Van Marwijk geht in die Offensive

SID
Bert van Marwijk spricht Klartext mit seinem Kapitän
© getty

Der Hamburger SV braucht am Samstag gegen Hertha BSC dringend einen Sieg. Am Ende einer erneut turbulenten Woche an der Elbe, bangt Trainer van Marwijk ausgerechnet um Hoffnungsträger Pierre-Michel Lasogga.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Am Ende einer turbulenten Woche beim Hamburger SV mit öffentlichen Diskussionen über Vertragsinhalte und einem bemerkenswerten Fan-Aufmarsch ging Bert van Marwijk mit grimmigem Gesichtsausdruck in die Offensive. "Wir tun alles, alles, aber auch wirklich alles, um drei Punkte zu holen", sagte der kämpferisch auftretende Cheftrainer des Tabellenvorletzten vor dem Duell mit Hertha BSC am Samstag (18.30 Uhr im LIVE-TICKER).

Es gehe für den abstiegsgefährdeten Bundesliga-Dino nach fünf Niederlagen in Serie mehr denn je darum, zusammenzurücken, fügte der 61-Jährige an, der noch um einen seiner besten Spieler bangt.

Van Marwijk würde Hertha-Leihgabe Pierre-Michel Lasogga liebend gerne gegen die Berliner ins Rennen schicken. Doch mit Oberschenkel-Problemen ist der Einsatz des 22-Jährigen noch genauso ungewiss wie das mögliche Comeback von Nationalkeeper René Adler nach dauerhaften Knöchelbeschwerden.

Hoffnungsträger Lasogga

"Ich hoffe sehr, dass Pierre schnell fit wird", sagte van Marwijk. Wie kein zweiter Profi im HSV-Team steht der U21-Nationalspieler in dieser Saison für die richtige Mentalität. Lasogga schießt nicht nur Tore (bislang neun in 14 Spielen), sondern er kämpft auch, ist so etwas wie der "Polier" bei den Hanseaten. Mit seiner Einstellung und seiner positiven Verrücktheit kann der Vorarbeiter im Angriff sein Team mitreißen.

Dass der HSV, mit oder ohne Lasogga, eine Woche nach der desaströsen 0:3-Niederlage in Hoffenheim eine andere Einstellung auf den Platz bringen werde, ist laut Kapitän Rafael van der Vaart sicher. "Man sieht im Training, dass wir füreinander durchs Feuer gehen wollen. Es war ein anderes Gefühl als in allen Wochen zuvor", sagte der 30-Jährige und fügte entschlossen an: "Wir brauchen einen Sieg, und das muss unbedingt gegen Hertha passieren."

Für den HSV gibt es gegen die Hertha tatsächlich keine Alternative zu einem Erfolgserlebnis. Der Negativ-Lauf muss eher gestern als heute gestoppt werden, um im Kampf gegen den Abstieg wieder eine positive Grundstimmung rund um den Klub zu erzeugen. Dies war in der abgelaufenen Woche nur selten der Fall.

HSV kommt nicht zur Ruhe

Tagelang wurden Inhalte des Vertrags von Innenverteidiger Jonathan Tah in allen Einzelheiten medial diskutiert. Zudem musste sich van Marwik für eine vermeintliche Aussage rechfertigen, die er in der Kabine getätigt haben soll. "Ihr steigt ab, ich nicht", soll er demnach gesagt haben.

Doch dies wies der Niederländer in aller Schärfe zurück: "Schreibt doch bitte die Wahrheit", sagte der frühere Bondscoach bei der Pressekonferenz am Donnerstag: "Ich habe gesagt: Ich steige nicht ab mit euch."

Diese Aussage hatte tags zuvor schon Mittelfeld-Juwel Hakan Calhanoglu bestätigt, der für einen der Lichtblicke während der turbulenten Tage gesorgt hatte. Die Vertragsverlängerung des umworbenen türkischen Nationalspielers bis 2018 war genauso ein positives Signal wie der Fan-Marsch am Mittwoch. Rund 300 Anhänger suchten den Schulterschluss mit der Mannschaft, die nun liefern muss. Und zwar schon am Samstag.

Der Hamburger SV im Überblick

Artikel und Videos zum Thema