Personal-Puzzle vor dem Prestige-Duell

SID
Borussia Dortmund und der FC Bayern kämpfen um den ersten Titel der Saison
© getty

Der Zoff der Klub-Bosse schwelt weiter, die WM-Freundschaften liegen auf Eis, zumindest für 90 oder 120 Minuten herrscht Rivalität pur. Es geht ums Prestige und den Supercup, den ersten Titel der Saison. "Jedes Finale ist wichtig, gegen Borussia Dortmund noch ein bisschen mehr", betonte Bayern-Trainer Pep Guardiola vor dem Duell am Mittwoch (18 Uhr im LIVE-TICKER) in der Dortmunder Arena.

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"Wir haben bei der WM den einen oder anderen Dortmunder bei der WM näher kennengelernt, aber auf dem Platz sind wir große Rivalen. Gegen den BVB gibt es keine Freundschaftsspiele, jeder ist heiß", unterstrich der Fußballer des Jahres, Manuel Neuer.

Doch 88 Tage nach dem Pokalfinale, das die Bayern gegen die Westfalen mit 2:0 nach Verlängerung für sich entschieden, steht die Begegnung unter völlig anderen Vorzeichen. "Ich habe nur acht, neun Spieler, die fit sind", klagte Guardiola, und seine Dortmunder Kollege Jürgen Klopp stellte fest: "Es treffen zwei Mannschaften aufeinander, die am meisten mit den Nachwirkungen der WM zu tun hatten, die komplizierteste Vorbereitung durchziehen mussten und immer noch müssen."

Über dem Spektakel im seit drei Wochen mit 80.667 Zuschauern ausverkauften Signal Iduna Park steht vor allem die Frage nach der Fitness der insgesamt 14 WM-Fahrer in beide Kadern. Einige haben erst vor vier Tagen das Training wieder aufgenommen. Guardiola: "Wir werden trainieren und dann werde ich entscheiden, wer mitfährt und wer spielt."

Ribery und Rafinha fehlen

Darüber hinaus steht fest: Die Bayern müssen auf die verletzten Franck Ribéry und Rafinha verzichten. Auf der anderen Seite werden allenfalls vier BVB-Akteure des letztjährigen Supercup-Sieges (4:2) auf dem Spielberichtsbogen stehen. Weltmeister Mats Hummels und Marco Reus werden bei den Borussen fehlen. Ob Neueinkauf Ciro Immobile von Beginn an zum Duell mit seinem Vorgänger Robert Lewandowski antreten wird, ist ungewiss.

Doch beide Trainer versuchen, das Beste aus der Situation zu machen. Seine Mannschaft werde alles raushauen, was möglich sei, so der BVB-Coach. Immerhin ginge es um einen Titel, dazu im heimischen Stadion vor heimischen Fans. "Wir sind seit fünf Wochen im Training und an einem Punkt, an dem man Fußball-Spiele gewinnen kann", ergänzte der 47-Jährige.

Guardiola: "Freue mich auf diese Spiele"

Guardiola fährt mit großem Respekt nach Dortmund. "Jeder weiß, wie schwer es ist, in Dortmund zu gewinnen. Mir ist klar, was von uns verlangt wird. Der BVB hat eine super Kontermannschaft und eine gute Defensivstruktur", erklärte der Spanier und wollte von den Scharmützeln zwischen den Klub-Chefs nichts wissen: "Das interessiert mich nicht. Ich freue mich immer auf diese Spiele."

Guardiola glaubt auch nicht an Missstimmung auf den Rängen durch den ersten Auftritt von Lewandowski an alter Wirkungsstätte. BVB-Routinier Sebastian Kehl ist überzeugt: "Wir werden ihn aufnehmen, wie wir ihn verabschiedet haben." Und Klopp ergänzte: "Auch wenn er jetzt ein anderes Trikot trägt, er ist ein cooler Typ."

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

Dortmund: Weidenfeller - Piszczek, Sokratis, Ginter, Schmelzer - Kehl - Aubameyang, Jojic, Kirch, Mkhitaryan - Ramos

München: Neuer - Boateng, Martinez, Alaba - Lahm, Hojbjerg - Shaqiri, Müller, Pizarro, Bernat - Lewandowski

Schiedsrichter: Gagelmann (Bremen)

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