Leben für die Schlagworte

Von Stefan Rommel
Frankfurts neues Führungsduo: Thomas Schaaf und Bruno Hübner
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Was passiert nun auf dem Transfermarkt?

Das große Problem war bis Mittwoch, dass ohne einen feststehenden Trainer auch die Planungen am Kader auf Eis liegen mussten. Ohne die entsprechende Absprache mit dem neuen Übungsleiter kann kein Verein ernsthaft Spieler verpflichten. Ab sofort kann die Eintracht mit Hochdruck und in Absprache mit dem neuen Trainer an den dringend benötigten Transfers arbeiten.

Bisher stehen lediglich Aleksandar Ignjovski (Werder Bremen) und der Mainzer A-Jugendliche David Kinsombi als Zugänge fest. Nur der SC Freiburg hat bisher noch weniger Spieler verpflichtet, die Breisgauer konnten oder wollten bisher noch keinen neuen Spieler bekanntgeben.

Auf der anderen Seite muss die Eintracht aber mit einem enormen Aderlass leben, den es aufzufangen gilt. Mit Kapitän Pirmin Schwegler (1899 Hoffenheim), Sebastian Jung (VfL Wolfsburg) und Antreiber Sebastian Rode (Bayern München) verlassen drei Leistungsträger den Klub.

Die ausgeliehenen Tobias Weis (1899 Hoffenheim) und Marvin Bakalorz (SC Paderborn) sollen nicht gehalten werden. Anders sieht es bei Joselu aus.

Den Spanier würde Frankfurt gerne halten, von Joselus Klub Hoffenheim gäbe es dafür wohl grünes Licht. Nur hat auch der VfB Stuttgart mit Neu-Trainer Veh starkes Interesse am Torjäger, der in der abgelaufenen Saison mit neun Toren in 24 Bundesligaspielen gefährlichster Frankfurter Angreifer war.

Auch um Tranquillo Barnetta gibt es noch Rätselraten. Der Schweizer muss nach seiner Leihe eigentlich zum FC Schalke 04 zurückkehren, die Eintracht wollte sich bisher aber noch nicht festlegen, ob sie sich um die Dienste Barnettas weiter bemühen will. Jan Rosenthal, Stefano Celozzi oder Stephan Schröck dürfen wohl gehen, wenn sie einen passenden Verein finden.

Derzeit sind fünf oder sechs Verpflichtungen geplant, sagt Hübner. Frankfurt kann dabei allenfalls im mittleren Preissegment fischen, der Lizenzspieleretat soll mit rund 30 Millionen Euro für die kommende Saison eher im hinteren Drittel aller Bundesligisten liegen.

Hübner nennt bisher keine Namen, vom Augsburger Kevin Vogt ist die Rede, aber da ist der 1. FC Köln schon längst dran und besitzt beste Chancen auf eine Verpflichtung. Timothy Chandler von Absteiger Nürnberg ist ein Kandidat, der in Frankfurt ausgebildete Rechtsverteidiger wäre der Ersatz für Jung und kostet wohl eine Million Euro Ablöse.

In diversen Medien werden zudem Makoto Hasebe (Nürnberg), Daniel Caligiuri (Wolfsburg) oder Aaron Hunt (Bremen) genannt. Eine zusätzliche Hürde gibt es aber für Spieler, die die Eintracht nur behutsam an den Profibereich heranführen will oder kann: Frankfurt hat sich aus Kostengründen für die Abschaffung seiner U 23 entschieden, sie fällt als Auffangbecken für Talente oder verletzte Spieler, die sich nach und nach wieder an den Wettkampf gewöhnen müssen, ab der kommenden Saison weg. Neben Zugang Kinsombi könnte es auch mittelfristige Sicht auch für Talent Marc-Oliver Kempf noch zu einem Problem werden.

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