Reus: "Ich bin frei"

Von Adrian Franke
Marco Reus wechselte 2012 von Gladbach nach Dortmund
© getty

Mit seiner Vertragsverlängerung bei Borussia Dortmund überraschte Marco Reus, der 25-Jährige setzte ein klares Zeichen und entschied sich gegen die mutmaßlich finanziell attraktiveren Angebote aus dem Ausland. Jetzt meldete sich Reus selbst zu Wort und sprach über seine Entscheidung, die Möglichkeit, mit dem BVB die Champions League zu verpassen, und den Traum von der Meisterschaft.

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Vor allem der Wohlfühlfaktor war ihm wichtig, wie Reus im "Kicker" berichtete: "Das war schon in Ahlen und Gladbach so. Wenn ich mich frei fühle, kann ich meine Leistung am besten bringen. Und beim BVB habe ich dieses Gefühl: Ich bin frei. In erster Linie fühle ich mich hier wohl, in der Mannschaft und im Umfeld. Das hat für mich als Spieler einen ganz hohen Stellenwert."

Darüber hinaus spiele er "in einer ehrgeizigen Truppe, die in den vergangenen Jahren große Erfolge feiern durfte. Dass es mal eine Phase gibt, in der es nicht so gut läuft, halte ich für ganz normal. Wie wir daran gearbeitet haben, dass es besser wird, und wie sich jeder Einzelne dabei eingebracht hat, das imponiert mir. Die Ruhe, die der BVB in der Krise nach innen und außen ausgestrahlt hat, zeigt die Stärke dieses Klubs."

Fünf Fragen zur Verlängerung von Marco Reus

Den lange kolportierten Wechsel zu Weltklubs wie Real Madrid oder dem FC Barcelona hat der Offensivmann längst abgehakt: "Darüber mache ich mir keine Gedanken. Ich habe mich so entschieden, weil die Borussia am besten für mich ist. Dortmund ist meine Heimatstadt, hier wohnt meine Familie, hier habe ich meine Freunde. Und nebenbei bemerkt gibt es ja noch ein Leben nach dem Fußball."

Reus: BVB verdient Königsklasse

Allerdings kommt der Wechsel womöglich nicht ohne Preis, der BVB wird die Champions League wohl verpassen. "Es gibt genügend andere Spieler, die auch schon ein, zwei Jahre nicht auf der Teilnehmerliste standen - um dann den nächsten großen Schritt zu machen. Das muss man sich immer verdeutlichen, und deshalb würde sich der Schmerz auch in Grenzen halten", betonte Reus.

Gleichzeitig stellte er allerdings klar: "Wenn wir es nicht schaffen, wäre es unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, dass wir im Jahr danach wieder dabei sind. Das hat dieser Klub einfach verdient."Daneben bleibe der Meistertitel mit dem BVB "ein großes Ziel. Ich will einmal erleben, was dann hier in dieser Stadt passiert. Dafür gebe ich alles. Und ich habe ein großes und starkes Gefühl, dass wir das auch irgendwann schaffen werden."

Zeitlich setzt sich der Nationalspieler dabei aber nicht unter Druck. Bereits nach seiner Vertragsverlängerung sprach er von einer "Entscheidung fürs Leben", jetzt fügte Reus auf die Frage, ob er Dortmund überhaupt nicht mehr verlassen will, hinzu: "Sonst hätte ich ja nicht bis 2019 unterschrieben. Von meiner jetzigen Perspektive aus betrachtet gibt es echt keinen Grund, an etwas anderes zu denken."

Reus über Juve: "Wird sicher sehr interessant"

Ohnehin gilt der Fokus dem hier und jetzt - als nächstes steht das Achtelfinal-Hinspiel gegen Juventus Turin in der Königsklasse an: "Man hat in der Hinrunde gesehen, dass wir in der Champions League auf einem anderen Niveau als in der Meisterschaft unterwegs waren. Wir haben den FC Arsenal oder Galatasaray Istanbul geschlagen, die in einer viel besseren Form als wir waren. In der Königsklasse gelten eigene Gesetze. Es wird sicher sehr interessant."

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Mit dem 3:2 gegen den VfB Stuttgart am Freitag stimmte zumindest das Ergebnis bei der Generalprobe, wenngleich Reus hinzufügte: "Das war nicht unser perfektes Spiel, aber in unserer jetzigen Situation ist Perfektion auch nicht wichtig. Wir haben zum ersten Mal in dieser Saison drei Bundesliga-Siege in Serie geholt und mit dem VfB Stuttgart einen direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt bezwungen. Das ist es, was zählt."

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