Medien: Schürrle-Wechsel zu Chelsea perfekt

SID
Schenkt man der Presse glauben, dann ist das Wechsel-Theater um Andre Schürrle beendet
© getty

Nach gut zweimonatigem Hickhack ist der Wechsel des Nationalspielers André Schürrle von Bayer Leverkusen zum Europa-League-Sieger FC Chelsea anscheinend perfekt.

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Die Kölner Boulevard-Zeitung "Express" berichtete am Mittwochabend, dass sich Leverkusens Sportchef Rudi Völler am Rande des Abschiedsspiels für Michael Ballack in Leipzig mit Chelseas neuem Teammanager Jose Mourinho über den Transfer geeinigt habe.

Schürrles Berater Ingo Haspel wollte dies auf "SID"-Anfrage in Leipzig zumindest "nicht dementieren". Bei Ballacks Abschiedsspiel stand Schürrle auch selbst auf dem Platz, wollte seinen Wechsel aber ebenfalls noch nicht bestätigen: "Schauen wir mal, warten wir mal ab, was passiert", sagte er dem "MDR".

Son als Schürrle-Ersatz?

Die Blues sollen für den 22-Jährigen, der einen Fünfjahresvertrag erhält, rund 20 Millionen Euro zahlen. Haspel und Schürrles Vater Joachim haben dem Vernehmen nach mit Chelsea ein Jahresgehalt von 4,8 Millionen Euro ausgehandelt.

Ob es für Bayer noch den belgischen Jungstar Kevin de Bruyne als Zugabe gibt, blieb zunächst offen, dürfte aber recht unwahrscheinlich sein. De Bruyne, bislang an Werder Bremen ausgeliehen, zieht es zu Borussia Dortmund.

Favorit auf die Schürrle-Nachfolge ist nun Heung-Min Son. Der Südkoreaner steht nach "Kicker"-Informationen vor einem Wechsel zu Bayer, er soll rund zehn Millionen Euro Ablöse kosten.

Wechsel mit einem Jahr Verzögerung

Das Engagement an der Stamford Bridge bedeutet für Schürrle, der 2011 vom FSV Mainz 05 nach Leverkusen gekommen war und bei Bayer noch einen Vertrag bis 2016 besaß, mit einjähriger Verzögerung die Erfüllung eines beruflichen Traumes.

Schon im Vorjahr hatte sich der Offensivspieler bei Chelseas erstem Abwerbeversuch reif für die Insel gefühlt. "So eine Chance bekommt man wahrscheinlich nicht oft im Leben", klagte der Mittelfeldstar, nachdem Leverkusen damals abgelehnt hatte. Chelsea hatte rund 25 Millionen Euro geboten.

Zweiter Abgang nach Carvajal

Für Leverkusen ist es nach Außenverteidiger Daniel Carvajal (zurück zu Real Madrid) der zweite richtig schmerzhafte Abgang. Auf der Habenseite steht bislang nur die Verpflichtung des 39 Jahre alten Torwart-Veterans Andres Palop vom FC Sevilla.

Bayers sportlicher Leitung dürfte nun einige Arbeit bevorstehen, zumal Leverkusens Noch-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser eine Ausleihe von de Bruyne zunächst zur Voraussetzung eines Schürrle-Verkaufs an Chelsea erklärt hatte.

"Falls wir keine gleichwertige Alternative für André finden, werden wir ihn nicht abgeben. Vertrag ist Vertrag. Das weiß auch der Spieler. Kevin de Bruyne ist der Spieler, den wir holen wollen. Wir streben an, ihn für zwei Jahre von Chelsea auszuleihen", hatte Holzhäuser daher gesagt. Nun steht Bayer vorerst ohne Schürrle und ohne de Bruyne da.

Andre Schürrle im Steckbrief