Rekorde, Leuchttürme & zahnlose Wölfe

Von Adrian Franke
Bastian Schweinsteiger ist mit acht Titeln Rekordmeister unter allen Bundesligaspielern
© getty

Die Sofa-Meisterschaft des FC Bayern München am 30. Spieltag bringt mehrere Rekorde mit sich und stellt weitere in Aussicht, während dem Liga-Wolf die Zähne ausgehen. Der Hamburger SV entdeckt seine Tormaschine und in Bremen mangelt es an Leuchttürmen. Außerdem: Die Paderborner Premiere zur Unzeit und der abgezockte Norweger Finne.

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Couch Potatoes: Da der VfL Wolfsburg am Sonntag in Gladbach verlor, sicherte sich der FC Bayern auf der heimischen Couch vorzeitig die Meisterschaft - nach 26 Jahren wurde erstmals wieder ein Team als Zuschauer Meister. Überflüssig zu erwähnen, dass es auch damals der FC Bayern war. Die Münchner haben damit zum vierten Mal drei Meistertitel in Folge geholt, absolute Bestmarke. Zudem bedeuten 13 Gegentore in 30 Spielen einen neuen BL-Rekord. Die Saisonbestmarke (18) ist in greifbarer Nähe.

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Titelsammler Schweinsteiger: Wie groß der heimische Medaillen- und Pokalschrank von Bastian Schweinsteiger ist, wurde uns leider nicht überliefert. Klar ist aber: Der am Sonntag eingefahrene Titel ist die achte Meisterschaft, die Schweinsteiger bejubeln darf - kein Bundesligaspieler holte mehr. Darüber hinaus ebnete er selbst mit seinem 43. Bundesliga-Treffer gegen die Hertha den Weg zum vorzeitigen Titel. Ein Tor fehlt ihm noch, um Lichtgestalt und Kaiser Franz Beckenbauer einzuholen.

Der zahnlose Wolf: Dem VfL Wolfsburg geht im Saisonendspurt offenbar die Puste aus - 1:1 gegen Schalke, 0:1 in Gladbach. Der Stuhl von Trainer Dieter Hecking dürfte angesichts der fast gesicherten Champions-League-Qualifikation nicht wirklich wackeln, doch die jüngere Harmlosigkeit darf dem gemeinen Wolf nicht gefallen: In Gladbach gelang dem VfL erstmals seit 112 Bundesligaspielen kein Schuss aufs gegnerische Tor. Und all das trotz des Lords.

Hamburger Tormaschine: Die aktuellen Wolfsburger Probleme, und wer hätte gedacht, dass der Satz in dieser Saison noch fällt, teilt der Hamburger SV nicht. Beim 3:2 gegen Augsburg gelang dem Dino der erste Treffer nach 595 Spielminuten, die HSV-Torausbeute für diese Spielzeit schnellte von 16 auf 19 hoch. Das ist zwar noch immer die mit Abstand schwächste der Liga, daraus 28 Punkte zu holen spricht aber zumindest für eine gewisse Effizienz.

Kein Leuchtturm in Bremen? Wir bleiben noch im Norden der Republik und beschäftigen uns mit dem offensichtlichen Leuchtturm-Mangel in und um Bremen. Werder hat in der laufenden Bundesliga-Saison inzwischen bereits 13 (!) Kopfball-Gegentore kassiert - unangefochtener Ligahöchstwert.

Paderborner Premiere: Dass es für Werder gegen den SC Paderborn dennoch zu einem 2:2 reichte, lag an der zweifellos unfreiwilligen Premiere des Aufsteigers. Zum ersten Mal in seiner Bundesligageschichte verspielte Paderborn nach bisher vier Siegen eine 2-Tore-Führung. Nicht gerade das beste Timing für den SCP, der prompt mit dem Absturz auf den vorletzten Tabellenplatz bestraft wurde.

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Norweger Finne eiskalt: Stichwort Tore, Stichwort Timing. Kölns Bard Finne zeigte dem Mit-Aufsteiger, wie es richtig gemacht wird: Der Norweger erzielte im Derby gegen Leverkusen seinen ersten Bundesligatreffer, welcher dem FC ein 1:1 bescherte. Es war gleichzeitig das erste Leverkusener Gegentor aus dem Spiel heraus nach 744 Spielminuten.

Bell schreibt Geschichte: "Lasst den mal seinen Weg weitergehen, dann sehen wir, was in dem Jungen steckt. Er ist durchaus für Höheres bestimmt." Große Worte, die der Mainzer Trainer Martin Schmidt am Wochenende parat hatte. Was war passiert? Am Freitagabend hatte sich Stefan Bell in die Geschichtsbücher des selbsternannten Karnevalsvereins eingetragen: Seine beiden Treffer zum 2:0 über Schalke markierten den ersten Doppelpack eines FSV-Verteidigers in der Bundesliga. Glückwunsch dazu!

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