Zeit für ein Zeichen

Von SPOX
Die Spieler des SC Freiburg wollen die Wende schaffen
© getty

Der Sonntag des 21. Spieltags liefert neue Erkenntnisse im Abstiegskampf. Wo geht es für die Hertha mit Pal Dardai hin, was macht Freiburg nach der BVB-Pleite und geht es für Paderborn immer weiter nach unten?

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Hertha BSC - SC Freiburg (So., 15.30 Uhr)

Das sagen die Beteiligten:

Pal Dardai (Hertha BSC): "Es gibt einige Sachen, die wir verbessern müssen. Körpersprache, Spannung, Kraftschnelligkeit - einiges tun für unsere Fitness. Wenn man Champions League spielt, kann man unter der Woche auch mal lockerer trainieren. Aber wenn das nicht der Fall ist und wir ein paar Tage Zeit haben wie jetzt, müssen wir auch etwas tun."

Christian Streich (Freiburg): "Das Spiel gegen Dortmund war nicht repräsentativ für unsere Mannschaft, sondern ein Ausschlag nach unten. Viele Spieler haben unter ihrer Normalform gespielt, dann baust du Dortmund auf. Darüber mache ich mir ebenso wenig einen Kopf, wie ich das Gladbach-Spiel mit 67 Prozent Ballbesitz für uns hochgejubelt habe. Wir müssen uns irgendwo dazwischen stabilisieren, das wäre gut."

Personal:

Bei Berlin fehlen: Lustenberger (Gelb-Rot-Sperre), Cigerci, Gersbeck (beide Aufbautraining), Ben-Hatira (Verletzung am Großzehengrundgelenk), Baumjohann (Kreuzbandriss), J. van den Bergh (Adduktorenzerrung). Burchert (nicht berücksichtigt)

Bei Freiburg fehlen: Mitrovic (Muskelbündelriss), Mehmedi (Außenbandriss im Sprunggelenk), Petersen (Außenbandteilriss im rechten Knie), Jullien, Kempf (beide Aufbautraining), Batz, Perger, Stanko (alle nicht berücksichtigt)

Darum geht's:

Hat der Trainerwechsel bei der Hertha tatsächlich etwas bewirkt, oder war der 2:0-Sieg unter Dardai in Mainz am vergangenen Wochenende nur ein Strohfeuer? Gegen Freiburg haben die Berliner die große Chance, einen direkten Abstiegs-Konkurrenten auf sechs Punkte zu distanzieren, während Freiburg umgekehrt nach der 0:3-Packung gegen Dortmund wieder aus dem Tabellenkeller klettern könnte.

Die OPTA-Facts zum Spiel:

Freiburg ist seit fünf BL-Spielen gegen die Hertha unbesiegt (ein Sieg, vier Remis). Den letzten Sieg gegen den SCF feierte Berlin im Februar 2010 in Freiburg (3:0).

Zudem brachte Freiburg in der Bundesliga im Schnitt nur aus Schalke (1.27 Punkte pro Spiel) mehr Zähler mit als aus Berlin (1.22).

Hertha verlor die letzten beiden Heimspiele ohne eigenen Torerfolg. Drei Bundesliga-Heimpleiten in Serie musste die Alte Dame zuletzt im März/April 2012 hinnehmen (damals sogar vier in Serie).

Hertha hat die letzten fünf BL-Spiele an einem Sonntag verloren. Seit dem 2:0 in Braunschweig Ende 2013 holten die Berliner nur noch zwei Punkte aus neun Sonntags­partien. Der SCF ist seit vier BL-Sonntagsspielen unbesiegt (zwei Siege, zwei Remis).

Mit Berlin (47.3 Prozent gewonnen) und Freiburg (47.6 Prozent) treffen die beiden zweikampfschwächsten Teams der Liga aufeinander.

Mit dem 2:0 in Mainz gelang Pal Dardai ein Einstand nach Maß. Zwei Ligasiege zum Start gelangen bei der Hertha zuletzt Markus Babbel Anfang der Saison 2010/11, jedoch in Liga 2. In der Bundesliga schaffte dies zuletzt Falko Götz im Februar 2002.

Hannover 96 - SC Paderborn 07 (So., 17.30 Uhr)

Das sagen die Beteiligten:

Tayfun Korkut (Hannover): "Egal, wie viele Punkte wir in der Rückrunde geholt haben: Gegen Paderborn im eigenen Stadion können nur drei Punkte das Ziel sein."

Andre Breitenreiter (Paderborn, in der "Bild"): "Paderborn in der Bundesliga, das ist jedes Wochenende ein Rennen Golf gegen Porsche. Wir haben nur eine Chance, wenn die anderen ihre Karre abwürgen - oder nicht vollgetankt haben. Dann müssen wir da sein. Und dafür tun wir alles. Auch Sonntag gegen 96."

Personal:

Bei Hannover fehlen: Ya Konan (Trainingsrückstand), Hoffmann (Aufbautraining nach Kreuzbandriss), Miller (Knieprobleme), Teichgräber, Königsmann, Dierßen, S. Ernst, Schulze (alle nicht berücksichtigt)

Bei Paderborn fehlen: Bertels (Fersenoperation), Ducksch (Aufbautraining), Amedick (U 23), Welker, Burchert, Pepic, Lück (alle nicht berücksichtigt)

Darum geht's:

Wie gut hat Hannover die Pleite im Nord-Derby gegen den HSV verkraftet? Die Niedersachsen warten nach starker Hinrunde noch auf ihren ersten Sieg seit der Winterpause und laufen langsam Gefahr, in die Abstiegszone zu rutschen - nur noch sechs Zähler beträgt der Vorsprung auf den Relegationsplatz. Paderborn auf der anderen Seite holte beim Unentschieden in Köln zumindest einen Punkt - dennoch droht dem in der Rückrunde noch torlosen Aufsteiger bei einer Niederlage im schlimmsten Fall der Sturz auf den letzten Tabellenplatz.

Die OPTA-Facts zum Spiel:

Nach dem Hinspielsieg (2:0) am 4. Spieltag kletterte Paderborn zum einzigen Mal in seiner noch jungen Bundesligageschichte auf Platz eins der Tabelle.

Hannover 96 steht vor seinem 450. Heimspiel in der Bundesliga und könnte seinen 200. Heimsieg feiern.

96 gewann keine der letzten sechs Partien gegen Teams, die in der Tabelle hinter den Niedersachsen rangierten (drei Remis, drei Niederlagen).

Paderborn ist seit zehn Bundesligaspielen sieglos (fünf Remis, fünf Niederlagen), den letzten Dreier gab es am 10. Spieltag gegen Hertha BSC (3:1). Kein anderes BL-Team wartet aktuell so lange auf einen Sieg.

Der SCP wartet seit vier Spielen oder fast sieben Stunden (419 Minuten) auf einen Treffer im Oberhaus. Nur der HSV blieb in dieser BL-Saison länger torlos (fünf Spiele bzw. 507 Minuten).

Paderborn ist in Sonntagsspielen in der Bundesliga unbesiegt. In vier Spielen gab es zwei Siege und zwei Remis.

Mit einem Tor aus 82 Metern erzielte Paderborns Moritz Stoppelkamp beim 2:0-Sieg im Hinspiel das Tor mit der größten Entfernung in der BL-Geschichte. Zwischen 2010 und 2012 war ihm in 44 BL-Spielen für Hannover kein Treffer gelungen.

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