Sammer warnt vor Glorifizierung des Triples

Von Marco Heibel
Matthias Sammer sieht keine Alternative zu Guardiolas Idee der Weiterentwicklung
© getty

Bayern Münchens Sportdirektor Matthias Sammer hat eindeutig Position für Trainer Pep Guardiola bezogen. Trotz der verbesserungswürdigen Abstimmung und der schwachen Chancenauswertung sei die Weiterentwicklung des Stils unter dem neuen Coach unabdingbar. Zugleich warnte Sammer vor einer Glorifizierung der Vorsaison.

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"Man wirft Guardiola vor, dass es letzte Saison das Richtige war, wie wir von der Art und Weise her gespielt haben, dass da vor allem Stabilität vorhanden war", sagte Sammer dem "Kicker".

Für den 46-Jährigen ist diese Annahme Augenwischerei: "Im Champions-League-Finale waren wir nach 25 Minuten normalerweise schon weg und im Pokalendspiel haben wir gegen Stuttgart auch gezittert." Der Erfolg der Vorsaison sei somit "keine Frage des Systems" gewesen.

Sammer warnt vor Verklärung

Obwohl er die Verdienste von Triple-Trainer Jupp Heynckes nicht schmälern wolle, warnt Sammer vor einer Glorifizierung der abgelaufenen Spielzeit: "Ich finde manche Äußerungen gegenüber Pep nicht korrekt, denn wenn man letzte Saison im Detail analysiert, dann ist es eine Verklärung der Vergangenheit, wenn man sagt, dass alles perfekt gewesen sei."

Für Sammer steht fest, dass eine Weiterentwicklung des Bayern-Stils unabdingbar ist, denn "so wie wir gespielt haben, wird das für die Zukunft nicht mehr reichen." Der Europameister von 1996 unterstrich, dass der Verein sich im vergangenen Winter "aus strategischen Gründen" klar für Guardiola entschieden habe, "aber wir müssen ihm Zeit geben."

Fortschritte erkennbar

Sammer, der selbst als Trainer von Borussia Dortmund 2002 den Titel gewonnen hat, attestierte, dass "wir jetzt Chancen wie fast noch nie haben." 38 Torchancen hat sich der FC Bayern in den bisherigen vier Spielen der Bundesligasaison erspielt - mehr als in den letzten zehn Jahren. Allerdings müsse die Mannschaft nun "daran arbeiten, diese Möglichkeiten auch zu verwerten", forderte Sammer.

Zugleich weist der Sportdirektor darauf hin, dass auch im defensiven Umschaltspiel noch Optimierungsbedarf besteht. Allerdings ist er zuversichtlich, dass dies gelingen wird: "Die Mannschaft ist hungrig auf Entwicklung und der Trainer wird sagen, wo wir hinmarschieren müssen."

Der FC Bayern ist mit drei Siegen und einem Remis in die Bundesliga-Saison 2013/14 gestartet. Nach vier Spieltagen belegt die Guardiola-Elf in der Tabelle den zweiten Platz hinter Borussia Dortmund.

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Matthias Sammer im Steckbrief