindest den Relegationsplatz sicher, gewinnt Stuttgart nicht, reicht den Niedersachsen ein Punkt zum direkten Klassenerhalt, da der Hamburger SV vor dem Spieltag zwei Punkte und zehn Tore hinter 96 liegt. Gleichzeitig kann keines der beiden Teams auf Sicherheit gehen: Der Verlierer könnte sowohl von Stuttgart, als auch vom HSV überholt werden und somit direkt absteigen.

Die OPTA-Facts zum Spiel:

  • Hannover gewann in den vergangenen fünf Spielzeiten immer am letzten Spieltag, u.a. 2013/14 gegen Freiburg (3:2 H). 2009/10 machte der Verein durch einen 3:0-Sieg beim Abstiegs-Konkurrenten VfL Bochum den Klassenerhalt fix.
  • Die 96er spielten seit 17 BL-Partien nicht mehr zu Null, aktuell die längste Serie der Liga und innerhalb einer Saison für den Verein die längste Serie seit 1985/86 (damals 18 Spiele am Stück).
  • Vorbildlich bis zum Ende: Hannovers scheidender Kapitän Lars Stindl war in seinen letzten acht BL-Einsätzen an acht Toren direkt beteiligt (sieben Tore, eine Torvorlage).
  • Den letzten Heimsieg feierten die Roten am 16. Spieltag beim 2:0 gegen Augsburg, seitdem wurden 8 Heimspiele nicht mehr gewonnen (vier Niederlagen, vier Remis).
  • Michael Frontzeck konnte keines seiner letzten 15 Heimspiele als BL-Trainer gewinnen (sechs Remis, neun Niederlagen). Den letzten Heimsieg feierte er im April 2010 mit Mönchengladbach gegen Eintracht Frankfurt (2:0).

Frankfurt - Leverkusen (Sa., 15.30 Uhr im LIVE-TICKER)

Das sagen die Beteiligten:

Heribert Bruchhagen (Frankfurt, bei Sky über die Trainer-Diskussion): "Thomas Schaaf bleibt Trainer in der kommenden Saison. Auf jeden Fall."

Roger Schmidt (Leverkusen): "Die Partie hat alles andere als Testspielcharakter. Ob wir am Ende 61 oder 64 Punkte eingefahren haben, ist schon ein Unterschied. Wir werden in Frankfurt nochmal alles versuchen, einen Sieg zu erkämpfen."

Personal:

Bei Frankfurt fehlen: Meier, Piazon (beide Patellasehnenoperation), Anderson (Knorpeloperation im Knie), Kittel (Kreuzbandriss), Medojevic (Muskelbündelriss im Oberschenkel), Balayev (nicht berücksichtigt)

Bei Leverkusen fehlen: Papadopoulos (Schulteroperation), Kruse (Sprunggelenkoperation), Toprak (10. Gelbe Karte), Hilbert (Knieprobleme)

Darum geht's:

Nach nur einem Sieg in den letzten acht Spielen geht es aus Frankfurter Sicht vor allem darum, sich anständig von den eigenen Fans zu verabschieden. Die Hessen könnten im Idealfall noch bis auf den achten Platz springen. Für Bayer derweil geht es nicht einmal mehr um die Platzierung, den vierten Rang hat die Werkself bereits sicher. Gleichzeitig ist es für mehrere langjährige Leverkusener Spieler das letzte Spiel im Bayer-Trikot, so dass es in gewisser Weise auch das Ende einer Ära markiert.

Die OPTA-Facts zum Spiel:

  • Tore sind garantiert: Leverkusen und Frankfurt stehen sich zum 60. Mal in der Bundesliga gegenüber, torlos endete die Partie nie (im Schnitt 3,1 Tore pro Partie). Leverkusen fehlen noch drei Tore bis zum 100. BL-Treffer gegen Frankfurt (aktuell 97).
  • Die Hessen können maximal von Platz elf auf Rang zwölf abrutschen, nach oben hin ist Platz acht noch möglich. Damit schneidet Frankfurt in jedem Fall besser ab als im Vorjahr (Platz 13). Leverkusen wird wie im Vorjahr den vierten Tabellenplatz belegen.
  • Beim 0:0 in Berlin gelang der Frankfurter Eintracht zum fünften Mal in den letzten sechs Spielen kein Tor. Seit der Verletzung von Top-Torjäger Alex Meier (19 Treffer) trafen die Hessen nur am 32. Spieltag beim 3:1 gegen Hoffenheim.
  • Simon Rolfes bestreitet sein letztes BL-Spiel. Der Leverkusener Kapitän lief in der Bundesliga 287-mal auf (41 Tore) - stets für Bayer 04. Vor fast zehn Jahren, am 07.08.2005, bestritt Rolfes in Frankfurt auch sein erstes Bundesliga-Spiel (4:1-Sieg).
  • Alex Meier verpasste die letzten sechs Spieltage aufgrund einer Knieverletzung, wird aber vielleicht dennoch Torschützenkönig dieser BL-Saison. Mit seinen 19 Treffern liegt er weiterhin an der Spitze der Torjägerliste.

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