"Mein Ziel ist die Champions League"

Von Adrian Bohrdt
Tuchels Vertrag bei Mainz läuft noch bis 2015
© getty

Thomas Tuchel hat sich ausführlich zu seinen Ambitionen und Zukunftsplänen geäußert. Der Trainer des 1. FSV Mainz 05 träumt von der Champions League, will einen möglichen neuen Klub allerdings sorgfältig auswählen. Das Amt eines Nationaltrainers schließt er indirekt aus, von der neu beschlossenen UEFA Nations League hält er nichts.

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Im Gespräch mit der "Allgemeinen Zeitung" erklärte Tuchel angesprochen auf sein Vertragsende bei den Mainzern nach der kommenden Saison: "Auf diese Frage würde ich wohl relativ schnell sagen: Mein Ziel ist es, in der Champions League und um Titel zu spielen. Aber das ist nicht das alleinige Kriterium."

Ohnehin sei auch ein Verbleib in Mainz über 2015 hinaus denkbar. Immerhin habe er die Chance auf einen Wechsel "schon ein paarmal gehabt, aber ich bin für so etwas nicht wirklich empfänglich." Einen konkreten Karriereplan, so Tuchel weiter, habe er nicht. Allerdings müsse ein möglicher neuer Verein bestimmte Anforderungen erfüllen: "Die nächste Aufgabe müsste mich genauso packen wie die hier in Mainz."

Darüber hinaus sei die Familie mitentscheidend. "Ich will nicht in ein Hotel ziehen und meine Familie daheim lassen. So etwas ist doch Wahnsinn", betonte der 40-Jährige, der auch eine Auszeit vom Fußball nicht ausschließen wollte: "Du bist in diesem Job immer nach vorne getaktet."

Tuchels Kritik an den Schiris

Auch seine häufigen Auseinandersetzungen mit den Schiedsrichtern erklärte Tuchel. So glaube er, dass sich Fehlentscheidungen im Laufe einer Saison "bei größeren Mannschaften eher ausgleichen als bei kleineren wie Mainz 05. Das liegt am Standing meiner Spieler und des Vereins."

Schließlich könne sich ein kleiner Verein wie Mainz gegenüber den Offiziellen nicht die gleichen Dinge erlauben wie die großen Klubs: "Der Ton, in dem die Spieler von Bayern München mit den Schiedsrichtern reden, unterscheidet sich kolossal von dem der Spieler von Mainz 05 - wenn die überhaupt das Wort erteilt kriegen."

Kritik an Nations League

Abschließend äußerte sich der Mainzer Coach zu den Nationalmannschaften. Ein Amt als Nationaltrainer kommt für ihn offenbar nicht in Frage: "Ich stelle mir das wahnsinnig schwer vor, in kürzester Zeit so unterschiedliche Stile zusammenzufügen."

Die Einführung der neuen UEFA Nations League kritisierte er dagegen scharf. "Mein erster Gedanke war: Die Nationalspieler tun mir leid, die freuen sich doch jedes zweite Jahr auf ihren Urlaub", betonte Tuchel. Darüber hinaus würden so die anderen Wettbewerbe verwässert werden: "Jeder freut sich doch alle zwei Jahre auf eine EM oder WM, das sollte etwas Besonderes bleiben."

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