Scharner: "Wollte, dass der HSV bezahlt"

Von Adrian Bohrdt
Paul Scharner (l.) macht seinem Ex-Klub Hamburger SV schwere Vorwürfe
© getty

Nachdem Paul Scharner und der Hamburger SV nach langen Streitigkeiten im Sommer den bis 2014 laufenden Vertrag aufgelöst haben, rechnet Scharner jetzt abermals mit dem Klub ab. Der HSV habe ihm nie eine faire Chance gegeben, außerdem hätte es der Verein verpasst, ihn zu verkaufen, als Angebote da waren.

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Wie Scharner berichtete, gab es Anfragen aus England und der Türkei, nachdem er im Mai während seiner Ausleihe mit Wigan den FA Cup gewonnen hatte. Der HSV lehnte aber ab und holte den Österreicher stattdessen zurück, nur um ihn einige Wochen später auszusortieren. 450.000 Euro ließ sich Scharner die Auflösung des Vertrages nach langen Streitigkeiten schließlich kosten.

"Ich wollte, dass der HSV für seine Fehler bezahlt", wird der 33-Jährige nun in der "Bild" zitiert. Weiter rechnete der Abwehrmann mit dem Klub ab: "Der HSV war für mich eine Enttäuschung. Ich habe nie eine Chance bekommen. Außerdem fehlt mir da eine Philosophie."

Kritik am Spitzenfußball

Am Montag hatte Scharner, der 2012 nach Hamburg gewechselt war und nur vier Pflichtspiele für die Hanseaten absolvierte, seine Karriere schließlich für beendet erklärt. "Ich habe die Schnauze voll, ziehe mich ein Jahr zurück und konzentriere mich auf meine Familie. Ich habe keine Lust mehr, fremdbestimmt zu leben", erklärte der eigenwillige Ex-Profi.

Überhaupt gefiel ihm sein Beruf zuletzt nicht mehr. "Im Spitzenfußball geht es nicht um den Fußball. Das ist nur Business, 100 Millionen Euro für einen Spieler zu zahlen, ist krank", spielte Scharner auf den Wechsel von Gareth Bale zu Real Madrid an: "Im Fußball sind keine Typen mehr gefragt.

Paul Scharner im Steckbrief