Schalke setzt auf Financial Fair Play

SID
Schalke 04 sieht in dem Financial Fair Play eine große Chance
© getty

Schalke 04 erhofft sich durch das Financial Fair Play der UEFA einen Vorteil im Wettbewerb mit den europäischen Großklubs. "Wir gehören zu den Vereinen, die sich keine Gedanken machen müssen", sagte Finanzvorstand Peter Peters am Dienstag, als er den Geschäftsbericht 2013 vorstellte.

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Nach den Kriterien der UEFA habe Schalke "ein Plus von 15 bis 18 Millionen Euro" vorzuweisen, erklärte Peters. Die Kosten für Stadion, Infrastruktur und Nachwuchsarbeit werden bei der UEFA-Berechnung ausgenommen.

Somit ergebe sich ein deutlicheres Plus als der Jahresüberschuss von 457.000 Euro. Peters regte an, ein Kontrollsystem nach UEFA-Vorbild auch auf Deutschland zu übertragen: "Es macht Sinn, Financial Fair Play auch im nationalen Wettbewerb einzuführen."

Maximal 45 Millionen Minus

Die Klubs, die im Europacup spielen, dürfen derzeit maximal ein Minus von 45 Millionen Euro durch Finanzspritzen von Investoren oder Klubbesitzern ausgleichen. Dieser Betrag soll in den nächsten Jahren kontinuierlich sinken.

Zahlungen von Gönnern und Mäzenen dürfen nicht als Sponsoreneinnahmen verbucht werden. Bei der Lizenzierung der DFL wird lediglich geprüft, ob die Klubs ihre Kosten auch decken können, nicht, woher das Geld kommt.

Für die nächste Europapokal-Saison greift erstmals der UEFA-Strafenkatalog, der Geldbußen, Spielersperren und den Ausschluss von Champions League oder Europa League vorsieht. "Die UEFA hat ein gutes Schwert in der Hand", sagte Peters, der mit einer konsequenten Umsetzung rechnet: "Ich gehöre nicht zu denen, die sagen, die UEFA ist ein zahnloser Tiger." Bei deutschen Klubs seien bereits Sponsoren- und Arbeitsverträge kontrolliert worden.

85 Millionen an Gehalt

Schalke schloss das Geschäftsjahr 2013 mit einem Konzernumsatz von 206,8 Millionen Euro ab, dem zweithöchsten der Vereinsgeschichte. Die Finanzverbindlichkeiten stiegen von 173,1 auf 178,2 Millionen Euro - weil die Dachreparatur noch einmal mit sieben Millionen Euro zu Buche schlug, aber auch weil Schalke unter anderem mit der Verpflichtung von Kevin-Prince Boateng in die Mannschaft investierte.

Die Gehälter für die Profiabteilung summieren sich auch 85 Millionen Euro. "Mit weiteren Teilnahmen an der Champions League ist dieser Personalaufwand darstellbar", erläuterte Peters, sollte Schalke die Königsklasse über mehrere Jahre verpassen, "wäre er zu hoch".

Derzeit sei man die Nummer 14 in Europa, "wir sind der einzige deutsche Verein, der neben Bayern München über einen langen Zeitraum oben geblieben ist".

Der Schalke-Kader in der Übersicht

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