Mein Freund der Konkurrent

Strammstehen zum Foto: Die Schalker Uchida, Aogo, Obasi, Choupo-Moting, Sam (v.l.) und Co.
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Das Trainingslager des FC Schalke 04 in Grassau am Chiemsee ist in vollem Gange, der Kampf um die Plätze in der Startformation ebenso. Auch wenn es erneut einige angeschlagene und verletzte Spieler zu beklagen gibt, stehen Trainer Jens Keller nun deutlich mehr Alternativen zur Verfügung. Bleiben alle gesund, wird es auf Schalke künftig mehrere Positionskämpfe geben. Eine Übersicht über die Brennpunkte im Kader von S04.

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"Pass, ja, Pass, ja, Pass, ja." Peter Hermann braucht nicht viele unterschiedliche Worte, um die Übungen der Spieler im Trainingslager am Chiemsee vom Seitenrand aus zu begleiten. Der Schalker Co-Trainer ist es, der mit seinen Anweisungen und Anfeuerungsrufen mächtig Betrieb macht, wenn die Profis der Knappen ihre Ballzirkulationsübungen abreißen.

Betrachtet man die ersten Tage auf der Anlage des ASV Grassau allerdings genauer, bräuchte Hermann die Einheiten gar nicht so intensiv beäugen. Bei Königsblau ist auch so ordentlich Feuer unter dem Dach. Auch wenn der Kader durch die abwesenden WM-Spieler und erneut einige Verletzte noch längst nicht komplett ist, herrscht bei S04 schon jetzt auf zahlreichen Positionen ein enormer Konkurrenzkampf.

Trainer Jens Keller schonte seine Jungs bislang nicht und ließ immer mindestens 90 Minuten ausgiebig trainieren. Das Programm beinhaltete die komplette Palette: Kräftigungs- und Schnelligkeitsübungen, variantenreiche Spielformen, Umschaltspiel, Standardsituationen.

Die Spieler gingen dabei ein hohes Tempo und machten sich gegenseitig heiß. Dass der Kampf um die Plätze in vollem Gange ist, bewiesen auch ein, zwei kleinere verbale Scharmützel zwischen den Spielern, die jedoch wenig später schon wieder vergessen waren.

Die aktuellen Brennpunkte im Schalke-Kader im Überblick

Das Duell um die Nummer eins: Neuzugang Fabian Giefer formulierte kurz nach seiner Ankunft in Gelsenkirchen gleich mal den Anspruch, die Nummer eins werden zu wollen. Das beweist, dass der Druck aus der zweiten Reihe für den etatmäßigen Keeper Ralf Fährmann größer als in weiten Teilen der vergangenen Saison werden wird. Fährmann wiederum, das bestätigten alle sportlich Verantwortlichen unisono, geht mit einem Vorsprung in das Duell.

Dem 25-Jährige gelang vergangenes Jahr der Durchbruch, er bewies mit mehreren exzellenten Leistungen seine Klasse. Es ist daher davon auszugehen, dass Schalke ohne Torhüterwechsel auskommen wird, wenn die Pflichtspielphase beginnt. "Ich bin froh, dass ich auf Schalke die klare Nummer eins bin", sagte Fährmann am Dienstag und strahlte dabei großes Vertrauen in die eigene Stärke aus.

"Ich habe mir einen guten Vorsprung erarbeitet in der letzten Saison, aber ich weiß auch, dass Fußball ein Tagesgeschäft ist und ich mich weiter jeden Tag beweisen muss."

Neuer dritter Torhüter ist übrigens Timon Wellenreuther, der Sohn des Karlsruher-SC-Präsidenten Ingo. Der 18-jährige U-19-Keeper erhielt im Juni seinen ersten Profivertrag, der bis Ende Juni 2017 datiert ist.

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