Kühne: "Maßlos enttäuscht von Fink"

Von Martin Grabmann
Thorsten Fink soll nach Meinung von Investor Kühne sofort als Trainer abgelöst werden
© getty

Investor Klaus-Michael Kühne hat nach dem 1:5 des Hamburger SV gegen 1899 Hoffenheim und der Diskussion um die Suspendierung von Dennis Aogo und Tomas Rincon umfassende Reformen gefordert. Neben einer Umstrukturierung müsse Trainer Thorsten Fink sofort abgelöst werden.

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"Ich bin maßlos enttäuscht von ihm. Mir scheint es so, als ob er die Mannschaft weder richtig führen noch motivieren kann", wütete Kühne im Interview mit dem "Hamburger Abendblatt".

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Die Suspendierung von Aogo und Rincon wegen eines Mallorca-Ausflugs sei nur ein weiteres Zeichen für Finks fehlende Führungsqualitäten: "Wenn Trainer Fink schon die schwer nachvollziehbare Entscheidung trifft, den Spielern zwei Tage freizugeben, dann kann er die Profis nicht im Nachhinein für so einen Kurztrip bestrafen."

Obwohl der 45-Jährige bereits der zehnte Trainer seit Anfang 2007 ist, sei ein weiterer Trainerwechsel unvermeidlich. "Es stört mich auch, dass der HSV ständig die Trainer gewechselt hat. Aber ich glaube einfach nicht mehr an ihn, seine Entscheidungen sind für mich unverständlich", so Kühne.

"Auf allen Ebenen amateurhaft aufgestellt"

Die Kritik des 76-Jährigen geht allerdings weit über Fink hinaus: "Meiner Meinung nach ist der Verein auf allen Ebenen amateurhaft aufgestellt. Der ganze Verein muss reformiert werden. Ich würde mir einen verkleinerten Aufsichtsrat mit maximal sechs statt elf Mitgliedern wünschen. Und auch der Vorstand müsste dann neu zusammengesetzt werden."

Kühne sprach sich zudem klar für eine Ausgliederung der Profiabteilung aus, über die im Verein seit langem gestritten wird. "Manchmal ist ein kompletter Schnitt der beste Weg für einen Neuanfang. Ich würde es sehr begrüßen, wenn die Profiabteilung des HSV ausgegliedert wird, die dann in einer neuen Gesellschaft professioneller aufgestellt wäre", betonte der Investor, der seine weitere Unterstützung von den Reformen abhängig macht.

Magath soll Präsident werden

Spätestens nach der Umstrukturierung solle dann ein ehemaliger Spieler die Geschicke des Vereins lenken: "Mein größter Wunsch wäre, dass dann Felix Magath nach so einer Reform als neuer HSV-Präsident der starke Mann im Verein werden würde. Er könnte dem HSV dringend benötigte neue Impulse geben."

Damit wiederholte Kühne eine Forderung des ehemaligen HSV-Präsidenten Dr. Wolfgang Klein, der sich in der "Bild" ebenfalls für Magath stark gemacht hatte. "Ich würde Felix Magath sehr gerne beim HSV sehen. Er ist immer noch sehr mit dem Verein verbunden", so Klein über den aktuell vereinslosen Trainer.

"Strukturen nicht mehr zeitgemäß"

Auch U-21-Nationaltrainer Horst Hrubesch, der in seiner aktiven Laufbahn Kapitän der Hamburger war, forderte schnelle Veränderungen: "Es muss etwas passieren. Die Strukturen sind einfach nicht mehr zeitgemäß."

Der Hamburger SV wurde von Trainer Fink im Oktober 2011 auf einem Abstiegsplatz übernommen, am Ende der Spielzeit rettete man sich auf Rang 15. Ein Jahr später ging es immerhin bis auf Platz sieben. Aktuell steht der HSV nach dem zweiten Spieltag der Saison mit einem Punkt auf Tabellenplatz zwölf.

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