"Der VfB ist wirklich so schlecht"

Von Daniel Reimann, Florian Regelmann und Frank Oschwald
Der VfB Stuttgart wartet seit Dezember auf einen Sieg in der Bundesliga
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Würde Stuttgart ein Abstieg als Selbstreinigungsprozess gut tun?

Daniel Reimann (SPOX): Was die Vereinspolitik anbetrifft, ist Stuttgart zwar noch nicht auf HSV-Level angekommen. Nichtsdestotrotz fehlt es den verschiedenen Gremien und der sportlichen Leitung an Geschlossenheit, wie auch Fredi Bobic bemängelte (der weiß Gott auch nicht unfehlbar war...). Ein Abstieg könnte einen personellen Selbstreinigungsprozess in Gang setzen, hätte aber für Verein und Stadt in finanzieller Hinsicht verheerende Auswirkungen. Doch es bleibt fraglich, ob sich im Falle des Klassenerhalts an der bisherigen Vereinspolitik und den Entscheidungsträgern etwas ändern würde.

Frank Oschwald (SPOX): Selbstreinigungsprozess? Beim besten Willen, das ist natürlich völliger Quatsch. Ein Abstieg käme einer Vollkatastrophe gleich - aus sportlicher und ökonomischer Sicht. Was sollte das denn bitte bringen? Man könnte bei der Kaderplanung wieder mit einem weißen Blattpapier beginnen. Supertoll. Der VfB hat Qualität und mit Rüdiger und Werner zwei Perlen im Kader. Die hätten dann die längste Zeit den Brustring getragen. Auch eine starke zweite Mannschaft - seit Jahren die Basis beim VfB - könnte man sich in die Haare schmieren.

Florian Regelmann (SPOX): Die Idee, dass ein Abstieg irgendwas Gutes an sich hat, ist einfach nur ein unfassbarer Nonsens! Niemandem tut ein Abstieg gut. Keinem Verein auf der ganzen Welt in keiner Liga auf der ganzen Welt. Ich muss nicht tatsächlich absteigen, um zu kapieren, dass sich grundlegende Dinge verändern müssen. Dazu kommt, dass ein Verein wie der VfB den Anspruch haben muss, auf Sicht wieder CL zu spielen. Was auch gar nicht komplett unrealistisch ist, wenn man nach einem eventuellen Klassenerhalt die Weichen richtig stellt. Steigt Stuttgart dagegen ab, liegt der Verein auf Jahre am Boden.

mySPOX-User SchwabenHH: Aufgrund reduzierter Einnahmen und einem deutlich kleineren Saison-Etat sowie der geringeren sportlichen Perspektive riskiert man einen ungewollten Aderlass von Spielern wie Rüdiger oder Werner, die für einen Neuaufbau fest eingeplant sind. Zudem kann ein Selbstreinigungsprozess nur stattfinden, wenn strukturelle sowie personelle Veränderungen in der Vereinsführung erfolgen. Einfach nur mit einem neuen Trainer und einem Kaderneuaufbau ist den ursächlichen Problemen in Stuttgart nicht beizukommen. Daher ist ein Abstieg für mich keine Lösung.

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