Von Frühstartern und Formsuchenden

Von SPOX
Karim Bellarabi erzielt nach neun Sekunden das schnellste Tor der Bundesliga-Geschichte
© getty

Karim Bellarabi trägt sich in die Geschichtsbücher der Bundesliga ein. Gianluca Gaudino legt ein bemerkenswertes Debüt für den Rekordmeister hin. Mainz kann die Erfahrung nicht ausspielen und Marc-Oliver Kempf kämpft gegen eine schwarze Serie. Außerdem in den Opta-Zahlen des Spieltags: Augsburgs unglaubliche Serie und eine frühe Nullnummer.

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Von Blitzstartern und Goalgettern: Erster Spieltag, gleich ein Rekord - vielleicht - für die Ewigkeit. Ein frühes Tor schadet dem Spiel bekanntlich nie. Karim Bellarabi hat den Auftrag mit Bravour ausgeführt und sich damit einen Platz in den Geschichtsbüchern der Liga ergattert. Neun Sekunden brauchte er für das schnellste Bundesliga-Tor aller Zeiten und löst damit so klangvolle Namen wie Giovane Elber und Ulf Kirsten ab. Auch sein Sturmpartner Stefan Kießling legt in dieser Spielzeit los wie die Feuerwehr. Kießling erzielte bereits sieben Pflichtspieltreffer in der noch jungen Saison.

Erfahrung vs. Unerfahrenheit: In der Regel schadet Erfahrung ja auch nie. Doch beim Spiel Mainz gegen Paderborn konnten die 05er ihren Vorsprung an Bundesligaerfahrung gegen den Neuling nicht in drei Punkte ummünzen. Die Startelf der Mainzer brachte es auf 739 Bundesligaspiele. Paderborner Spieler liefen bis dato 60 Mal in der Bundesliga auf. Die Erfahrung verhalf Mainz immerhin zu einem glücklichen Remis in der Nachspielzeit.

Raketenstarter und Comebacker: Die Verletztenmisere beim Meister spülte einen Bundesliga-Debütanten in die Startelf. Der 17-jährige Gianluca Gaudino wusste in seinem ersten Spiel auf großer Bühne zu überzeugen. Laufstärkster Spieler mit 12,8 Kilometern sowie eine Passquote von 96,6 Prozent. Ein vielversprechendes Debüt. Wie Phönix aus der Asche tauchte Holger Badstuber wieder auf. Nach 629 Tagen gab der Abwehrspieler sein Comeback und wusste mit einer Zweikampfquote von 100 Prozent und einer Passquote von 86 Prozent zu überzeugen.

Nullnummer: In der letzten Saison trennten sich Bremen und Freiburg erstmals am neunten Spieltag torlos. Köln und Hamburg schafften dieses Kunststück bereits jetzt am ersten Spieltag. Eigentlich verwunderlich, fielen in den letzten 57 Spielen mit Hamburger Beteiligung doch immer Tore.

Torgarantie: Die ultimative Torgarantie ist bei der Begegnung Hannover 96 - Schalke 04 daheim. Bereits 50 Mal standen sich die Vereine im Oberhaus gegenüber. Noch nie endete eine Partie torlos. Hätten sich die Kicker aus Köln und Hamburg eine Scheibe von abschneiden können.

Frühstarter und Formsucher: Klaas-Jan Huntelaar ist der Frühstarter schlechthin. Der Hunter erzielte vier Tore in den letzten drei Spielzeiten am ersten Spieltag. Die Niederlage der Königsblauen konnte aber auch er nicht verhindern. Zum ersten Mal seit der Saison 1998/99 verlor S04 wieder die beiden ersten Pflichtspiele der Saison. Trotz Frühstarter Huntelaar ist die Laune bei den Knappen im Keller...

Vorentscheidung: Bereits zum 32. Mal lag Augsburg zur Halbzeit in einem Bundesliga-Spiel hinten. Die Bilanz ist ernüchternd. Ein Sieg sprang danach noch nie heraus. 29 Mal gingen sie als Verlierer vom Platz, dreimal ergatterten sie einen Punkt. In Augsburg scheint ein Spiel 45 Minuten zu gehen.

Schwarze Serie: Marc-Oliver Kempf vom SC Freiburg hat bisher das Pech an seinen Schuhen kleben. Sechs Bundesliga-Spiele, sechs Niederlagen. Rekordhalter sind Lothar Zeh (Tasmania Berlin, 1965/66) und der Bochumer Peter Kursinski (1975-77), die jeweils ihre ersten zehn Bundesligaspiele verloren. Ein paar Chancen hat der junge Abwehrspieler somit noch.

Jubilare: Bernd Leno lief gegen den BVB zum 100. Mal in der Bundesliga für die Werkself auf. Dabei hielt er den Kasten 29 Mal sauber. Für einen Titel oder ein Länderspiel hat es bisher nicht gereicht. Zumindest hat er den damaligen Nationaltorhüter Rene Adler aus dem Bayer-Gehäuse verdrängt. Ivica Olic, der Duracell-Hase der Bundesliga, kommt auf die doppelte Anzahl an Spielen und netzte 66 Mal ein. Dabei gelangen ihm in seinen letzten vier Bundesligaspielen in der Ferne jeweils ein Tor. Er läuft und läuft und trifft und trifft.

Effektiv: Hannover 96 zeigte sich am ersten Spieltag enorm effektiv. Zwei Schüsse aufs Tor, zwei Treffer. Besser geht's nicht. Besonders heiß auf Schalke scheint 96-Neuzugang Joselu zu sein. In seinem fünften Spiel gegen die Knappen erzielte er sein drittes Tor. Lieblingsgegner und so...

Schieber for Nationalmannschaft: Viel wurde über die WM-Belastung der Spieler gesprochen. Zu hohe Anstrengungen während der WM, zu wenig Urlaub danach und zu kurze Vorbereitung auf die neue Saison. Und was kommt dann? Genau, die ersten vier Tore erzielen WM-Fahrer (Müller, Robben, Olic und Seferovic). Erster nicht WM-Torschütze war ein gewisser Julian Schieber. Winkt dem Hertha-Neuzugang etwa nun ein Platz bei Jogi?

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