San mia inkompatibel?

Von SPOX
Bastian Schweinsteiger (l.) und Xabi Alonso (r.): Wie gut passen sie zusammen?
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6) Olic ist Hamburgs letzte Hoffnung

Der Rahmen passte mal wieder in der Hamburger Arena, auch wenn sie noch nicht wieder Volksparkstadion heißt. Aber die Atmosphäre und das Ambiente blieben am Ende mal wieder die einzig positiven Nachrichten des Nachmittags beim HSV.

Rückkehrer Ivica Olic wurde euphorisch empfangen, dem Kroaten trieb es die Tränen in die Augen. Dass diese am letzten Spieltag nicht kullern und der HSV zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte absteigt, wird in großen Teilen auch von Olic selbst abhängen.

Was der HSV noch dringender braucht als Geld von Klaus-Michael Kühne, sind Tore. Auch nach 18 Spieltagen sind die Hamburger noch einstellig. Insofern muten die 17 Punkte bei neun Toren noch recht anständig an.

Aber mit wenigen Toren viele Punkte holen, darauf sollte sich keiner verlassen. Dafür ist die Defensive weiterhin zu fehleranfällig, das wurde auch gegen Köln wieder deutlich. Also muss Olic knipsen, damit das Ergebnis vielleicht wieder häufiger zum Rahmen passt.

7) Stuttgarts Problem mit der Null

Wesentlich besser als der HSV steht der VfB da. 20 Tore haben die Schwaben schon erzielt. Blöd nur, dass die meisten davon in den wilden Wochen mit Armin Veh erzielt wurden. Mit Huub Stevens reicht es nur einmal zu mehr als einem Tor, beim 4:1 in Freiburg.

Stevens wird Zeit seines Lebens von seinem Lieblingsspruch mit der stehenden Null verfolgt werden. Und auch damit, dass dieses Zitat in schlechten Zeiten gegen ihn verwendet wird. So wie jetzt. Besonders erschreckend dabei, dass der VfB in den letzten fünf Heimspielen überhaupt kein Tor erzielt hat.

Bezeichnend, dass gegen Gladbach Innenverteidiger Georg Niedermeier die mit Abstand besten Chancen hatte, während die Stürmer keine Gefahr ausstrahlten. Wie Niedermeier den Ball aus drei bzw. vier Metern nicht im Tor unterbrachte, ist aber ebenfalls besorgniserregend.

8) Petersen löst Freiburgs Blockade

Nicht mal eine Minute überstand der SC Freiburg in der Rückrunde ohne Gegentor. Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte kassierten die Breisgauer überhaupt einen Treffer in der ersten Minute. Die zweite Halbserie ging also ähnlich schlecht los wie die erste aufgehört hatte.

Dieser frühe Nackenschlag lag dann auch wie ein tonnenschwerer Rucksack auf dem Freiburger Spiel. Aber nach der Pause lernte der SC, warum ein Gegentor in der ersten deutlich besser ist als in der letzten Minute. In der Vorrunde verspielte Freiburg zehn Punkte durch späte Gegentore, gegen Frankfurt blieb noch genügend Zeit, das Ding zu drehen.

Das große Zittern in der Schlussphase blieb Trainer Christian Streich und seiner Mannschaft dieses Mal erspart, weil Nils Petersen in seinem Debüt im Stile einer Kiste Bier binnen 25 Minuten einen Hattrick schoss. Ein Knipser wie ihn auch der HSV oder der VfB nötig hätten.

9) Herthas Weg in Richtung Keller

Es war nicht die Tatsache, dass Berlin 0:2 gegen Bremen verlor, die den Fans Sorgen bereiten dürfte. Es war die Art und Weise, wie sich die Hertha präsentierte. Die Körpersprache war beängstigend, es fehlte an Zielstrebigkeit, Spielwitz und zeitweise auch an der Kampfbereitschaft. Berlin schoss dreimal in Richtung Tor, nicht einmal aufs Tor. In der gegnerischen Hälfte kam nur jeder zweite Pass an. Eine echte Torchance gab es nicht.

"So ist es schwierig, in der Bundesliga zu gewinnen", sagte Fabian Lustenberger nach dem Spiel. Es wäre keine besonders steile These, seinen Satz ein wenig zu erweitern: So wird es schwierig, in der Bundesliga zu bleiben. In der Verfassung vom Bremen-Spiel ist die Hertha ein Abstiegskandidat. Zumal Luhukays Truppe nicht die spielerische Qualität hat wie manch ein prominenter Konkurrent aus dem Tabellenkeller.

Nach dem verheerenden 0:5 gegen Hoffenheim zum Ende der Hinrunde gelobte man Besserung. Doch spielerisch wie kämpferisch war die Partie gegen Werder kein erwähnenswerter Fortschritt. Wenn Luhukay nicht bald an mindestens letztgenannter Stellschraube drehen kann, dürfte es zum Saisonende sehr eng werden für die Hertha.

10) Vestergaard & Hojbjerg: Echte Verstärkungen

Es erinnerte schon ein wenig an Lucio, wie Yannick Vestergaard gegen Berlin sich ins Offensivspiel einschaltete, durch die Reihen marschierte und aus der Distanz mit voller Wucht draufhielt. Sein Schuss aus der 7. Minute rauschte nur knapp über den Kasten von Thomas Kraft. Es folgten noch zwei weitere Torversuche von Vestergaard, die nicht seine einzigen Arbeitsnachweise waren. 85 Prozent gewonnene Zweikämpfe, 87 Prozent erfolgreiche Pässe, vier klärende Aktionen.

Vestergaard war neben Di Santo stärkster Bremer. Er stand hinten sicher, belebte das Aufbauspiel und setzte offensiv Akzente. Geschäftsführer Thomas Eichin lobte ihn hinterher in höchsten Tönen: "Ich bin sehr zufrieden. Wir haben noch genau so einen Typen gesucht. Wir haben uns einiges vorgenommen in der Transferperiode und sind stolz, dass das heute so gut geklappt hat."

Auch in Augsburg erwischte ein Neuzugang ein tolles Debüt: Pierre-Emil Hojbjerg durfte direkt auf der Acht ran. Er fand schnell ins Augsburger Spiel, die Abstimmung in der Schaltzentrale mit Altintop und Baier klappte ordentlich. Hojbjerg bereitete das 1:0 vor und sorgte selbst auch für Torgefahr.

Er selbst gab sich bescheiden: "Es geht nicht um mich, sondern um die ganze Mannschaft. Wir wollen eine starke Rückrunde spielen. Heute haben wir damit angefangen." Dennoch ist es auch sein Verdienst, dass Augsburg den zehnten Sieg der bisherigen Saison einfahren konnte. Der FCA ist punktgleich mit dem Drittplatzierten und schnuppert tatsächlich an den Champions-League-Plätzen - auch wenn weiterhin nur der Klassenerhalt das Ziel sein soll. Für diese Mission ist Hojbjerg auf jeden Fall eine wichtige Verstärkung.

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