Leverkusen: "Dieses Tor ausblenden"

SID
Volle Konzentration auf Donzek: Die Hyypiä-Truppe hofft gegen Schachtjor auf einen Dreier
© getty

Die Partie gegen Donezk ist wohl das "Schlüsselspiel" für Bayer Leverkusen in der Champions League. Doch die Konzentration fällt wenige Tage nach dem Phantomtor nicht leicht.

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Phantomtor-Schütze Stefan Kießling leidet und wehrt sich gegen sein neues "Buhmann"-Image, die Kollegen sind genervt und Sportchef Rudi Völler kündigt trotzig "Großes" an: Die Konzentration auf das Schlüsselspiel der Champions League gegen Schachtjor Donezk fällt ungemein schwer, rund um Bayer Leverkusenbeherrscht weiter Kießlings Phantomtor die Schlagzeilen. "Wir müssen irgendwie versuchen, dieses komische Tor auszublenden", fordert Torhüter Bernd Leno vor dem Duell mit dem ukrainischen Meister am Mittwoch: "Dafür ist dieses Spiel einfach viel zu wichtig."

Bundesliga-Torschützenkönig Kießling nimmt sich die Diskussionen sehr zu Herzen. "Die ganze Kritik in den letzten Tagen war ziemlich hart", sagt der 29-Jährige im vereinseigenen TV - nur dort und bei Facebook hat er sich seit dem 2:1 in Hoffenheim am Freitagabend geäußert. "Die ganze Mannschaft steht hinter mir. Sie wissen, wie es in mir drin aussieht. Aber ich hoffe, dass sich das Ganze bald etwas legt."

"Stefan kommt mit der Sache klar"

Kießling wurde in den vergangenen Tagen von zahlreichen Experten kritisiert, weil er angeblich klar gesehen habe, dass der Ball neben das Tor und nur durch ein Loch ins Netz geflogen war. Teamkollege Stefan Reinartz findet es "unfair, wie teilweise mit Stefan umgegangen wird". Der 24-Jährige rechnet aber damit, "dass Stefan mit der Sache klarkommt".

Auch die Kollegen versuchen, ihren Torjäger aufzubauen und die Konzentration auf das dritte Vorrundenspiel der europäischen Königsklasse zu lenken. "Stefan ist so selbstbewusst und stabil, dass er mit der Situation umgehen kann", erklärt Nationalspieler Lars Bender, der wegen seiner Muskelverletzung am Mittwoch fehlen wird.

Kapitän Simon Rolfes monierte angefressen die "Diskussionen von 80 Millionen Bundestrainern", ist aber sicher: "Da bleibt bei Stefan nichts hängen. Er und wir alle wissen, dass es im Fußball mal positive und mal negative Geschichten geben kann." Der 31-Jährige findet es sogar "gut, dass wir schon am Mittwoch wieder ein wichtiges Spiel haben". Trainer Sami Hyypiä versichert derweil: "Die Sache ist abgehakt und wird keinen Einfluss auf das Spiel haben."

Das wichtigste Gruppenspiel?

Wichtig ist das Duell mit Borussia Dortmunds Achtelfinal-Gegner der Vorsaison (2:2, 3:0) in der Tat. Für Schachtjor-Coach Mircea Lucescu ist es gar "das wichtigste Gruppenspiel. Da geht es nicht um drei, sondern um sechs Punkte."

Schachtjor liegt mit vier Punkten derzeit gleichauf mit Manchester United, Bayer hat drei Zähler auf dem Konto. Vier Punkte aus den beiden Duellen mit den Ukrainern - das Rückspiel findet direkt am 5. November statt - sind für Leverkusen daher fast schon Pflicht, soll der Einzug in die K.o.-Runde gelingen. "Jedes Heimspiel ist ein Schlüsselspiel", meint Reinartz: "Aber Donezk ist der Hauptgegner."

"Zu Großem fähig"

Sportchef Rudi Völler trägt nach sieben Heimsiegen in der Gruppenphase in Folge (seit 2004) derweil Optimismus zur Schau. "Donezk ist zweifellos eine internationale Spitzen-Mannschaft", sagt der 53-Jährige: "Aber unser Team ist zu Großem fähig. Wir wollen beweisen, dass wir in Europa ein Wörtchen mitreden können und unsere Chance mit beiden Händen ergreifen." Allen Phantom-Diskussionen zum Trotz. - Die voraussichtlichen Aufstellungen:

Leverkusen: Leno - Donati, Toprak, Spahic, Can - Castro, Reinartz, Rolfes - Sam, Kießling, Son. - Trainer: Hyypiä

Donezk: Pijatow - Srna, Kucher, Rakyzkji, Schewtschuk - Fernando, Hübschman - Taison, Alex Teixeira, Douglas Costa - Luiz Adriano. - Trainer: Lucescu

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