Der Zivi und die Frührentner

Grund zum Feiern gab es für den FC Augsburg in dieser Saison bereits einige Male
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6. Der Teamspirit: Sieht man Augsburg beim Spielen zu, bekommt man das Gefühl, dass sogar bei einer 400-Meter-Staffel nicht mehr für den Vor- oder Hintermann gelaufen wird. Die Mannschaft kämpft und rennt aufopferungsvoll. Jeder Spieler stellt sich vollends in den Dienst des Kollektivs. "Wir verfügen über einen richtig guten Kern bodenständiger Akteure, die dafür sorgen, dass alle klar und konzentriert bleiben", sagte Manager Stefan Reuter gegenüber der "Frankfurter Rundschau".

7. Eiskalt vor der Butze: Raul Bobadilla, Nikola Djurdjic, Tim Matavaz und Sascha Mölders. Die nominellen Stürmer im Augsburger Kader lesen sich nicht unbedingt wie das Who is Who der Bundesliga-Elite. Das ist der Offensive des FCA aber völlig egal. Wenn sich eine Großchance bietet, findet mehr als jeder zweite Ball den Weg ins Netz. Nur die Hertha ist ligaweit ein Ticken effizienter.

8. Alles Gute kommt von oben: Sobald der Ball irgendwie aus der Luft kommt, macht Augsburg kein anderer Bundesligist etwas vor. Vier Treffer nach Flanken, fünf Kopfballtore - Ligabestwert. Daran hat vor allem Abdul Rahman Baba großen Anteil. Der Neuzugang aus Fürth legte bereits vier Treffer auf.

9. Die Meister der Serie: Die Fuggerstädter sind nach den Rekord-Bayern die absoluten Meister im Sammeln, weshalb Weinzierl und Co. fleißig an der ein oder anderen Serie bauen: So wurden zum Beispiel die letzten drei Spiele gewonnen. Siegt man auch am kommenden Wochenende gegen Köln, fällt ein neuer Rekord. Ähnliches gilt für Punkteteilungen, die man in Augsburg nicht so wirklich super findet, und deshalb einen großen Bogen darum macht. Seit Saisonübergreifend 16 Spielen gab es schon kein Unentschieden mehr. Noch dreimal verlieren oder gewinnen und zack: Rekord. Dass man in jedem Pflichtspiel der Saison mindestens eine Gelbe Karte sah, ist da eher eine Randnotiz.

10. Der Meister der Serie: An einer solchen feilt auch Paul Verhaegh, der in dieser Saison bereits fünf Elfmeter versenken konnte. "Ich trete mit Selbstvertrauen an, lege den Ball hin und bin mir sicher, dass er rein geht", beschreibt Verhaegh seine Herangehensweise gegenüber "Goal". Wenn er in dem Tempo weitermacht, spricht in acht Monaten niemand mehr von Hans-Jörg Butt (9) und Sejad Salihovic (8).

11. Das Understatement: "Ich schaue auf die Tabelle und sehe, dass wir neun Punkte Abstand zu einem Abstiegsplatz haben", kommentierte Weinzierl die Situation nach dem Sieg gegen den HSV. Auch Reuter ließ sich nicht locken: "Wir müssen weiter fleißig Punkte sammeln, um den Abstand nach hinten zu halten." In Augsburg weiß man, wo man steht und wo man noch vor anderthalb Jahren stand. Große Sprünge erwartet keiner, das Halten der Klasse ist das Ziel - noch!

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