"Der BVB wird in Watte gepackt"

Von SPOX
Borussia Dortmund ist derzeit die auswärtsschwächste Mannschaft der Bundesliga
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Ist Jürgen Klopp noch der richtige Trainer?

Jochen Tittmar (SPOX): Ja. Unbestritten hat er im vergangenen halben Jahr mehr Fehler gemacht als gefühlt in den vergangenen drei Spielzeiten zusammen. Ihn hat die Negativspirale genauso überrascht wie den gesamten Klub. Starker Kader hin oder her - der BVB hat seit über einem Jahr eklatante Personalprobleme. Damit sind die Borussen in der Liga nicht allein, doch sehe ich in der Zusammenarbeit zwischen Klopp, Mannschaft und sportlicher Führung keine Risse. Ich traue Klopp vollkommen zu, die Krise trotz der aktuellen Entwicklungen bewältigen zu können.

Andreas Lehner (SPOX): Er ist sogar der einzige Trainer, der in Frage kommt. Der Kader, ja der ganze Verein, sind total auf ihn zugeschnitten. Er gibt die Richtung vor beim BVB - und alle (inklusive Watzke und Zorc) folgen. Jetzt den Trainer zu tauschen, würde das wacklige Gebilde noch viel mehr durcheinander bringen. Ob diese Abhängigkeit von Klopp auf Dauer die optimale Ausrichtung ist, ist ein anderes Thema. In der jetzigen Situation gibt es zu Klopp aber keine Alternative.

Stefan Döring (Goal.com): Ja, keine Frage. Das Wichtigste in der rauen Zeit beim BVB ist ein Trainer, der sich schützend vor seine Mannschaft stellt und die Ruhe bewahrt. Das gelingt ihm wie keinem anderen. Seien wir doch mal ehrlich: Selten wird über einzelne Spieler gesprochen oder geschrieben, meistens steht der Trainer im Fokus. Das Team kann so ruhiger auf dem Platz an den Schwächen arbeiten, die Klopp auch durchaus erkannt hat. Dass er die Spieler erreicht, spiegelte sich besonders in den guten Spielen dieser Saison wider, wenn auf einmal alle Puzzleteile zusammen passen. Auch die Spieler loben den Trainer und erkennen, dass sie die Arbeit mit ihm voranbringen. Ciro Immobile bestätigte das erst am Mittwochabend in der Mixed Zone, als er erklärte, dass Klopp speziell mit ihm an Laufwegen arbeite.

mySPOX-User Talentfrei: Sofern ich das von außen beurteilen kann: absolut. Es gibt natürlich Momente, in denen er eine gewisse Fassungslosigkeit ausgestrahlt hat, das ist allerdings logisch und absolut verständlich, da auf dem Platz teilweise Dinge passiert sind, die nichts anderes als Fassungslosigkeit auslösen. Klopp wird Lösungen finden müssen und sicherlich hat auch er einen Anteil an der Situation, aber ihn nach den letzten Jahren infrage zu stellen, halte ich für übertrieben, zumal sehr viele individuelle Fehler zu Gegentoren führten und bei den Spielern mit der Zeit einfach das nötige Selbstverständnis fehlte, um in engen Spielen in den entscheidenden Situationen richtig zu handeln.

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