Kein Abschied aus Resignation

Von Adrian Franke
Jürgen Klopp hat einen Abschied aus Resignation ausgeschlossen
© getty

Nach der 0:1-Heimpleite gegen den FC Augsburg hat sich Borussia Dortmunds Trainer Jürgen Klopp offen zu den Problemen seines Teams geäußert. Klopp, der zudem bestätigte, dass Kevin Großkreutz aufgrund eines Muskelbündelrisses für mutmaßlich sechs Wochen nicht zur Verfügung stehen wird, kritisierte die auf dem Platz getroffenen Entscheidungen und äußerte sich zu den Gerüchten um seine Zukunft.

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Die "Bild" hatte zuvor am Donnerstagvormittag berichtet, dass es mittlerweile doch ein internes Ultimatum für Klopp gibt. Demnach könnte es zu einer Trennung im beiderseitigem Einvernehmen kommen, sollte Dortmund nach dem Derby gegen Schalke am 28. Februar noch im Tabellenkeller stecken. Klopp würde in dem Fall seinen Platz räumen, am Donnerstag ließ der 47-Jährige allerdings davon nichts erkennen.

"Ich kann komplett ausschließen, dass ich irgendwann gehe weil ich keinen Bock mehr habe oder resigniere. Mein Akku ist nach der Winterpause komplett voll und der ist nicht nach zwei Spielen, in denen es nicht perfekt gelaufen ist, wieder leer. Ich bin von unserer Mission in der Rückrunde überzeugt und deswegen ist das für mich kein Thema", betonte Klopp.

Darüber hinaus wehrte er sich auch gegen die Berichte, wonach er direkt nach dem Spiel resignierend gewirkt habe: "Das war nicht im Ansatz in mir. Das habe ich nicht so empfunden. Ich war ganz bestimmt enttäuscht, aber ich hatte nicht das Gefühl, dass wir keine Mittel mehr haben. Natürlich geht es auch darum, Leistung einzufordern und richtige Entscheidungen zu treffen. Das ist natürlich ein Thema."

Klopp: "Das wenige Gute verbessern"

Vor allem dieses Treffen von Entscheidungen beschäftigt Klopp: "Wir müssen auf dem Guten aufbauen und das wenige Gute verbessern. Wir müssen in den richtigen und wichtigen Momenten einfach mutiger sein, als wir es zuletzt waren. Wenn ich schießen will, muss ich schießen, wenn ich flanken will, muss ich flanken. Wenn der Schuss aussieht wie eine Flanke, habe ich auch etwas falsch gemacht."

Daher müssen die Dinge, die nicht rund gelaufen sind, angesprochen werden: "Da dürfen wir keine Augenwischerei betreiben. Wir dürfen nicht das Gefühl entwickeln, dass sich die Welt gegen uns verschworen hat. Wir haben einen massiven Anteil an der ganzen Geschichte. Wenn es immer nur um Willen gehen würde, wäre es leichter zu regeln. Aber was bei uns falsch läuft, ist die Entscheidungsfindung. Deshalb haben wir einfach große Gelegenheiten, die nicht zu Toren, oder kleine Entscheidungen, die nicht zu Großchancen führen."

"Müssen uns gegenüber härter werden"

Gleichzeitig stehe aber auch die Psyche im Fokus: "Gestern hat man natürlich nach dem 0:1 gesehen, dass die Jungs das noch nicht komplett überwunden haben. Wir dürfen aber auch nicht so tun, als bräuchte jeder Hilfe, das muss jeder selbst regeln können. Wir müssen uns selbst gegenüber härter werden, um dann im entscheidenden Moment auch die richtige Entscheidung treffen zu können. Wir müssen aber weiterhin bereit sein, Fehler zu machen."

Dabei musste aber auch Klopp zugeben, dass er die Entwicklung der Mannschaft positiver eingeschätzt habe: "In dem Sinne von, dass uns ein Gegentor nicht gleich durchschüttelt, habe ich schon gedacht, dass wir weiter sind. Natürlich habe ich gedacht, dass wir das in diesem Maße nicht mehr erleben. Das Spiel hatte einen ähnlichen Verlauf wie einige Partien in der Hinrunde."

Allerdings bereite das Trainerteam die Mannschaft "in jedem Fall so darauf vor, dass sie den Gegner schlagen kann. Jetzt müssen wir das nur noch auf den Platz bekommen." Die positive Nachricht sei immerhin, "dass wir übermorgen schon wieder ran dürfen. Das muss man positiv bewerten. Und wir sind definitiv körperlich in einer anderen Verfassung als in der Hinrunde. Diesen Fakt müssen wir nutzen."

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