Zeit für Euphorie?

Von SPOX
Der Hamburger SV verkündete am Donnerstagmorgen den großen Deal mit Investor Kühne
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Die schwierige Transferlage:

Der HSV benötigt Qualität im Angriff - aber die hat ihren Preis. Für Leverkusens Josip Drmic habe der Klub bei Bayer sein Interesse bekundet. Seitdem entwickelt sich das übliche Ping-Pong-Spielchen. Der HSV hat kaum finanzielle Kapazitäten, Bayer spielt auf Zeit. Momentan tut sich in der Beziehung gar nichts, nachdem sich beide Parteien angezickt hatten.

"In der Causa Drmic hätten wir alles klarmachen können. Wir waren mit ihm auch schon so weit, dass wir gekonnt hätten. Aber da ist ja immer auch noch der Arbeitgeber", sagte HSV-Sportdirektor Peter Knäbel und verwies darauf, dass mit dem Spieler Einigung erzielt worden sei. Bayer-Boss Michael Schade konterte sofort. "Die Hamburger reden offenbar viel, wenn der Tag lang ist..."

Knapp zwei Wochen bleiben noch Zeit, um die Wogen zu glätten und den dringend benötigten Angreifer nach Hamburg zu holen. Testspieler Innocent Emeghara hat zwar nicht komplett enttäuscht, bräuchte aber "noch 20, 25 Einheiten, um auf sein normales Niveau zu kommen", wie Knäbel sagt. So viel Zeit hat der HSV nicht. Also bleibt Drmic im Blickpunkt. "Wir haben ihn noch nicht abgeschrieben", sagt Knäbel.

Mit der Euphorie des Kühne-Deals im Rücken geht der HSV nun offenbar wieder voll in den Angriffsmodus über. "Jeder weiß, an welchem Spieler wir interessiert sind. Wir können ihn uns leisten und jetzt muss man sehen, ob man mit dem anderen Verein einig wird", sagte Gernandt.

Die Zweifel um Lasogga konnte auch die Vorbereitung nicht zerstreuen. Der Angreifer war mal wieder verletzt und quält sich für die Rückkehr ins Mannschaftstraining. Dazu halten sich hartnäckig die Gerüchte, dass Newcastle United an Lasogga interessiert sei. Über dessen Verhältnis zu Zinnbauer lässt sich viel spekulieren, in der Vorrunde war Lasogga für die Mannschaft jedenfalls nur selten ein Gewinn. Zwei Tore in 16 Spielen sind deutlich zu wenig. Abgeben wird und kann der HSV seinen besten Angreifer der Vorsaison aber nicht.

Ebenso wenig wie Marcell Jansen. Benfica Lissabon soll weiter interessiert sein, zumindest inoffiziell. "Es gibt nichts Konkretes", sagt Jansen. "Und wenn es eine Entwicklung geben soll, müsste der HSV das ja erst mal kommunizieren."

Ivo Ilicevic kann den Verein verlassen. Nur: Der Spieler will offenbar lieber seinen Vertrag aussitzen. Ilicevic hält sich derzeit bei der Regionalligamannschaft fit. Ob er für die U 23 dann auch in der Rückrunde spielen soll oder will, ist noch offen. Trainer Zinnbauer jedenfalls plant nicht mehr mit dem Kroaten. Dessen Vertrag läuft im Sommer aus, wenn der Klub noch ein wenig Ablösesumme generieren will, dann muss er ihn jetzt von der Gehaltsliste bekommen. Diese belastet Ilicevic offenbar gehörig: Der Angreifer soll rund zwei Millionen Euro im Jahr verdienen.

Deutlich weiter sind die Verhandlungen bei Tolgay Arslan. Der Mittelfeldspieler soll sich mit Besiktas einig sein. "Wir sind in Verhandlungen und gehen davon aus, dass wir uns einigen werden", sagte Knäbel in Dubai zu den Gesprächen mit dem türkischen Top-Klub.

Angeblich soll der HSV rund 300.000 Euro Ablösesumme und Arslan in Istanbul einen Vertrag über 18 Monate unterschreiben - mit der Option auf eine Verlängerung um zwei Jahre. Angeblich seien die Türken bereit, Arslan dafür 1,5 Millionen Euro Jahresgehalt zu bezahlen. Ebenfalls vor einem Wechsel ins Ausland soll Valmir Nafiu stehen. Allerdings ist dies bisher nur gerüchteweise zu vernehmen.

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