"Gut, dass WM-Hype nachgelassen hat"

Von Adrian Franke
Christoph Kramer wird nach der Saison von Gladbach nach Leverkusen zurückkehren
© getty

Christoph Kramer erlebte ein ereignisreiches Jahr, der 23-Jährige wurde Weltmeister und mit seiner Gehirnerschütterung im Finale gleichzeitig ein gefragter Interviewpartner. Mit mehrfachen Äußerungen über den Neid in der Gesellschaft zog er gleichzeitig aber auch Kritiker an, rückblickend sieht er sich jetzt deutlich besser für die Zukunft gewappnet.

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"Ich muss aufpassen, was ich sage, weil in der Zeitung niemand sieht, wie ich es gesagt habe. Gestik und Mimik spielen eine gewisse Rolle, wie Aussagen aufgenommen werden. Wenn man im Fernsehen sieht, dass ich bei einem Spruch lache, kommt das anders rüber als wenn der gleiche Satz nur trocken auf dem Papier steht", erklärte Kramer im Gespräch mit dem "Kicker".

So habe er in den vergangenen Monaten "zu allem meinen Senf dazugegeben, wenn ich etwas gefragt wurde. Wenn ich noch einmal in diverse Situationen käme, würde ich es heute anders machen". Gleichzeitig aber sei er auch noch jung, und "das gehört dazu. Ich mache auch meine Fehler. Ist eben so. Wenn es um das Spiel geht, wenn ich ein Eigentor schieße, dann sage ich weiterhin, dass es Mist war".

Anders will er dagegen mit Themen abseits des Platzes umgehen: "Bei sensiblen Dingen wie einem Vereinswechsel begibt man sich immer auf eine Gratwanderung. Es kommt auf das Thema an. Prinzipiell bin ich ein ehrlicher Mensch, der ausspricht, was er denkt. So will ich das auch weiter handhaben."

Kramer: 2014 "ein krasses Jahr"

Der Mittelfeldmann, der Borussia Mönchengladbach nach der Saison verlässt und zu Bayer Leverkusen zurückkehrt, musste darüber hinaus allerdings zugeben: "2014 war ein krasses Jahr. In jeder Hinsicht. Gerade für einen jungen Menschen - auch wenn ich glaube, dass ich ziemlich klar im Kopf bin - ist es nicht so einfach, mit ganz vielen Dingen klarzukommen, die neu auf einen einprasseln."

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Doch es war auch "das erfolgreichste Jahr meines Lebens und wird es vermutlich für immer bleiben. Darüber bin ich sehr glücklich. Aber ich weiß, dass 2014 vorbei ist und es 2015 weitergeht. Mit neuen Zielen. Persönlich will ich an mir weiterarbeiten, meine Grenzen erfahren. Es gibt noch so viele Dinge zu verbessern."

Trotz des großen Erfolges ist Kramer allerdings auch froh darüber, dass 2014 abgehakt ist: "Auch der Letzte weiß mittlerweile, dass ich im WM-Finale bewusstlos war, das muss ich niemandem mehr erzählen. Es tut gut, dass der WM-Hype ein wenig nachgelassen hat."

Champions League zum Abschied?

Stattdessen richtet er seinen Fokus auf die Rückrunde und will mit Gladbach zum Abschied in die Champions League: "Außer dem FC Bayern und Wolfsburg sehe ich keine Mannschaft, die überragend konstant punktet. Daher muss unser Ziel sein, notfalls auch mal über dreckige Arbeitssiege die Punkte einzufahren, wie in Stuttgart oder gegen Freiburg. Gelingt uns das, ist die Chance auf die Champions League vorhanden."

Als nächstes steht für Gladbach das Derby gegen den 1. FC Köln auf dem Programm und Kramer ist nach den Berichten von seinen Mitspielern bereits gespannt: "Die Erzählungen der Kollegen hören sich fantastisch an. Bei uns im Borussia-Park soll die Luft noch mehr brennen als in Köln, obwohl die Atmosphäre dort schon besonders war. Ich hoffe, dass das Derby hält, was es verspricht - und wir natürlich die drei Punkte holen."

Christoph Kramer im Steckbrief

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