Mein Freund der Konkurrent

Strammstehen zum Foto: Die Schalker Uchida, Aogo, Obasi, Choupo-Moting, Sam (v.l.) und Co.
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Das Duell um die Zehn: Max Meyer, Kevin Prince Boateng, Julian Draxler - die Qualität, aus der Keller für die Offensivzentrale auswählen kann, ist enorm. Anführer Boateng formulierte am Donnerstag im Mediengespräch erneut seinen Anspruch, ab sofort ausschließlich auf der Zehner-Position auflaufen zu wollen: "Der Trainer weiß, dass ich am liebsten auf der 10 spielen möchte. Dafür wurde ich auch geholt", so Boateng.

Pflichtbewusst fügte er jedoch an: "Wenn der Trainer entscheiden sollte, dass ich auf der Sechs aushelfen muss, kann ich natürlich nicht nein sagen." Im Test gegen Rosenheim ließ Keller erst Meyer und dann Boateng je 45 Minuten ran. Die Nase vorn dürfte derzeit aber Meyer haben, der auf dieser Position auch den Großteil der überzeugenden Schalker Rückrunde absolvierte. Für ihn spricht seine Mischung aus jugendlicher Unbekümmertheit und Handlungsschnelligkeit sowie das gute Auge für die Mitspieler.

Keller dürfte den Schlüsselspieler Boateng weiter defensiver sehen. Als Sechser war er in seinen besten Spielen deshalb so wertvoll, weil er das Umschaltspiel schnell machen und zudem auch mal ein körperliches Zeichen setzen konnte. Und Draxler? Der scheint zu wissen, worauf es für ihn hinauslaufen wird: "Selbst wenn ich wohl der Einzige im Klub bin - ich sehe mich auf der 10 am stärksten."

Bis der Weltmeister aus dem Sommerurlaub kommt, wird Keller eine erste Entscheidung für die 10 bereits getroffen haben. Für Draxler wird's wohl eine der Außenpositionen werden.

Das Duell um die Innenverteidigung: In Benedikt Höwedes, Kyriakos Papadopoulos, Felipe Santana, Kaan Ayhan, Jan Kirchhoff und Joel Matip stehen dem Coach sechs Spieler für zwei Positionen zur Verfügung. WM-Urlauber Höwedes ist noch kein Teil der aktuellen Überlegungen, Kirchhoff verletzte sich gleich zu Beginn des Trainingslagers am Innenband - und könnte sowieso auch im defensiven Mittelfeld zum Einsatz kommen.

Positiv verläuft die Entwicklung bei Papadopoulos, der nach drei Operationen am Knie und einer Schulterverletzung rund 20 Monate pausieren musste und in der vergangenen Spielzeit nur 83 Minuten in der Bundesliga auflief. Was in diesen Tagen auffällt: Der Grieche hat in dieser Zeit nichts von seinen Hauptattributen Kampfkraft und Ehrgeiz eingebüßt und konnte im Training bislang voll mitziehen.

Die mangelnde Spielpraxis ist ihm allerdings noch anzumerken, man will bei seinem Aufbau nichts überstürzen. Bleiben also fürs Erste Santana und Dauerbrenner Matip (31 Mal in der Startelf im Vorjahr) übrig, der junge Ayhan macht aber weiterhin Druck. Der 19-Jährige beendete die vergangene Saison als Stammspieler und ließ auch in der Vorbereitung Geradlinigkeit und Abgeklärtheit in seinem Spiel aufblitzen. Ayhan ist jedoch ebenso eine Alternative für die Rechtsverteidigerposition, wo Atsuto Uchida aufgrund von Problemen mit der Patellasehne noch längere Zeit fehlen wird.

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