Bonhof: "Wir fangen nicht bei Null an"

SID
Die Fohlen-Legende tritt auf Euphoriebremse
© getty

Borussia Mönchengladbach schaffte nach einer famosen Bundesliga-Saison die Rückkehr ins internationale Geschäfte und machte zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte den Einzug in die Champions League perfekt.

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Auch für Rainer Bonhof, den Vize-Präsidenten des Klubs, eine tolle Sache, die aber für die Mannschaft nicht gänzlich neu sein wird: "Wir fangen nicht bei null an. Die Mannschaft hat ihre Erfahrungen gesammelt und springt daher mindestens ins lauwarme Wasser", sagte der 63-Jährige im Interview mit der Rheinischen Post angesprochen auf die bisherigen 'großen Spiele' der Fohlen in den vergangenen Jahren gegen Bayern München in der Liga, Sevilla oder Villarreal in der Europa League.

Jedoch sei man bestrebt, bedächtig weiterzuarbeiten und nicht größenwahnsinnig zu werden. "Die Herausforderung Champions League wird nicht grundsätzlich unser Denken verändern", so Bonhof und mahnte an, die Leute auf dem Teppich zu halten:

"Wir müssen dies nur weitergeben an die, die anfällig sind, abzuheben. Bisher haben wir das gut hingekriegt. Das liegt auch am Trainer, der bei allen das Denken von Spiel zu Spiel implantiert hat."

"Jeder in Europa weiß, wo Gladbach liegt"

Einen gravierenden Unterschied zu den früheren Zeiten, als der Klub in den 1970ern auch international für Furore sorgte, hat Bonhof in der Außenwahrnehmung des Klubs festgemacht.

"Wer kannte damals schon Borussia Mönchengladbach vom linken Niederrhein? Wir mussten den Leuten erzählen, dass Gladbach irgendwo zwischen Köln und Düsseldorf liegt. Als Inter Mailand kam, haben die erst mal gedacht: Was ist das denn für ein Wald- und Wiesenklub. Von solchen Sachen sind wir jetzt ganz weit weg. Jeder in Europa weiß, wo Gladbach liegt und was unser Team kann", erinnerte sich der Weltmeister von 1974.

Vor allem die Arbeit von Sportdirektor Max Eberl sei für den Klub ein Segen: "Er hat die Dinge, die er in seiner Zeit als Jugenddirektor entwickelt hat, zu 100 Prozent auf den Profibereich umgesetzt. Ich kenne kaum jemanden, der sich im Detail so gut auskennt. Er hat mit Lucien Favre die richtigen Spieler dazu geholt. Außerdem funktioniert die Struktur im Trainerteam und im Staff. So muss es bleiben", lobte er den 41-Jährigen.

Bonhof lobt Eberl

Vor allem die Nachwuchsarbeit sei ein Schlüssel für die aktuellen Leistungen und die Konstanz der Fohlen: "Wir haben eine sehr gute Akademie und viele Spieler aus der Akademie im Profi-Kader. Diese Durchlässigkeit ist gut und ein Verdienst von Max."

Für den aktuellen Erfolg in der abgelaufenen Spielzeit hat Bohnhof aber die Geschlossenheit der Mannschaft ausgemacht: "Es kommen viele Aspekte zusammen. Wir haben uns in den vergangenen vier Jahren sehr gut entwickelt. Es waren 34 Spieltage, in denen die Konzentration hoch gehalten werden musste. Wir hatten keinen Einbruch - und das ist die eigentliche Leistung, die jeder Einzelne erbracht hat."

Außerdem äußerte sich Bonhof zu Granit Xhaka. Der Schweizer Nationalspieler "geht nicht. Das ist ein Gerücht aus Spanien", sagte der Vizepräsident bei Sport1.

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