"Das ist Schwachsinn"

SID
Rüdiger sieht Rot: Der VfB-Verteidiger muss nach Tätlichkeit vom Platz
© getty

Fredi Bobic ist sauer über den Platzverweis von Antonio Rüdiger. Effenberg kritisiert Guardiola wegen dessen Elfmeter-Befehls und Thomas Tuchel hadert mit dem Schiedsrichter.

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Hamburger SV - VfB Stuttgart

Fredi Bobic (Vorstand Sport VfB Stuttgart) über den Platzverweis von Antonio Rüdiger. "Das ist eine Tätlichkeit, das ist Rot. Das darf er natürlich nicht machen. Das ist Schwachsinn. Aber der Kollege Welz (Schiedsrichter, d. Red.) kann es sich sparen, so hinzusprinten mit der Roten Karte. Da sollte er auch ein bisschen sachlicher bleiben."

Bert van Marwijk (Trainer Hamburger SV) über den Auftritt seiner Mannschaft: "Wir haben uns wieder gesteigert im Vergleich zu den letzten Spielen. Wir haben viel weniger Fehler im Aufbau gemacht. Wir haben richtig Fußball gespielt, wie ich es möchte. Aber es geht immer noch besser. Es hat uns heute auch ein bisschen an Glück gefehlt. "

Raphael van der Vaart (Hamburger SV) ...

... über die Szene, die zu Rüdigers Rote Karte führte: "Wir haben ein bisschen geschubst. Ich glaube, er hat mir die Faust in meine Rippen gehauen. Ich mag das normalerweise nicht, da liegen zu bleiben. Aber es tat schon weh."

... über die Leistung: "So wie wir die letzten Spiele aufgetreten sind, die Ausstrahlung, das gefällt mir. Wir haben Moral gezeigt. Das war schon manchmal anders, aber heute war es gut."

Christian Gentner (Kapitän VfB Stuttgart) über das Unentschieden: "Wir haben versäumt, entscheidende Lücken in der Defensive zu schließen. Nach dreimaliger Führung fühlt es sich an wie eine Niederlage."

FC Augsburg - VfL Wolfsburg

Dieter Hecking (Trainer VfL Wolfsburg) über die ersten Auswärtspunkte: "Wir haben die Derby-Niederlage gegen Braunschweig 14 Tage mit uns rumgetragen. Das waren keine angenehmen 14 Tage. In den ersten 20 Minuten hat man gesehen, dass eine Spur Verunsicherung dabei war. Danach hat die Mannschaft gezeigt, was sie kann."

Tobias Werner (FC Augsburg) über die Niederlage: "Es war ein sehr intensives Spiel mit einer überragenden Viertelstunde von uns. Dann geben wir das Spiel aus der Hand. Der Frust steckt ziemlich tief."

Hertha BSC - Borussia Mönchengladbach

Michael Preetz (Manager Hertha BSC) über das Spiel: "Ich fand es ein tolles Fußballspiel. Unsere Jungs können stolz sein. Taktische Disziplin war heute entscheidend, hier und da das Quäntchen Glück und ein ausgezeichneter Thomas Kraft."

Thomas Kraft (Hertha BSC): "Für uns war das sehr intensives Spiel. In der 2. Halbzeit hatte Gladbach das Spiel mehr in der Hand, wir haben uns auf das Verteidigen konzentriert. Ich bin auch nur ein Teil des Ganzen und versuche meinen Beitrag zu leisten."

Lucien Favre (Trainer Bor. Mönchengladbach) über das Spiel: "Wir machen ein unnötiges Foul, Standardsituationen sind immer gefährlich. In der ersten Halbzeit haben wir fast alles kontrolliert. Wir hätten führen sollen."

...zum Platzverweis von Martin Stranzl: "Martin hat das nicht verdient, bei der ersten Aktion von der Bank siehst du nichts. Ich denke, der Platzverweis ist übertrieben."

Marc-Andre ter Stegen (Bor. Mönchengladbach): "Wir haben zu einem unnötigen Zeitpunkt das Gegentor bekommen. Dann sind wir dem Spiel hinterher gelaufen. Wir müssen uns beim Standard selbst ankreiden, dass wir nicht alle hellwach waren."

1899 Hoffenheim - Bayer Leverkusen

Rainer Koch (DFB-Vizepräsident für Rechts- und Satzungsfragen): "Dass ein solches Phantomtor als ungerecht empfunden wird, können wir alle absolut nachvollziehen. Der reflexartige Ruf nach einer Wiederholung des Spiels ist verständlich, aber wir wissen aus der Vergangenheit auch, wie sehr die FIFA die Tatsachenentscheidung eines Schiedsrichters schützt. Entscheidend ist für uns, welche Möglichkeiten uns die sportrechtlichen Statuten und Vorgaben überhaupt geben, denn letztlich ist die FIFA bei einer solchen Entscheidung maßgeblich."

Thomas Tuchel (Trainer FSV Mainz 05): "Aus meiner Sicht war's kein Tor (schmunzelt). Es fühlen sich jetzt alle bestätigt, die die Torlinie überwachen wollen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Argument, dass sowas den Fußball bereichert und wir die Diskussion an den Stammtischen wollen, sowas rechtfertigt. Rund um Hoffenheim und Heidelberg hat darüber niemand lachen können."

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Lutz Michael Fröhlich (Leiter der Abteilung Schiedsrichter beim DFB bei Sky): "Damals in München bei dem Spiel gegen Nürnberg handelte es sich um eine Situation, bei der der Ball überhaupt nicht die Torlinie überquert hatte, sondern neben dem Tor gelandet ist. Während es hier am Ende eine Situation war, bei der der Schiedsrichter den Ball im Tor gesehen hat. Und auf Grund dieser Wahrnehmung hat er letztendlich dann das Tor gegeben, obwohl leise Zweifel bei ihm selbst bestanden. Insofern war das eine ekelhafte Situation für einen Schiedsrichter, zumal er so ein ambitionierter Schiedsrichter ist, der auch für die Fifa-WM 2014 im Aufgebot steht. Es ist eine äußerst unangenehme Situation für ihn."

Markus Merk (früherer Welt-Schiedsrichter und Sky-TV-Experte): "Es gibt die Tatsachenentscheidung im Fußball. Die schützt den Fußball und schützt auch oft den Schiedsrichter. Aber ich bin Fußballer mit Leib und Seele, und ich ich war und bin immer für Gerechtigkeit im Fußball. Nicht nur wegen Phantomtor Helmer, sondern auch wegen dieser Situation. Für mich kann es nur eine Entscheidung geben: Wiederholungsspiel."

Herbert Fandel (Vorsitzender des Schiedsrichterausschusses): "Felix Brych ist einer der weltbesten Schiedsrichter. Jeder kann sich vorstellen, dass diese Entscheidung ihn ganz besonders ärgert und beschäftigt. Aber es war eine Verkettung unglücklicher Umstände und am Ende bleibt bedauerlicherweise stehen, dass ein Tor gegeben wurde, welches keines gewesen ist. Ich habe immer gesagt, dass wir für eine Torlinien-Technologie sind, weil sie unsere Arbeit unterstützt. Sie muss aber hundertprozentig funktionieren."

Andreas Rettig (DFL-Geschäftsführer)...

...über Stefan Kießlings Phantomtor: "Es gab nicht einen solch großen Protest, dass Herr Brych auf die Idee gekommen ist, dass hier dieser Fehler vorlag."

...über das weitere Prozedere: "Hoffenheim hat fristgerecht Einspruch eingereicht. Jetzt werden beide Vereine und der Schiedsrichter zu Stellungsnahmen aufgefordert. Egal, welche Entscheidung getroffen wird, steht sie unter dem Vorbehalt und der Abstimmung mit der Fifa. Die Fifa hat hier das hier das hohe Gut der Tatsachenentscheidung immer wieder angeführt."

...über die Chancen auf eine Neuansetzung: "Es ist natürlich ein hohes Maß an Ungerechtigkeit da. Aber auch Leverkusen hätte bei einer Neuansetzung Grund zum Klagen: Sie führten mit 1:0 in der 70.Minute und würden dann wieder auf 0:0 gestellt - auch das muss man berücksichtigen. Ich glaube, dass die Tatsachenentscheidung in unserem Lande - und mag sie hier und da noch so ungerecht sein - ein sehr hohes Gut ist."

...über Parallelen zum Phantomtor von 1994: "Der Fall war anders, weil hier der Linienrichter am Ende die Entscheidung getroffen hat. Juristisch ist sie nicht vergleichbar mit diesem Fall. Es gab danach auch Interventionen der Fifa an anderen Beispielen, wo einmal sogar ein Urteil des DFB auf Neuansetzung einkassiert wurde, weil man das Gut der Tatsachenentscheidung höher bewertet hat als den Gerechtigkeitssinn. Das ist ein Spagat, aber am Ende sind wir nicht im luftleeren Raum. Statuten bereiten hier und da auch Bauchschmerzen."

Bayern München - 1. FSV Mainz 05

Stefan Effenberg (Sky-Experte) über den Elfmeter-Befehl von Pep Guardiola: "Das möchtest du nicht vor 80000 Zuschauern erleben, dass du mit dem Ball zum Punkt gehst, eigentlich den Elfmeter schießen möchtest, überzeugt bist - und dann sagt der Trainer wie ein Lehrer mehr oder weniger: Du nicht, sondern Thomas Müller. Das ist bitter, das ist eine schlimme Situation. Man muss solche Entscheidungen begründen, das ist Pflicht. Das kann man nicht damit abhaken, dass man sagt: Ich bin der Trainer."

Philipp Lahm (FC Bayern)...

... über den Elfmeter-Befehl von Pep Guardiola: "Wir brauchen jetzt nicht allzuviel reininterpretieren: Thomas ist ein relativ sicherer Schütze, Arjen ist ein guter Schütze. Der Trainer hat alles richtig gemacht: Thomas hat getroffen."

...über den 4:1-Sieg gegen Mainz 05: "Mainz hat uns das Leben schwer gemacht, wir haben ein bisschen unkonzentriert gespielt - das haben wir immer oder zumindest sehr oft nach einer Länderspielpause. Das müssen wir schnellstmöglich nach den nächsten Länderspielpausen in den Griff bekommen. In der zweiten Halbzeit haben wir ein bisschen was umgestellt, nicht nur personell, sondern auch, wie wir in der Raumaufteilung agieren wollen - das hat dann gefruchtet."

Pep Guardiola (Trainer FC Bayern) über seinen Elfmeter-Befehl: "Heute wollte ich, dass Thomas Müller unser Elfmeterschütze ist. Ich bin der Trainer."

Thomas Tuchel (Trainer Mainz 05): "Wir fahren hier mit einem VW-Käfer Baujahr 70 gegen einen Formel-1-Wagen. Und dann fragt ihr, wieso bist du nicht vor dem Vettel ins Ziel gekommen? Es ist doch normal, dass er am Ende überholt."

Eintracht Braunschweig - FC Schalke 04

Jens Keller (Trainer Schalke 04) nach dem 3:2-Sieg bei Eintracht Braunschweig: "Man darf nicht vergessen, mit welcher Mannschaft wir hier aufgelaufen sind: mit sehr vielen jungen Spielern. Von dem her sind wir über die drei Punkte froh. Aber keine Frage: Gegen Chelsea müssen wir ein anderes Gesicht zeigen."

Borussia Dortmund - Hannover 96

Jürgen Klopp (Trainer Borussia Dortmund)...

...über den 1:0-Sieg gegen Hannover 96: "Das Spiel hat unsere ganze Problematik der letzten 12, 13 Tage gezeigt: Die Jungs können und wollen Fußball spielen und haben es getan, so lange der Tank halbwegs voll war. Dann haben wir aufgehört Fußball zu spielen, was zwei Gründe hatte: Körperlich war es bei vielen sehr schwer. Zwei Tage Mannschaftstraining sind doch ein bisschen eng. Der andere Grund war, dass wir uns auf das Spiel von Hannover eingelassen haben: lange Bälle schlagen, auf zweite Bälle gehen - wir konnten unser Spiel gar nicht mehr spielen. Es war ein wildes Hin und Her. Wenn irgendwann Arbeitssiege nichts mehr wert sein sollten, bin ich definitiv schon drei Wochen zu lang hier. Es ist alles cool, es ist heute richtig heftig gewesen für Manni, Nuri, Marco und so weiter."

....über das bevorstehende Champions-League-Spiel beim FC Arsenal: "Das war heute eine ganz wichtige Einheit für uns, da konnten die Jungs die Ventile wieder richtig aufstoßen. Wir sind jetzt nach dem Spiel wieder richtig stärker. Das Training wirkt jetzt auch. Jetzt werden wir ein bisschen Knochen schütteln, durchatmen, ein- zweimal trainieren und nach London fliegen."

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