Planungsfehler: Eintracht Frankfurt muss sparen

Von Adrian Bohrdt
Kalte Dusche für Armin Veh und Eintracht Frankfurt: Der Verein muss Millionen nachzahlen
© getty

Die regelmäßig von Geldsorgen geplagte Frankfurter Eintracht hat erneut finanzielle Probleme. Aufgrund von Fehlkalkulationen und nicht eingeplanten Nachzahlungen ans Finanzamt muss der Verein einen Millionenbetrag aufbringen.

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Der neue Eintracht-Schatzmeister Thomas Förster beruhigte aber: Der Spieler-Etat von Trainer Armin werde nicht belastet.

Nach Informationen der "Bild" stehen für den Verein Nachzahlungen in Höhe von 3,5 Millionen Euro an: Zwei Millionen fallen für den teurer als geplanten Neubau des Leistungszentrum am Riederwald an, dazu kommen 1,5 Millionen Euro Nachforderungen vom Finanzamt.

Diese Zahlungen betreffen aber nicht die Profi-Abteilung des Vereins, die 2000 in eine Fußball AG umgewandelt wurde und ihr eigenes Budget verwaltet. "Der Verein nimmt Veh nichts weg. Die AG hat ihr eigenes Rechnungswesen. Und ihr eigenes Geld. Wir wollen keine Entscheidungen treffen, die möglicherweise Auswirkungen auf die AG hätten", schloss Förster in der "Bild" eine Beeinträchtigung des Etats für die Profimannschaft aus.

Darüber hinaus berichtete der 58-Jährige, dass das laufende Geschäftsjahr mit einer schwarzen Null abgeschlossen wird. Die Eintracht habe "eine Fünfjahres-Planung aufgesetzt, mit der wir den Verein in ruhiges Fahrwasser lenken können".

"Da gilt jetzt ein Ausgabe-Stop"

Allerdings räumte Förster ein, dass weitere Einsparungen bevorstehen: "Einige Abteilungen durften großzügig mehr Geld ausgeben, als in ihrem Budget vorgesehen. Da gilt jetzt ein Ausgabe-Stop. Und es wurde versäumt, für eine vernünftige Nachfinanzierung für die höheren Baukosten zu sorgen. Das machen wir jetzt." Wie die "FAZ" meldet, sollen pro Jahr 1,5 Millionen Euro eingespart werden.

Dieter Burkert, geschäftsführendes Präsidiumsmitglied der Eintracht, hatte gegenüber der "FAZ" bereits Anfang Mai bestätigt, dass die Planungen des kürzlich verstorbenen Schatzmeisters Fred Moske "manchmal zu optimistisch" gewesen seien. Außerdem hätte es "steuerliche Fehler" gegeben. Ein strafrechtliches Verfahren gebe es aber nicht.

Muss die Fußball AG doch einspringen?

Im schlimmsten Fall müsste allerdings die Fußball AG die Schulden des Vereins zahlen. "Sollte es zu Pfändungen kommen, die der Verein nicht bedienen kann, wären wir an der Reihe", erklärte AG-Chef Heribert Bruchhagen der "FAZ". Derzeit überweist die AG pro Saison zwei Millionen Euro für die Namensrechte sowie 2,7 Millionen Euro für den Fußball-Nachwuchs an den Verein.

Außerdem könnten die Einsparungen Auswirkungen auf die im Verein aktiven Athleten wie etwa die Welt- und Europameisterin im Hammerwurf Betty Heidler oder Hochsprung-Halleneuropameisterin Ariane Friedrich haben.

Förster bestätigte: "Ganz klar, wir können im Verein Profi-Sport nur in einem gewissen Umfang betreiben. Für eine komplette Finanzierung reicht unser Budget nicht. So gern wir Athleten wie Betty Heidler bei uns haben, sie müssen sich zusätzlich selbst vermarkten."

Der Kader von Eintracht Frankfurt