Ein Spiel dauert 45 Minuten

Von SPOX
Läuft bei dir! Max Meyer und Schalke 04
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Der Streich-Effekt: Schon geil, wenn du als Trainer mal neun Spiele zu Saisonbeginn nicht gewinnst und trotzdem keiner am Stuhl sägt. Wenn du einfach so lange in Ruhe arbeiten kannst, bis das Team wieder in die Spur findet. Manch ein ehemaliger Hamburg-, Schalke- oder Stuttgart-Trainer hätte davon geträumt, so sicher im Sattel zu sitzen wie der Aristoteles der Bundesliga. Logisch, die Rede ist von Christian Streich. Der hatte mit Freiburg einen kolossal beschissenen Saisonstart erwischt und blieb nur deshalb von der Roten Laterne verschont, weil Bremen und Hamburg fußballerischen Dilettantismus zelebrierten. Doch mit dem 5:2 im DFB-Pokal gegen 1860 kam die Wende und prompt sammelte der SC in den letzten beiden Bundesliga-Partien mehr Punkte (6) als in den ersten neun Spielen zusammen (5). Der Lohn: Platz 13. Schabboh, Herr Streich!

Who the f*ck is Fabregas? Weil Bayern weiterhin brachial durch die Liga walzt, Schalke das Gewinnen erfolgreich verweigert und Christoph Kramer sämtlichen Gladbach-Fans eine fußballerische Gehirnerschütterung verpasste, fliegt ein Ereignis des Spieltags (zu) weit unter dem Radar: Wolfsburg, das ultimative Team der Stunde, knüppelt kontinuierlich jede Elf vom Rasen. Gegen Hamburg gab es den achten Pflichtspielsieg in Serie. Selbstverständlich mal wieder angeführt von einem frech-genialen Kevin de Bruyne. Der Belgier mit dem knuddeligen Glücksschweinchen-Blick hat nunmehr neun Assists auf dem Konto. Diegos bisheriger Bundesliga-Rekord aus der Saison 2006/2007? Pulverisiert. Irgendwer in Europas Top-Ligen, der besser ist? Nope. Lediglich ein gewisser Cesc Fabregas kommt auf den gleichen Wert.

Schnaps! Schnaps! Schnaps! Der Kölner beweist mal wieder ein phänomenales Timing. Einerseits durch das 4:3 gegen Hoffenheim, damit seine Fans pünktlich zum dienstäglichen Karnevals-Auftakt nur noch das jüngste Schützenfest in Erinnerung haben (welche sie hinterher ohnehin im Alkohol zu Grabe tragen). Noch besser aber: Rechtzeitig zum 11.11. stellte der FC sein Torverhältnis nach dem 11. Spieltag auf 11:11. Mehr Schnapstrinkersteilvorlage geht nicht.

Schützenfeste für Nostalgiker: Übrigens: Ein 3:3 zur Pause (oder höher) gab es seit eineinhalb Jahrzehnten nicht mehr. Wer erinnert sich noch an das letzte Mal? [Hier ist Platz für eine kurze Denkpause] Richtig! 29. Mai 1999, TSV 1860 gegen Schalke 04, Pausenstand 4:3. Am Ende hieß es sogar 5:4 für Königsblau. Viel lässiger als das Schützenfest an sich sind jedoch seine Protagonisten. Doppeltorschütze auf Löwen-Seite war Bernd Hobsch. Und für Schalke knipste doppelt, kein Scheiß: Hami Mandirali. Keine Pointe.

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