Für den 46-Jährigen ist diese Annahme Augenwischerei: "Im Champions-League-Finale waren wir nach 25 Minuten normalerweise schon weg und im Pokalendspiel haben wir gegen Stuttgart auch gezittert." Der Erfolg der Vorsaison sei somit "keine Frage des Systems" gewesen.
Sammer warnt vor Verklärung
Obwohl er die Verdienste von Triple-Trainer Jupp Heynckes nicht schmälern wolle, warnt Sammer vor einer Glorifizierung der abgelaufenen Spielzeit: "Ich finde manche Äußerungen gegenüber Pep nicht korrekt, denn wenn man letzte Saison im Detail analysiert, dann ist es eine Verklärung der Vergangenheit, wenn man sagt, dass alles perfekt gewesen sei."
Für Sammer steht fest, dass eine Weiterentwicklung des Bayern-Stils unabdingbar ist, denn "so wie wir gespielt haben, wird das für die Zukunft nicht mehr reichen." Der Europameister von 1996 unterstrich, dass der Verein sich im vergangenen Winter "aus strategischen Gründen" klar für Guardiola entschieden habe, "aber wir müssen ihm Zeit geben."
Fortschritte erkennbar
Sammer, der selbst als Trainer von Borussia Dortmund 2002 den Titel gewonnen hat, attestierte, dass "wir jetzt Chancen wie fast noch nie haben." 38 Torchancen hat sich der FC Bayern in den bisherigen vier Spielen der Bundesligasaison erspielt - mehr als in den letzten zehn Jahren. Allerdings müsse die Mannschaft nun "daran arbeiten, diese Möglichkeiten auch zu verwerten", forderte Sammer.
Zugleich weist der Sportdirektor darauf hin, dass auch im defensiven Umschaltspiel noch Optimierungsbedarf besteht. Allerdings ist er zuversichtlich, dass dies gelingen wird: "Die Mannschaft ist hungrig auf Entwicklung und der Trainer wird sagen, wo wir hinmarschieren müssen."
Der FC Bayern ist mit drei Siegen und einem Remis in die Bundesliga-Saison 2013/14 gestartet. Nach vier Spieltagen belegt die Guardiola-Elf in der Tabelle den zweiten Platz hinter Borussia Dortmund.
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