Magath: HSV zurzeit nicht sexy

SID
Zwei Klublegenden unter sich: Felix Magath bei einem Treffen mit Uwe Seeler
© getty

Klub-Idol Felix Magath (60) glaubt trotz der bevorstehenden Ausgliederung der Profi-Fußballabteilung beim Hamburger SV nicht an einen schnellen sportlichen Erfolg des kriselnden Bundesligisten.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

"Die Struktur ist das eine. Entscheidend sind doch die handelnden Personen. Nicht die Struktur machte Fehler, sondern diese handelnden Personen", sagte Magath "Sport Bild Plus".

Mittlerweile werde nur noch von Konzepten geredet und nicht über den Sport. "Kaum einer will erkennen, dass der HSV vergangene Saison sportliche Schwierigkeiten hatte und in dieser Serie wieder den Abstiegsrängen nahe ist", sagte Magath, der den HSV 1983 als Torschütze im Endspiel zum Triumph im Europapokal der Landesmeister geführt hatte. Nach einer enttäuschenden Hinrunde kämpft der HSV als Tabellen-14. gegen den Abstieg.

In der jetzigen Situation würde der Verkauf von Anteilen an dem Klub kein Sinn machen, meinte Magath. "Mittlerweile steht der HSV sportlich, wirtschaftlich und atmosphärisch schlecht da. Der Verein gleicht momentan eher einem sinkenden Schiff als einem Luxusliner", sagte der ehemalige Trainer von Bayern München.

Magath skeptisch

Gegenüber "Sky Sport News HD" erklärte er: "Eine Ausgliederung mit dem Verkauf von Anteilen, da bin ich skeptisch. Wenn man etwas verkaufen will, wartet man eigentlich bis man etwas schön und sexy gemacht hat. Ob der HSV momentan sexy ist - da habe ich meine Zweifel."

Am Sonntag hatten die Mitglieder des HSV den Vorstand um den Vorsitzenden Carl Jarchow damit beauftragt, die Ausgliederung seiner Profi-Abteilung vorzubereiten. Damit könnte sich der Verein für Investoren öffnen. Eine Mehrheit von 79,4 Prozent der Mitglieder votierte am Sonntag für den von Ex-Aufsichtsratschef Ernst-Otto Rieckhoff (62) eingereichten Reformantrag "HSVPlus".

Die Reform sieht vor, die Lizenzspielerabteilung aus dem Gesamtverein auszugliedern und nach dem Vorbild des FC Bayern in eine Aktiengesellschaft umzuwandeln. Danach könnten bis zu 24,9 Prozent der Anteile an strategische Partner verkauft werden. "In den nächsten Jahren könnten wir so bis zu 100 Millionen Euro einnehmen", sagte Rieckhoff dem "SID".

Magath nicht auf Jobsuche

Die Beschlüsse sind noch nicht bindend. Bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im Sommer müssen noch einmal drei Viertel der Mitglieder der Strukturreform zustimmen, damit sie umgesetzt werden kann.

Trotz der anstehenden Umstrukturierung beim HSV will sich der mehrfache Bundesliga-Coach erst mal Abseits des Geschehens bewegen. "Ich bin nicht auf Jobsuche, versuche nicht aktiv was zu finden, wo ich arbeiten kann. Ich genieße mein Leben unabhängig und frei und warte auf Entwicklungen - wenn die so sind, dass es für mich interessant werden kann, würde ich gerne was tun", so Magath gegenüber dem TV-Sender.

Der HSV im Überblick

Artikel und Videos zum Thema