Zwischen Hoffen und Bangen

SID
Im Bundesligakeller liegt Freud und Leid eng beeinander
© SPOX

Wenn am 27. Spieltag der Hamburger SV den SC Freiburg zum Kellerduell empfängt (20 Uhr im LIVE-TICKER), ist die Anspannung allgegenwärtig. Der Bundesliga-Dino darf sich keinen weiteren Ausrutscher leisten, die Breisgauer hingegen haben die Chance, sich etwas Luft zu verschaffen. In Nürnberg will die Mannschaft von Gertjan Verbeek gegen den VfB Stuttgart die Heimniederlage vom vergangenen Wochenende vergessen machen.

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Hamburger SV: (Platz 16, 23 Punkte)

Die letzten Spielen: 3:0 Borussia Dortmund (H), 0:1 Werder Bremen (A), 1:1 Eintracht Frankfurt (H), 2:1 1. FC Nürnberg (H), 0:1 VfB Stuttgart (A)

Restprogramm: SC Freiburg (H), Borussia Mönchengladbach (A), Bayer 04 Leverkusen (H), Hannover 96 (A), VfL Wolfsburg (H), FC Augsburg (A), FC Bayern München (H), 1. FSV Mainz 05 (A)

Aktuelle Lage: Mit Mirko Slomka hat der HSV in dieser Saison bereits den dritten Trainer. Sowohl unter Thorsten Fink, als auch Bert van Marwijk waren die Leistungen der Mannschaft mitunter desolat und eines Bundesligisten der ersten Stunde unwürdig. Unter der Leitung des 46-Jährigen folgte anscheinend die Wende: Mit Siegen gegen Dortmund und Nürnberg sowie einem Unentschieden gegen Frankfurt verließ man kurzzeitig die Abstiegsränge. "Das ist auf jeden Fall schön, weil wir nun auch mal durchatmen können", so HSV-Juwel Calhanoglu nach dem Heimsieg gegen den Club. Im Endeffekt bewies die Aussage des 20-Jährigen auf eindrucksvolle Art und Weise wie trügerisch der Abstiegskampf sein kann, befinden sich die Hanseaten nur eine Niederlage später wieder vor dem unmittelbaren Abgrund.

Ausblick: Durchatmen und entspannen wird in Hamburg wohl bis zum Saisonende niemand. Zwar glaubt unter anderem Klub-Idol Uwe Seeler fest an einen Verbleib in der höchsten Spielkasse, dennoch bedarf es gegen Freiburg unbedingt eines Heimerfolgs. Das restliche Programm hat es vor allem durch die schweren Heimspiele gegen Leverkusen, Wolfsburg und Bayern in sich. Dass sich das Lazarett der Hanseaten zudem weiter prall gefüllt präsentiert, dürfte den Kampf um den Klassenerhalt nicht einfacher gestalten.

SC Freiburg: (Platz 14, 25 Punkte)

Die letzten Spiele: 2:4 FC Augsburg (H), 0:0 Hertha BSC (A), 0:1 Borussia Dortmund (H), 4:1 Eintracht Frankfurt (A), 3:1 Werder Bremen (H)

Restprogramm: Hamburger SV (A), 1. FC Nürnberg (H), VfB Stuttgart (A), Eintracht Braunschweig (H), Borussia Mönchengladbach (H), VfL Wolfsburg (A), FC Schalke 04 (H), Hannover 96 (A)

Aktuelle Lage: Die Mannschaft von Trainer Christian Streich landete zuletzt zwei Big Points gegen direkte Konkurrenten und schaffte so den Sprung auf Tabellenplatz 14. Zum ersten Mal seit dem 20. Spieltag finden sich die Breisgauer damit nicht auf einem Abstiegsrang oder Relegationsplatz wieder. Mit lediglich zwei Punkten Vorsprung auf den Vorletzten aus Nürnberg ist die Lage allerdings alles andere als beruhigend.

Ausblick: In den nächsten vier Spielen geht es gegen weitere Abstiegskandidaten und damit wirkt sich jeder Punktgewinn oder -verlust doppelt aus. Wollen die Freiburger die Klasse halten, so muss auch in diesen Partien die aufsteigende Form der letzten Begegnungen unbedingt bestätigt werden. Da es mit Gladbach, Wolfsburg und Schalke danach gegen drei Teams mit Ambitionen auf das internationale Geschäft geht, täte ein kleines Punktepolster den Breisgauern mit Sicherheit sehr gut.

Hamburger SV - SC Freiburg (Mi., 20 Uhr im LIVE-TICKER)

Stimmen zum Spiel:

Christian Streich (SC Freiburg): "Uns steht weiter das Wasser bis zum Hals. Wir kämpfen gegen den Abstieg, alles andere ist Schall und Rauch."

...zum Spiel gegen Hamburg: "Wir haben bis jetzt nichts erreicht, wenn wir auch nur einen Millimeter nachlassen kriegen wir gegen Hamburg fünf Gegentore."

Pavel Krmas (SC Freiburg): "Wir sind nicht dort, wo wir hinwollen."

Mirko Slomka (Hamburger SV): "Wir freuen uns wahnsinnig auf diese Partie."

...den Gegner: "Wir sind gewarnt vor einem guten Gegner. Freiburg ist eine enorm starke Auswärtsmannschaft, allerdings spielen wir zu Hause."

...Bedeutung der Fans: "Wir sehen unsere Anhänger als ganz entscheidenden Faktor. Die Unterstützung in den letzten Wochen war enorm. Das benötigen wir."

Das Personal:

Ausfälle Hamburg: Calhanoglu (Gelb-Rote Karte), Jansen (Sprunggelenkoperation), Beister, Rajkovic (beide Kreuzbandriss), Demirbay (Aufbautraining), Lam (Adduktorenprobleme), Ilicevic (Knieprobleme)

Ausfälle Freiburg: Hanke (Patellasehnenreizung), Pilar (Außenbandriss im Sprunggelenk), Freis (Bauchmuskelzerrung)

Darum geht's am Mittwoch:

Die Ausgangslage scheint für beide Mannschaften klar, dennoch ist gerade der Hamburger SV besonders gefordert. Dies wird vor allem beim Blick auf das knallharte Restprogramm deutlich. Dass Trainer Mirko Slomka am Mittwoch ausgerechnet auf Hoffnungsträger Hakan Calhanoglu (Gelb-Rot-Sperre) verzichten muss, ist deshalb besonders bitter. Immerhin macht die Rückkehr von Torjäger Pierre-Michel Lasogga Mut.

Sein Gegenüber Christian Streich dürfte im Hinblick auf seinen Kader die eine oder andere Sorgenfalte weniger haben: Gelson Fernandes meldet sich einsatzbereit. Für den 27-jährigen Schweizer wird wohl Karim Guede seinen Platz räumen müssen. Mit einem Sieg könnte sich Freiburg etwas Luft im Abstiegskampf schnappen.

Die Bilanz der beiden Mannschaften spricht dabei durchaus für einen Gästesieg. So gab es in den letzten sechs Aufeinandertreffen keinen einzigen Heimsieg - jedoch gleich fünf Auswärtssiege. Zudem gewannen die Freiburger ihre letzten drei Spiele in der Hansestadt und dürften deshalb entsprechend hoffnungsvoll nach Hamburg reisen.

Seite 1: Der Hamburger SV empfängt den SC Freiburg

Seite 2: Der VfB Stuttgart ist beim 1. FC Nürnberg zu Gast

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