Rauball mit klaren Äußerungen

SID
Der 67-Jährige Reinhard Rauball ist seit 2007 Ligapräsident
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Reinhard Rauball bezieht Stellung zu den Plänen des Bremer Senats, RB Leipzig und dem Zweikampf zwischen Bayern und Dortmund.

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Die DFL wird sich mit aller Entschlossenheit gegen die Pläne des Bremer Senats wehren, einen Teil der Kosten von Polizeieinsätzen der Liga zu übertragen. "Notfalls gehen wir bis vor das Bundesverfassungsgericht", sagte Liga-Präsident Reinhard Rauball dem Nachrichtenmagazin "Focus" für den Fall, dass die DFL zur Zahlung der anvisierten 300.000 Euro pro Risikospiel aufgefordert würde.

"Nach der Verfassung und dem Polizei- und Ordnungsrecht der Länder ist die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung Sache der Polizei", betonte Rauball noch einmal: "Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat mit Recht darauf hingewiesen, dass es beispielsweise dem FC Bayern kaum zu vermitteln wäre, dass er für die Kosten aufzukommen hat, die bei einer Schlägerei von HSV-Anhängern am Marienplatz entstehen. Das wäre absurd."

Diskussion um RB Leipzig

Rauball hat zudem in der emotionalen Diskussion um Emporkömmling RB Leipzig um mehr Gelassenheit geworben. "Ich sehe das nüchtern, wer sportlich aufsteigt und die Lizenzierungsverordnung des Ligaverbandes erfüllt, hat das Recht, in der Bundesliga zu spielen", sagte Rauball.

"Wollen Sie einem Klub aus moralischer Entrüstung die Lizenz verweigern?", fragte er: "Da wünsche ich Ihrem Anwalt viel Spaß. Mögliche Lizenzverweigerungen müssen mit belegbaren Verstößen gegen die Statuten begründet werden."

Der neureiche Klub des österreichischen Brause-Milliardärs Dietrich Mateschitz spielt nach zwei Aufstiegen in Folge bereits in der 2. Bundesliga und möchte so schnell wie möglich in die Spitzengruppe der ersten Liga.

Rummenigge mit Kritik

Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hatte sich zuletzt unter anderem wegen Leipzig zuletzt für die Einführung des Financial Fair Play auch in Deutschland ausgesprochen. "Die DFL tut gut daran, das UEFA-Lizenzierungsverfahren auf Bundesliga-Niveau einzuführen", hatte er der Sport Bild gesagt.

"Das Thema RB Leipzig, die ganze Diskussion, kann man relativ schnell zu den Akten legen - wenn man Financial Fair Play als Lizenzierung bitte auch in der Bundesliga einführt. Dann ist das Thema von selbst erledigt", sagte Rummenigge.

Rivalität zwischen Bayern und Dortmund

Den Zweikampf zwischen den deutschen Fußball-Marktführern Bayern München und Borussia Dortmund sieht Rauball mit gemischten Gefühlen. "In sportlicher Hinsicht ist die Rivalität der beiden Teams großartig. Die verbalen Auseinandersetzungen sind aber unnötig", so Rauball, der auch Präsident in Dortmund ist.

Dass die Bayern nacheinander die BVB-Stars Mario Götze und Robert Lewandowski abwarben, "gehört zum Geschäft", erklärte Rauball, der in einer dauerhaften Dominanz ausschließlich dieser beiden Vereine aber auch ein potenzielles Problem sieht. "Die Bundesliga wird von den Fans offenbar nicht als langweilig empfunden", sagte er und verwies auf den "weltweit höchsten Zuschauerschnitt aller Fußball-Ligen. Die Frage ist aber, ob das so bleibt, wenn der Meistertitel die nächsten fünf Jahre nur noch zwischen Dortmund und München pendelt."

In den vergangenen fünf Jahren war dies der Fall: Dreimal wurden die Bayern Meister, zweimal der BVB.

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