Braunschweig: Voigt rechtfertigt Stadionverbot

SID
Braunschweig hat derzeit auch noch mit den eigenen Fans zu kämpfen
© getty

Eintracht Braunschweigs Geschäftsführer Soeren Oliver Voigt sieht das ausgesprochene Stadionverbot gegen die "Ultras Braunschweig" als alternativlos an.

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Die Maßnahme gegen die als links eingestufte Fan-Gruppierung hatte der Verein nach den Vorfällen am 6. Spieltag der Fußball-Bundesliga verhängt.

"Die Gruppe wusste, dass sie uns vorher informieren soll, wenn sie zu Auswärtsspielen fährt, und dann auf keinen Fall in den Stehplatzbereich soll", sagte der 44-Jährige Spiegel online: "Dann stehen sie genau da und stellten uns vor vollendete Tatsachen. Und auch als Ordner sie baten, in den Sitzplatzblock zu gehen, haben sie sich erstmal - auch gegen das Hausrecht von Mönchengladbach - geweigert." Es ginge der Eintracht lediglich darum, "die Sicherheit zu gewährleisten".

Tätliche Angriffe und Beleidigungen

Nach Augenzeugenberichten sollen die "Ultras" am Rande des 1:4 in Mönchengladbach zunächst mit Provokationen aufgefallen sein. Daraufhin sollen anderen Eintracht-Fans die Ultras tätlich angegriffen, beschimpft und dabei teilweise rechtsextremistische Parolen geschrien haben.

"Auch Eintracht-Mitarbeiter waren schockiert über das Ausmaß an Hass, der Ultras Braunschweig entgegenschlug und der aus einer ursprünglich völlig unpolitisch motivierten Situation heraus resultiert", sagte Voigt: "Wer dann die Gruppe anging und rechte Parolen rief, wird gerade ermittelt. Offenbar waren es Einzeltäter, die ihren Resonanzboden gefunden haben."

Ultras gegen Rassismus

Die Ultras Braunschweig, die nun nicht mehr ein Spiel "als Gruppe" besuchen dürfen, bekamen Unterstützung verschiedener Fanlager, nachdem sie ihre Sicht der Dinge öffentlich gemacht hatten. "Vieles darin stimmte, aber die Erkenntnisse waren sehr vergangenheitsbezogen", sagte Voigt: "Wie fast überall in Deutschland hatten auch wir in den 80er und 90er rechte Gruppen im Stadion. Wenn heute einer damit anfängt, bekommt er Gegenwind aus der Kurve. Für das Thema sind wir seit langer Zeit sensibilisiert."

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Anfang der Woche hatte der Eintracht-Geschäftsführer selbst für Wirbel gesorgt, als bekannt wurde, dass er im sozialen Netzwerk Facebook mit einem NPD-Kader befreundet ist.

"Den Account mit ehemals 1500 "Freunden" habe ich nicht aktiv genutzt, sondern als Kontaktmöglichkeit für das Eintracht-Umfeld angesehen. Die Facebook-Verbindung zu dieser Person hat keinen Bezug zur Wirklichkeit", stellte Voigt nun noch einmal klar: "Ich kenne ihn nicht und habe ihn - nachdem ich auf seine politischen Hintergründe aufmerksam gemacht geworden bin - umgehend aus der Freundesliste gelöscht und meinen gesamten Account inaktiv geschaltet."

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