Es soll perfekt werden

Robert Lewandowski wurde in der letzten Saison Torschützenkönig der Bundesliga
© getty

Mit Robert Lewandowski und Sebastian Rode hat der FC Bayern die Saisonvorbereitung aufgenommen. Der neuen Star aus Polen hat sich den Gesetzmäßigkeiten in München bereits angepasst. Von Matthias Sammer kommen in gewohnter Manier jede Menge warnende Worte.

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Der Dienstagabend dürfte für Thiago Alcantara recht unangenehm gewesen sein. Der Rekonvaleszent des FC Bayern München hatte für das WM-Halbfinale zwischen Brasilien und Deutschland kompetente Verstärkung zu sich nach Hause gebeten und Sebastian Rode war der Einladung seines künftigen Mitspielers gerne gefolgt.

Auch wenn Thiago sieben Bayern-Kollegen auf dem Rasen des Estadio Mineirao von Belo Horizonte bewundert durfte, war ihm nicht gerade warm ums Herz. Thiago ist Halb-Brasilianer, sein Vater Mazinho holte 1994 den WM-Titel mit der Selecao.

Und dann saß da auch noch ein junger Deutscher neben ihm auf der Couch. Einer aus dem schier unerschöpflichen Reservoire an talentierten deutschen Fußballern, die in absehbarer Zeit das Erbe der Helden von Belo antreten sollen.

"Natürlich hat es gekribbelt, das tut es immer, wenn ich die Nationalhymne höre. Da will ich auch einmal hin", sagte Rode auf seiner ersten Pressekonferenz als Spieler des FC Bayern.

Bayern als Sprungbrett

Der Traum vom Adler auf der Brust ist einer der Gründe, warum Rode als Leistungsträger von Eintracht Frankfurt den Sprung zum deutschen Rekordmeister gewagt hat. "Hier sind fast alle Nationalspieler. Bayern ist auf jeden Fall ein Sprungbrett", so Rode.

Im Gegensatz zu Rode hat Robert Lewandowski schon jede Menge Länderspiele absolviert. 61 Mal lief der Stürmer für Polen auf, am Mittwoch begann für den prominenten Neuzugang die Arbeit beim FC Bayern. Auch für Lewandowski ist der FC Bayern eine Art Katapult.

"Ich habe mich für den FC Bayern entschieden, weil ich das Gefühl hatte, hier ein noch besserer Spieler zu werden und meinen Teil beizutragen, damit die ganze Mannschaft noch besser spielt", sagte Lewandowski, dem man nicht erst beibringen muss, worum es beim FC Bayern in erster Linie geht.

"Man muss hier jedes Spiel gewinnen und jede Saison Erfolg haben. Und am besten jeden Titel gewinnen. Ich weiß das", so Lewandowski. Obwohl seine Batterien nach einem längeren Urlaub wieder aufgeladen sind und er voller Enthusiasmus seinen neuen Job antritt, dürfe man am Anfang nicht zu viel von ihm erwarten. "Ich brauche die Zeit, um die Stadt, den Verein und die neuen Kollegen kennenzulernen", sagte der Pole.

Sammer: "Wir haben einen Auftrag zu erfüllen"

Dafür hat Matthias Sammer ein neues Lieblingswort: Stahlbad. Was für Mario Götze gilt, gilt auch für Lewandowski. "Ich sage es gerne wieder: der FC Bayern ist ein Stahlbad. Robert muss sich mit seiner Frau in der Stadt und selbst bei uns integrieren. Ich wünsche mir nur keine Verletzung, die den Prozess bremst. Dann bin ich zufrieden, denn dann wird er schnell sein Potenzial erreichen", sagte Sammer.

Während die Münchner WM-Fahrer in Brasilien für mächtig Wirbel sorgen, ist der Sportvorstand des FC Bayern schon längst wieder im Tunnel.

"Ich bin stolz auf unsere Nationalmannschaft, es sind ja auch einige Spieler von uns dabei. Aber wir haben hier beim FC Bayern einen Auftrag zu erfüllen. Wir wollen vom ersten Spieltag an den Rhythmus und das Niveau bestimmen. Dafür müssen wir von jetzt an jeden Tag einen guten Job machen. Wir dürfen nicht sagen: 'Wir beginnen jetzt hier mal langsam.' Mein Fokus liegt ganz klar auf dem FC Bayern."

Kroos? Godin? Sammer hält sich bedeckt

Der Verkauf von Mario Mandzukic zu Atletico Madrid für etwa 22 Millionen Euro ist beschlossen, laut Sammer gebe es mehrere mündliche Vereinbarungen.

Zur Causa Kroos hielt sich Sammer bedeckt ("Wir haben unsere Vorstellungen ausgetauscht"), ebenso zur Personalie Diego Godin.

Ob er sich in Godin verliebt hätte, wurde Sammer gefragt. "Lieben tue ich meine Frau", antwortete er. Dementiert wurde das offenbar verstärkte Interesse der Münchner am Abwehrchef von Atletico Madrid nicht. "Wenn es etwas zu verkünden gibt, werden Sie es als erstes erfahren", sagte Sammer.

"Hoffe, es passt perfekt für mich"

Am Nachmittag begutachtete der Sportvorstand das erste offizielle Mannschaftstraining. Eine recht überschaubare Gruppe mit neun Spielern. Neben Rode und Lewandowski waren auch David Alaba, Rafinha und Pierre-Emile Hojbjerg dabei.

Im ersten Trainingsspiel zeigte Lewandowski gleich ein paar schnelle Antritte und schenkte Tom Starke ein paar Mal ein. Mit etwaigen Stil-, Taktik- und Systemveränderungen kann der Torschützenkönig der letzten Bundesligasaison leben.

"Bayern spielt anders als Borussia Dortmund. Aber ich habe viele Partien von Bayern gesehen und weiß, wie sie spielen. Neue Taktiken bereiten mir keine großen Probleme. Von Pep Guardiola kann ich viel lernen und er mir jede Menge zeigen. Ich hoffe, es passt perfekt für mich."

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