Großes Finanzloch bei Frankfurt

Von Adrian Bohrdt
Mit Aktienverkäufen konnte die Eintracht die Liquidität wiederherstellen
© getty

Eintracht Frankfurt plagten Jahr 2013 große Geldsorgen. Die auf der Mitgliederversammlung präsentierten Zahlen für das Vorjahr waren besorgniserregend, Schatzmeister Thomas Förster sprach von einer Mammutaufgabe.

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Wie die "Offenbach-Post" berichtet, hatte sich bei der Eintracht im Vorjahr eine Liquiditätslücke von knapp sechs Millionen Euro angesammelt. Schatzmeister Thomas Förster bestätigte: "Es war eine Mammutaufgabe, dies wieder in Ordnung zu bringen."

Die Liquidität sei mittlerweile, trotz eines Minus des eingetragenen Vereins von 940.000 Euro, wieder hergestellt. Allerdings musste dafür die Fußball-AG fünf Prozent ihrer Aktien im Wert von 1,25 Millionen Euro an die BHF-Bank verkaufen.

Präsident Fischer: "Katastrophale Zahlungsmoral"

Laut dem "Kicker" waren Steuernachzahlungen und eine falsche Finanzplanung der Hauptgrund für das Finanzloch, Präsident Peter Fischer monierte außerdem die "katastrophale Zahlungsmoral" der Mitglieder. Zwar stieg die Zahl der Mitglieder 2013 um 9.000 auf 26.852, dennoch habe der Klub Ausfälle von "vielen hunderttausend Euro" gehabt. Zur Versammlung kamen lediglich 275 Mitglieder.

Allerdings wies Herbert Becker, der ehemalige Vorsitzende des AG-Aufsichtsrates, Fischer scharf zurecht. Im Umgang mit dem inzwischen verstorbenen ehemaligen Schatzmeister Fred Moske, der 140.000 Euro veruntreut haben soll, warf Becker dem Präsidenten Heuchelei und Selbstüberschätzung vor. "Ich weiß nicht, was ihn da geritten hat", betonte Fischer anschließend: "Womöglich ist er nur sauer, weil er kein Amt mehr inne hat."

Die finanziellen Probleme sollen indes bis 2018 endgültig gelöst sein. Bis in vier Jahren will der Klub seine Aktien wie vereinbart zurückkaufen. Der Verwaltungsratsvorsitzende Dr. Max Schumacher betonte: "Das Tafelsilber ist nur verliehen nicht verkauft."

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