Effenberg: "Pep wird nicht verlängern"

Von Adrian Franke
Stefan Effenberg glaubt nicht an einen weiteren Verbleib von Pep bei den Bayern
© getty

Stefan Effenberg rechnet nicht mit einer Vertragsverlängerung von Bayern-Coach Pep Guardiola, das Champions-League-Halbfinale gegen Barcelona wird gleichzeitig eine Prüfung für den Spanier und dessen System. Darüber hinaus sieht er Bastian Schweinsteiger derzeit klar vor Xabi Alonso, der Ex-Bayern-Mittelfeldmann erwartet außerdem einen Umbruch bei den Münchnern.

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Dass aber Guardiola selbst noch langfristig in München bleibt glaubt Effenberg nicht, wie er im kicker ausführte: "Ich bin mir sicher: Guardiola wird nicht verlängern. Er wird nach dieser Saison Bilanz ziehen und dann den Start in die neue Saison abwarten. Tendenziell glaube ich, dass er 2016 eine neue Herausforderung annehmen oder wieder eine Pause einlegen wird."

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Gleichzeitig kritisierte Effenberg die aktive Art des Spaniers an der Seitenlinie: "Ich bin kein Freund von diesem extremen Coachen, außerdem bekommt man das als Spieler während des Spiels nicht wirklich mit. Du musst deinen Spielern vertrauen, denn man bereitet sie ja tagelang taktisch auf die Spiele vor. Darüber hinaus ist Guardiola an der Seitenlinie auch gegen die Schiedsrichter-Assistenten aktiv geworden, da sieht man, unter welch enormen Druck er sich selbst setzt."

Immerhin stehe jetzt die entscheidende Phase der Saison an: Die Meisterschaft haben die Münchner zwar schon sicher, "aber beim FC Bayern wird er an der Champions League gemessen".

Barca als Prüfung für Guardiola

Dort wartet als nächstes das Halbfinale gegen Guardiolas Ex-Team Barcelona und Effenberg rät: "Die Bayern sollten so spielen wie Real im vorigen Jahr zweimal gegen sie. Wenn du das Spiel offen gestalten willst, kann es aufgrund der Klasse Barcelonas ganz böse enden."

Für das Hinspiel hofft er deshalb auf ein Remis, "bei einer Niederlage würde es verdammt schwierig, weil du dann zu Hause irgendwann hinten öffnen musst. Optimal wäre ein 0:0 oder 1:1." In jedem Fall aber werde das Halbfinale eine Prüfung für Guardiola: "Ganz sicher. Real 2014 ist nicht vergessen. Ich bin gespannt, wie er aufstellt. Ob er einmal mit neun Mann verteidigt, wie es Hitzfeld mit uns machte."

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Wenn er sich dabei zwischen Schweinsteiger und Alonso entscheiden müsste, so Effenberg weiter, "würde ich Schweinsteiger nehmen. Alonso ist beim Coaching auf dem Feld immer vorne, bei jeder Standardsituation dirigiert er, ich meine immer, da steht Guardiola auf dem Platz. Was Guardiola an der Außenlinie ist, ist Alonso für ihn auf dem Platz. Diese Qualität hat Bastian auch, außerdem ist er ein zäher Bursche."

"Alonsos Tempo reicht nicht"

Darüber hinaus fügte er hinzu: "Alonsos Tempo reicht nicht, er kommt ins Alter. Diese Saison geht es noch, nächste wird es schwierig." Doch auch Schweinsteigers Zukunft liege nicht zwangsläufig in München: "Bastian war die Vergangenheit und ist die Gegenwart des FC Bayern, aber ich kann mir vorstellen, dass er eine Auslandsherausforderung in Erwägung zieht."

Auch zu Mario Götze, der nach einer schwachen Saison zunehmend in die Kritik geraten ist, äußerte sich der 46-Jährige. Mittlerweile gibt es sogar Wechselgerüchte um den Weltmeister, Effenberg mahnte: "Ein Jahr sollte man ihm noch geben. In Dortmund war er genial. Dazu braucht er das 100-prozentige Vertrauen des Trainers, das sehe ich zwischen Guardiola und Götze nicht wirklich."

Gleichzeitig müssen allerdings auch Arjen Robben und Franck Ribery mittelfristig ersetzt und so der Umbruch eingeleitet werden: "Ribery und Robben machten immer den Unterschied, von ihnen lebte der FC Bayern. Da beide ein gewisses Alter haben, wissen die Münchner ohnehin, was sie bald zu tun haben. Der Umbruch ist nicht mehr weit weg, denn auch Lahm und Schweinsteiger, die absolute Leistungsträger waren und sind, kommen ins Alter."

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